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Energetische Sanierung – Vorteile, Kosten und Förderung

Waren es früher noch optische Gründe oder ein gesteigertes Umweltbewusstsein, sind es heute andere Gründe, die Immobilienbesitzer über eine energetische Sanierung nachdenken lassen. Schließlich steigen die Energiekosten seit geraumer Zeit. Das macht sich gerade bei Hausbesitzern mit veraltetem energetischem Standard spürbar bemerkbar. Umso besser, wenn man sich frühzeitig mit einer energetischen Sanierung inklusive der Vorteile, Kosten und einer etwaigen Förderung auseinandersetzt.

Vorteile einer energetischen Sanierung

Energetische Sanierung bringt einige Vorteile und ist vielfältig und betrifft verschiedene Faktoren. Pauschal lässt sich die Aussage treffen, dass mit einer energetischen Sanierung der benötigte Energiebedarf mitunter drastisch gesenkt wird. Dies wirkt sich federführend auf die Höhe der Nebenkosten aus.

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Senkung der Heizkosten

Wer von einem veralteten Heizsystem, wie etwa einer Ölheizung, auf eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage umsteigt, spart aktuell bares Geld. Schließlich haben sich die Heizölpreise in den letzten 10 Jahren nahezu verdreifacht. Die neueren Systeme setzen dabei auf Sonnenlicht und eine Rückspeicherung von Energie, beides Dinge, die es, von den Anschaffungspreise abgesehen, nahezu kostenfrei gibt.

Verminderte Schimmelbildung

Ein neues Heizsystem geht meistens mit einer Verbesserung der gesamten Heizleistung einher. Das freut mitunter auch die Bausubstanz. Durch eine effizientere Heizanlage lässt sich eine Schimmelbildung grundsätzlich vorbeugen. Das zahlt sich aus, denn sind Teile der Fassade oder des Wohnraums erstmal von einer Schimmelbildung befallen, kann es mitunter teuer werden diesen zu entfernen. Vom gesundheitlichen Aspekt ganz zu schweigen.

Wertsteigerung der Immobilie

Eine energetische Sanierung kommt auch immer dem Wert einer Immobilie zugute. Gerade begehrte Einbauten wie eine Photovoltaikanlage oder eine Wärmepumpe sorgen für eine nicht unerhebliche Wertsteigerung der Immobilie. Ein Aspekt, der bei einem etwaigen Verkauf des Objektes nicht zu unterschätzen ist.

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Verbesserung der Umweltbilanz

Für die einen ist die Senkung des CO₂-Ausstoßes eine Herzensangelegenheit, für die anderen ein notwendiges Übel. Fakt ist jedoch, dass eine energetische Sanierung auch der Umwelt nützt. Schließlich wird mit einer effizienteren Dämmung nicht nur die benötigte Energie verringert, der Verzicht auf fossile Brennstoffe sorgt für eine Verringerung der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre.

Energieausweis-Typen
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Kosten der energetischen Sanierung: Ein Überblick

Die Kosten für eine energetische Sanierung können unterschiedlich ausfallen und richten sich immer nach Größe des Objektes und des Aufwandes. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass für alle Investitionen die maximale Amortisationszeit ca. 20 Jahre beträgt. Die Amortisationszeit beziffert dabei die Zeitspanne, welche benötigt wird, bis der angefallene finanzielle Aufwand durch die Einsparungen getilgt ist.

Heizanlage

Bei der Heizanlage handelt es sich meist um die teuerste Sanierung. Dafür lässt sich mit ihr auch am meisten Geld einsparen. Zwischen 10.000 und 40.000 Euro muss man bei einem normalen Einfamilienhaus einplanen. Die Amortisationszeit beträgt dabei zwischen 7 und 10 Jahren. Wem die einmaligen Anschaffungskosten zu hoch sind, aber trotzdem etwas tun möchte, kann auf eine Solarthermie-Anlage zurückgreifen. Diese unterstützt unter anderem die Warmwasseraufbereitung und kostet „nur“ zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Rentiert hat sich der Einbau nach bis zu 15 Jahren.

