Rund 60 Stunden verbringt der durchschnittliche Gartenbesitzer pro Jahr allein mit Unkrautjäten. Ein Kraftakt – besonders auf Gartenwegen. Zwischen Pflasterfugen, in Splittschichten oder unter dem Rindenmulch sprießt es zuverlässig zurück. Aber: Muss das wirklich sein? Gibt es Alternativen, die schön aussehen und dauerhaft Ruhe bringen? Ja – und zwar ohne Zement, ohne schwere Maschinen und ohne Dauereinsatz mit Fugenkratzer. Wer clever plant, kann seinen Gartenweg dauerhaft unkrautfrei halten. Mit Naturmaterialien. Mit Struktur. Und manchmal sogar mit Lava.
Die Basis entscheidet: Warum der Unterbau den Unterschied macht
Ein Gartenweg steht und fällt mit dem Untergrund. Wer hier schlampt, hat später Ärger – ob bei Frost, Regen oder eben Unkraut. Viele Hobbygärtner machen den Fehler, einfach Splitt auszubreiten und darauf Platten oder Trittsteine zu legen. Anfangs sieht das hübsch aus, doch bald wachsen Moose, Gras und Wurzelunkräuter durch. Warum? Weil kein durchdachter Aufbau vorhanden ist.
Die richtige Basis besteht aus mindestens drei Schichten: einem tragfähigen Unterbau aus verdichtetem Schotter, einer Tragschicht aus feinem Splitt oder Kies – und einer abschließenden Deckschicht, die funktional wie optisch passt. Genau hier liegt der Spielraum für kreative und pflegeleichte Lösungen.
Ein überraschend effektives Material ist Lava als Bodenmaterial im Garten. Lava – genauer gesagt Lavamulch – ist porös, wasserdurchlässig, unkrauthemmend und sieht edel aus. In dunklen Rottönen oder warmem Anthrazit wirkt es wie Naturstein, ist dabei aber leicht und gut zu verarbeiten. Wer es in die Deckschicht integriert, sorgt dafür, dass Unkraut keine Chance hat – ohne chemische Mittel und ohne Plastikfolie.
Pflaster war gestern: Welche Materialien wirklich pflegeleicht sind
Zementplatten und Betonpflaster gelten als Standard. Klar – sie sind haltbar, preiswert und schnell verlegt. Aber sie bringen auch Probleme mit sich: Fugen müssen regelmäßig gekratzt werden, Wasser läuft schlecht ab, und optisch wirken sie oft kühl und industriell. Wer etwas Dauerhaftes sucht, das nicht alle paar Wochen Aufmerksamkeit braucht, sollte alternative Materialien prüfen.
Kies, Splitte und Naturstein sind nicht nur ästhetisch reizvoll, sondern auch funktional. Besonders beliebt sind heute gebrochene Materialien wie Granitsplitt oder Basaltschotter – sie „verhaken“ sich und bleiben formstabil. Auch Trittplatten in Kombination mit einer Kiesfläche bieten einen pflegeleichten Weg, der fast wartungsfrei bleibt. Wichtig: Die Körnung sollte nicht zu fein sein, sonst wird’s schnell matschig.
Neben der Optik punkten Naturmaterialien durch ihre Langlebigkeit. Lavamulch beispielsweise speichert Feuchtigkeit, verhindert Austrocknung – und lässt dennoch Regen durch. So entsteht keine Staunässe, und das Bodenleben bleibt aktiv. Auch barfuß lassen sich solche Wege angenehm nutzen, was besonders in Familiengärten ein Bonus ist.
Pflegeleicht ist kein Zufall: Die richtigen Details sparen Stunden
Ein pflegeleichter Gartenweg entsteht nicht nur durch das richtige Material, sondern durch konsequente Planung bis ins Detail. Viele vernachlässigen die Kantenführung – dabei entscheidet gerade sie darüber, wie viel Unkraut später von außen einwandert. Metallbänder, Natursteinränder oder robuste Holzleisten halten das Wegematerial dort, wo es hingehört, und erleichtern die Pflege enorm.
Auch die Neigung ist entscheidend: Ein Gefälle von etwa 2 % reicht aus, damit Wasser abläuft und sich keine Pfützen bilden. Gleichzeitig sollte der Weg nicht zu tief liegen – sonst rutscht Erde von den Seitenflächen hinein. Wer’s genau nimmt, legt eine wasserdurchlässige Trennlage zwischen Weg und Beet, etwa ein Wurzelvlies. Das verhindert Durchmischung und hält das Beet von selbst sauber.
Noch ein praktischer Tipp: Statt alles auf einmal zu verlegen, lohnt es sich, erst Teilflächen anzulegen und den Verlauf im Alltag zu testen. Manchmal zeigt sich erst nach einigen Tagen Nutzung, wo sich Wege wirklich lohnen – und wo sie unnötig sind.