Interessanterweise reagieren viele Menschen besonders sensibel, wenn es darum geht, Schimmel im Wohnbereich den Kampf anzusagen. Leider wird ein weiterer „Feind“, der Hausschwamm, in diesem Zusammenhang immer mehr vernachlässigt. Dabei handelt es sich hierbei um eine Gefahr, die die Immobilie nachhaltig schädigen kann.
Fest steht: wer Hausschwamm bei sich entdeckt, sollte schnell handeln. Ansonsten breitet dieser sich immer mehr im Wohnbereich aus und wächst weiter. Der Hausschwamm erweist sich als besonders langlebig und kommt mit den unterschiedlichsten Bedingungen zurecht. Die Wahrscheinlichkeit, dass er von selbst abstirbt, ist gering bis nicht gegeben.
Vielmehr braucht es ein wachsames Auge, Geduld und die passenden Hilfsmittel, um diesem Störenfried zu Leibe zu rücken. Die gute Nachricht: auch der Hausschwamm ist natürlich nicht unbesiegbar!
Was ist ein Hausschwamm?
Der Hausschwamm wird von so gut wie jedem Hausbesitzer gefürchtet, manchmal jedoch – wie bereits zu Beginn erwähnt – unterschätzt. Gerade dann, wenn er es bereits geschafft hat, sich ins Mauerwerk zu fressen, reicht es nicht aus, ihn einfach oberflächlich herauszuschneiden. Je nach Ausbreitung und Intensität des Befalls müssen hier schon stärkere Geschütze aufgefahren werden.
Zudem handelt es sich bei dem Schwamm um einen Feind, der meist im Stillen wächst. Sein Wachsen ist oft auf den ersten Blick nicht erkennbar. Oft dauert es lange, bis ein entsprechender Befall bemerkt wird.
Vor allem die Besitzer vergleichsweise alter Häuser sollten hier extrem vorsichtig sein. Denn: in den betagten Gemäuern fühlt sich der Hausschwamm erfahrungsgemäß besonders wohl. Er hat es besonders auf die hölzernen Teile einer Immobilie abgesehen und zerstört diese nach und nach.
Wie viele andere Pilzarten, braucht auch der Hausschwamm eine vergleichsweise feuchte Umgebung, um zu wachsen. Ab einem Feuchtigkeitswert von circa 40 Prozent wird es kritisch. Dieser gewährleistet, dass der Hausschwamm nahezu optimale Bedingungen vorfindet.
Mit Hinblick auf die bevorzugten Holzarten zeigt sich der Pilz weitestgehend flexibel. Dennoch sind vor allem die Hölzer von Nadelbäumen gefährdet.
Wie „arbeitet“ der Hausschwamm?
Das Wachstum des gefährlichen Hausschwamms beginnt im Holz. Danach breitet dieser sich immer weiter aus und setzt sich dann unter anderem direkt im Mauerwerk, jedoch auch in anderen Bereichen, fest.
Genau hierin liegt ein enorm hohes Risiko. Sobald es der Hausschwamm geschafft hat, sich seinen Weg durch die einzelnen Bereiche zu schlagen, kann er nur noch schwer entfernt werden. Je mehr Ebenen befallen sind, umso mühsamer wird es, den Pilz vollständig und (ganz wichtig!) ohne Rückstände zu entfernen.
Wer dem Hausschwamm freie Hand lässt, weil er diesen Pilz beispielsweise nicht entdeckt oder zu spät reagiert, riskiert, dass das komplette Holz im betroffenen Bereich zerstört wird. Ist das Holz besonders stark befallen, ist am Ende so gut wie nichts mehr übrig.
Wie kann dem Hausschwamm vorgebeugt werden?
Selbstverständlich ist es weitaus einfacher, dem Hausschwamm vorzubeugen, als diesen komplett beseitigen und die beschädigten Elemente ersetzen zu müssen. Doch wie ist es eigentlich möglich, von Vornherein zu verhindern, dass der Pilz entsteht?
Um hierauf eine Antwort zu finden, lohnt es sich, zu überprüfen, in welcher Umgebung sich der Hausschwamm besonders wohl fühlt.
Schnell zeigt sich, dass hier – wie oben erwähnt – der Fokus auf der Feuchtigkeit liegt. Wer dementsprechend beispielsweise:
- feuchte Keller
- nasses Mauerwerk
- Schimmel
- andere Arten von Feuchtigkeitsschäden
entdeckt und schnell handelt, kann unter Umständen den Befall mit dem Hausschwamm vermeiden.
Doch Vorsicht! Auch dann, wenn auf den ersten Blick kein Pilzbefall zu erkennen ist, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass dieser nicht im Inneren des Hauses vorliegt. Pilze wie der Hausschwamm setzen sich gern dort fest, wo es windstill ist. Es dürfte sich dementsprechend lohnen, bei einer allgemeinen Überprüfung an versteckten Plätzen nachzuschauen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Gerade dann, wenn das Holz porös wird, ist es an der Zeit, aufmerksam zu werden – auch dann, wenn noch kein Hausschwamm sichtbar ist.