Fenster

Auch bei Fenstern lassen sich hohe Energiekosten einsparen. Hierbei kann man pauschal mit 1.000 Euro pro Fenster rechnen. Nach ca. 10 Jahren hat sich dafür der Einbau gelohnt. Allerdings gilt es bei dem Einbau neuer Fenster einiges zu beachten. So können nicht einfach wahllos Fenster aus dem Objekt gerissen werden. Handelt es sich beispielsweise um einen Altbau, müssen bestimmte Regularien des Denkmalschutzes eingehalten werden.

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Dämmung

Wer darüber nachdenkt, in puncto Dämmung nachzurüsten, kann dies auf zwei verschiedene Arten bewerkstelligen. Zum einen kann die Fassade neu gedämmt werden. Die zu begleichenden Kosten richten sich selbstverständlich nach der Größe des Objektes und können bei einem „normalen“ Einfamilienhaus bis zu 35.000 Euro betragen. Zum anderen kann auch eine Dachdämmung infrage kommen. Hierbei müssen bis zu 30.000 Euro eingeplant werden. In beiden Fällen hätte sich die neue Dämmung nach spätestens 20 Jahren amortisiert.

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Diese Förderungen gibt es

Eine energetische Sanierung ist immer mit hohen einmaligen Kosten verbunden. Daher stellt die Bundesregierung seit geraumer Zeit Förderungen für Immobilienbesitzer in Aussicht. Hierbei handelt es sich entweder um günstige Kredite oder Zuschüsse. In beiden Fällen ist die Gewährung an unterschiedliche Voraussetzungen geknüpft.

KfW-Bank

Bei der sogenannten KfW-Bank handelt es sich um die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Was jahrelang als wichtigster Anlaufpunkt für Bauherren galt, hat mittlerweile einiges an Attraktivität eingebüßt. Denn mit der Novelle der „Bundesförderung für effizientere Gebäude“ (BEG) entfielen verschiedene Maßnahmen. Seither werden auch weiterhin verschiedene Sanierungsmaßnahmen gefördert, diese richten sich aber immer nach dem sogenannten KfW-Effizienzhaus. Dabei handelt es sich um ein Referenzgebäude. Wenn das sanierte Gebäude einen bestimmten Wert erreicht, können Kredite bis zu 150.000 Euro und mit einem Fördersatz von maximal 45 % bewilligt werden. Die einzelnen Beantragungen sind allerdings sehr komplex. Wer trotzdem nicht auf seine Förderung verzichten will, sollte auf einen Energieberater zurückgreifen.

Energieeinsparausweis

BAFA

Die ehemals von der KfW bezuschussten Einzelmaßnahmen, wie Dämmungen, Fenster oder Heizsysteme, werden jetzt von der sogenannten BAFA übernommen. Die BAFA ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und mit der Bewilligung von Einzelmaßnahmen vertraut. Diese Förderungen können unterschiedlicher Art sein.

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So werden Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle mit 15 % bezuschusst. Maximal werden 9.000 Euro übernommen. 5 Prozent werden zusätzlich übernommen, wenn man einen individuellen Sanierungsfahrplan vorweisen kann.

Wer eine Heizung auf der Basis erneuerbarer Energien einbauen lässt, kann auf eine Fördersumme von 10 bis 40 % hoffen. Bei der Solarthermie oder einer Gas-Hybridheizung bestehen allerdings Ausnahmen. Hier beträgt die Förderung nur 25 %.

Andere Förderungsmöglichkeiten

Nicht immer muss man auf bundesweite Förderprogramme zurückgreifen. Auch Länder und Kommunen verfügen mittlerweile über eigene Projekte. Hier lohnt es sich gesondert zu informieren. Gerade bei dem Einbau einer Photovoltaikanlage arbeiten die Kommunen mitunter mit verschiedenen Anbietern zusammen, die die Anlage gegen eine deutlich verringerte Gebühr zur Verfügung stellen.

