Der WärmepassDer Wärmepass ist eine veraltete, aber früher gebräuchlic... Mehr ist eine veraltete, aber früher gebräuchliche Bezeichnung für einen Energieausweis, der Auskunft über die energetische Qualität eines Gebäudes gibt. Er wurde insbesondere in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren verwendet – etwa von Energieberatern, Bauunternehmen oder Förderstellen – bevor der Begriff „Energieausweis“ gesetzlich eingeführt und standardisiert wurde.
Heute wird der Begriff „Wärmepass“ gelegentlich noch umgangssprachlich oder werblich genutzt, meint aber inhaltlich fast immer den gesetzlich geregelten Energieausweis gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG).
Was ist ein Wärmepass (bzw. Energieausweis)?
Ein Wärmepass ist ein dokumentierter Nachweis über den Energiebedarf oder -verbrauch eines Gebäudes. Er informiert über:
- ✅ Den Endenergiebedarf bzw. tatsächlichen Verbrauch
- ✅ Den Primärenergiebedarf (inkl. Energieerzeugung und -verluste)
- ✅ Die Energieeffizienzklasse (A+ bis H)
- ✅ Die Qualität von Wänden, Dach, Fenstern, Heizung, Warmwasserbereitung
- ✅ Empfohlene Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz
Zwei Arten von Wärmepässen / Energieausweisen
Art des Ausweises | Grundlage | Für welche Gebäude? |
---|---|---|
Verbrauchsausweis | Tatsächlicher Energieverbrauch der letzten 3 Jahre | Nur für Bestandsgebäude mit ≥ 5 Wohneinheiten |
Bedarfsausweis | Technische Analyse von Gebäudehülle & Anlagentechnik | Pflicht bei Neubauten, Sanierungen, kleineren Altbauten |
Wo wird ein Wärmepass benötigt?
🔹 Beim Verkauf oder der Vermietung von Wohn- oder Gewerbeimmobilien
🔹 Bei Neubauten (erforderlich für Baugenehmigung)
🔹 Zur Beantragung von Fördermitteln (z. B. KfW, BAFA)
🔹 Für Sanierungsplanung und energetische Modernisierung
🔹 Zur Einstufung in Effizienzklassen (A+ bis H)
Seit 2009 besteht in Deutschland eine gesetzliche Pflicht zur Vorlage eines Energieausweises, bei Verkauf oder Neuvermietung (§ 80 GEG).
Wer erstellt den Wärmepass / Energieausweis?
Nur qualifizierte Fachleute dürfen den Energieausweis ausstellen, darunter:
- Energieberater mit Zulassung (z. B. BAFA-gelistet)
- Architekten und Bauingenieure mit Energiekompetenz
- Handwerksmeister mit Zusatzqualifikation
- Gebäudeenergieberater (HWK)
Tipp: Für Förderanträge (z. B. KfW) sollte ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte beauftragt werden.
Was kostet ein Wärmepass?
Die Kosten richten sich nach Art des Ausweises und Aufwand:
Art des Ausweises | Preisrahmen (ca.) |
---|---|
Verbrauchsausweis | 50–100 € (oft online erhältlich) |
Bedarfsausweis | 300–800 € (je nach Gebäudetyp) |
Energieberatung mit Sanierungskonzept | 800–1.500 € (förderfähig) |
Was sagt der Wärmepass über mein Haus aus?
Der Ausweis hilft dabei:
✅ Den energetischen Zustand des Hauses realistisch einzuschätzen
✅ Schwachstellen zu identifizieren (z. B. Dämmung, Heizung)
✅ Einsparpotenziale zu erkennen
✅ Maßnahmen zu planen, z. B. Dach- oder Fassadendämmung, Heizungstausch
✅ Bei Verkauf oder Vermietung einen seriösen Eindruck zu machen
Energieeffizienzklassen im Überblick
Klasse | Bedeutung |
---|---|
A+ | Sehr effizient (Passivhausniveau) |
A–B | Neubauten und gut sanierte Altbauten |
C–D | Durchschnittlicher Bestand |
E–G | Sanierungsbedürftig |
H | Sehr hoher Energieverbrauch |
Fazit für Hausbesitzer und Bauherren
Auch wenn der Begriff „Wärmepass“ heute offiziell nicht mehr verwendet wird, meint er im Kern den Energieausweis – ein wichtiges Instrument für energetisches Bauen, Kaufen und Sanieren. Wer plant, eine Immobilie zu verkaufen, zu sanieren oder energieeffizient zu bauen, kommt an diesem Dokument nicht vorbei. Er bietet Orientierung, Transparenz und Planungssicherheit – und ist ein unverzichtbares Werkzeug für eine klimafreundliche und wirtschaftliche Immobilie.