Pilz oder „Dreck“? So erkennen Sie den Hausschwamm
Wer auf Veränderungen an Wänden und Co. aufmerksam wird, stellt sich vergleichsweise schnell die Frage, um es sich hierbei tatsächlich um den gefürchteten Hausschwamm handeln könnte. Manche Hausbesitzer entschließen sich dazu, abzuwarten bzw. den „Dreck“ mit einem Lappen zu beseitigen. Zugegeben: gerade im Anfangsstadium ist es durchaus möglich, dass der Hausschwamm noch nicht wie ein klassischer Pilz aussieht.
Dennoch gibt es einige Details, die dafürsprechen, sich ein wenig eingehender mit dem Störenfried zu befassen.
Als „Grundregeln“ gelten die folgenden Fakten:
- in den meisten Fällen hat der Hausschwamm zwei Farben
- das Holz, das durch den Hausschwamm befallen wurde, wird auf besonders charakteristische Weise zerstört und verfärbt sich am Ende deutlich im Vergleich zu vorher
- ein Pilz, der es geschafft hat, sich über einen vergleichsweise langen Zeitraum auszubreiten, ist hauptsächlich braun und verfügt über einen (meist deutlich) helleren Rand
- ausgewachsene Pilze sondern ein wenig Flüssigkeit ab.
So sagen Sie dem Hausschwamm den Kampf an!
Hausschwämme sollten immer vom Fachmann und nicht „auf gut Glück“ beseitigt werden. Dieser kann unter anderem untersuchen, inwieweit beispielsweise schon das Mauerwerk angegriffen wurde und um welche Art von Pilz es sich genau handelt. Immerhin gibt es noch viele weitere Pilze, die – selbstverständlich neben dem bekannten Schimmelpilz – im Haus Schaden anrichten können.
Der besagte Fachmann geht kein Risiko ein. Ein nicht-korrekt entfernter Hausschwamm kann wiederkommen. Daher ist es umso wichtiger, sorgsam vorzugehen und alle Holzelemente (inklusive eines „Sicherheitsabstandes“) im jeweiligen Bereich zu entfernen. Die Hölzer werden nicht weggeworfen, sondern tatsächlich verbrannt.
Wurde „nur“ das Holz vom Hausschwamm in Mitleidenschaft gezogen, handelt es sich noch um die vergleichsweise „unkomplizierte“ Variante. Geht der Schaden tiefer, müssen unter anderem – je nach Befall – auch Putzabgeschlagen und Mauerwerke bearbeitet werden.
Danach starten die nötigen Aufbauarbeiten, um das Haus bzw. die Wohnung möglichst wieder in ihren Urzustand zurückzuversetzen. Aber: dass der Hausschwamm entfernt wurde, bedeutet nicht, dass dieser nie wieder zurückkehren könnte!
Findet dieser erneut ideale Bedingungen vor, ist die Wahrscheinlichkeit noch, dass er wieder entsteht. Daher gilt es, besonders sensibel auf Feuchtigkeit und Co. zu reagieren und bei Bedarf schnell einen Fachmann zu Rate zu ziehen.
Fazit
Viele Hausbesitzer begehen den Fehler, im klassischen Pilzbefall oft den (meist gut sichtbaren) Schimmelpilz zu sehen. Da dieser sich unter anderem negativ auf die Gesundheit auswirken kann, sind viele Menschen hier durchaus sensibilisiert.
Aber: der Hausschwamm ist gefährlich für die Substanz eines Hauses und kann daher – im zweiten Schritt – ebenfalls die Gesundheit der Bewohner beeinflussen und sich zu einem echten Gefahrenfaktor entwickeln. Denn: wird er nicht erkannt und rechtzeitig beseitigt, kann er sogar dazu führen, dass das betroffene Haus einstürzt!
Daher sollte von Experimenten unbedingt abgesehen werden! Der richtige Ansprechpartner für die Entfernung von Hausschwämmen ist immer (!) der Experte! Gleichzeitig wäre es falsch, grundlegend davon auszugehen, im Zusammenhang mit Neubauten von einem Befall sicher zu sein. Auch wenn der Hausschwamm sich vor allem im Altbau ausbreitet, bedeutet dies nicht, dass die Besitzer neuer Gebäude von ihm gefeit wären.
Wer hier Angst vor zu hohen Kosten hat, sollte sich immer vor Augen rufen, dass ein leichter Befall in der Regel deutlich preiswerter entfernt werden kann als ein schwerer Befall. Oft können die entsprechenden Fachkräfte sogar Entwarnung geben und aufzeigen, dass es sich beim besagten Befall eben nicht um den Hausschwamm, sondern um eine vergleichsweise harmlose Pilzvariante handelt.
Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, gerade im Zusammenhang mit Feuchtigkeit im Wohnbereich Vorsicht walten zu lassen, schnell zu handeln und Schäden so – im Idealfall – vorzubeugen. Hierbei handelt es sich eindeutig um die günstigere und unkompliziertere Variante.