Photovoiltaikanlage

Energetische Sanierung als Pflicht

Nicht jeder möchte sich freiwillig mit der energetischen Sanierung beschäftigen. Für viele ist diese auch Pflicht. Bei Bestandsimmobilien betrifft das vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor dem 1. Februar 2002 gebaut wurden. Gesetzlich vorgeschrieben ist dies in der Energieeinsparverordnung (EnEV). Der Käufer einer solchen Immobilie muss diese innerhalb von zwei Jahren energetisch sanieren, sofern das Objekt die entsprechenden Standards nicht erfüllt. Das kann beispielsweise den Austausch der alten Heizung, die Dämmung von Rohrleitungen oder die Dämmung des Daches betreffen.

Fazit

Wer eine energetische Sanierung in Betracht zieht, muss zwangsläufig Geld ausgeben. Je nach Maßnahme handelt es sich hierbei um hohe Beträge. Allerdings sind diese Ausgaben keinesfalls verschwendet, denn die Einsparungen sind beachtlich. Auch gibt es mittlerweile viele Förderprogramme, die mit attraktiven Zuschüssen werben.

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Was Umzugsversicherungen wirklich abdecken – und was nicht

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Ein Umzug bedeutet nicht nur Stress und Aufregung, sondern birgt auch Risiken für Ihre wertvollen Besitztümer. Während Möbel und persönliche Gegenstände transportiert werden, können sie beschädigt werden oder sogar verloren gehen. Genau hier kommt die Umzugsversicherung ins Spiel. Der Versicherungsschutz beim Umzug ist kein Luxus, sondern eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme. Denn selbst bei größter Sorgfalt können Unfälle passieren sei es durch einen plötzlichen Regenschauer, einen unglücklichen Sturz beim Tragen oder Erschütterungen während der Fahrt. Doch was deckt eine Transportversicherung tatsächlich ab? Die Antwort ist nicht immer eindeutig. Während manche Policen nur grundlegende Schäden durch Unfälle abdecken, bieten andere umfassenden Schutz inklusive Diebstahl oder Wasserschäden. Entscheidend ist, die Bedingungen genau zu prüfen und eine Versicherung zu wählen, die zum Wert Ihrer Gegenstände passt. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie detailliert, welche Schäden üblicherweise abgedeckt sind, welche Ausschlüsse existieren und wie Sie den optimalen Schutz für Ihren nächsten Umzug sicherstellen. Grundlagen der Umzugsversicherung verstehen Umzugsversicherungen bieten verschiedene Schutzebenen, deren Grundprinzipien jeder Umziehende kennen sollte. Ein Umzug bedeutet immer ein gewisses Risiko für Ihre Habseligkeiten. Selbst bei größter Sorgfalt können Schäden entstehen – sei es durch Transport, Be- und Entladen oder unvorhergesehene Ereignisse. Die richtige Versicherung schützt nicht nur Ihre Möbel und persönlichen Gegenstände, sondern gibt Ihnen auch die nötige Sicherheit während des gesamten Umzugsprozesses. Doch welche Optionen stehen Ihnen zur Verfügung und wie unterscheiden sie sich? Unterschied zwischen gesetzlicher Haftung und zusätzlicher Versicherung Die gesetzliche Haftung von Umzugsunternehmen ist in Deutschland grundsätzlich begrenzt. Nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) haften Spediteure nur bis zu einem Betrag von 620 Euro pro Kubikmeter Ladevolumen. Bei einem durchschnittlichen Umzug mit 30 Kubikmetern wären das maximal 18.600 Euro – oft deutlich weniger als der tatsächliche Wert Ihres Hausrats. Eine zusätzliche Umzugsversicherung geht über diese Grundhaftung hinaus und bietet umfassenderen Schutz. Sie deckt in der Regel den vollen Zeitwert Ihrer Gegenstände ab und greift auch bei Schäden, für die das Umzugsunternehmen nicht verantwortlich gemacht werden kann, wie höhere Gewalt. Arten von Umzugsversicherungen im Überblick Umzugsversicherung Versicherungsarten Die Versicherungslandschaft bietet verschiedene Optionen für Ihren Umzug: Grunddeckung (Basisversicherung): Deckt grundlegende Transportschäden ab, oft mit Selbstbeteiligung …

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