Bei einem Umzug oder einer Verschönerungsaktion in den eigenen vier Wänden, kommen oft Farbe und Lacke zum Einsatz, die oft nicht komplett aufgebraucht werden.
Aber gibt es eigentlich eine praktische Alternative zum Lagern der Farbreste im Keller? In Bezug auf die Entsorgung ist hier grundsätzlich vieles verboten. Die verschiedenen Produkte dürfen beispielsweise nicht über die Toilette entsorgt werden.
Doch was gilt es, in Bezug auf Lacke und Farben aber auch im Zusammenhang mit zusätzlichem Equipment, wie Pinsel, Farbrolle und Co. zu beachten?
Grundsätzlich gilt: Handelt es sich um Farbe und Lacke, die in einem Baumarkt erworben wurden, kann das Personal meist auch Auskunft über die richtige Entsorgung geben. Am einfachsten ist es hier, an der Information nachzufragen.
Eigentlich findet sich vor Ort immer jemand in der Farbabteilung, der weiterhelfen kann. Wurde die Farbe jedoch im Internet gekauft und stehen keine dienlichen Hinweise auf der Verpackung, können die folgenden Tipps dabei helfen, das jeweilige Produkt richtig und dementsprechend gesetzeskonform zu entsorgen.
Ein grundsätzlicher Tipp: Sauber zu planen, zahlt sich aus
Heutzutage ist es eigentlich nicht schwer, herauszufinden, wie viel Farbe und Lack für eine bestimmte Fläche benötigt wird. Ein Blick auf die Verpackung hilft hier in den meisten Fällen weiter. Meist wird auf den Produkten die Quadratmeteranzahl angegeben, die mit der entsprechenden Einheit gestrichen bzw. lackiert werden kann.
Doch Vorsicht! Hier sollte niemals zu knapp geplant werden. Je nachdem, welche Grundfarbe überstrichen werden muss, kann es immerhin auch sein, dass es beispielsweise zwei Schichten Farbe braucht, bis alles überdeckt ist.
Es wäre aber auch falsch, um auf Nummer Sicher zu gehen, viel zu viel zu kaufen. Immerhin kosten Farbe und Lack auch Geld. Wie so oft ist der „goldene Mittelweg“ hier der beste. Ein kleiner „Farbpuffer“ reicht in der Regel aus.
Farben und Lacke richtig entsorgen
Die Renovierungs- oder Verschönerungsarbeiten sind nun beendet und jetzt steht der Farbeimer- oder die Lackdose im Raum. Je nachdem, um welche Farbe bzw. um welchen Lack es sich handelt, muss das betreffende Produkt anders entsorgt werden. Ganz grob lassen sich die Farben und Lacke in verschiedene Kategorien einteilen: In Farben und Lacke mit trockenen und flüssigen Farbresten.
Genauer gesagt: Es macht einen Unterschied, ob komplett leere Lack- und Farbbehälter, getrocknete Farbe und Lack im Behälter oder flüssige Lack- und Farbreste im Behälter entsorgt werden müssen. (Achtung! Die folgenden drei Abschnitte beziehen sich auf Produkte, die NICHT mit einem Gefahrensymbol versehen wurden und wasserlöslich sind. Enthalten die betreffenden Produkte zum Beispiel Lösemittel oder tragen sie ein Gefahrensymbol, gelten andere Vorgaben, s. u..)
Entsorgung von leeren Lack- und Farbbehältern
Leere Lack- und Farbbehälter können meistens über den Gelben Sack entsorgt werden. Auf ihnen wurde dann entsprechend der Grüne Punkt aufgedruckt.
Doch wie verhält es sich, wenn der Behälter nur noch einige, ganz wenige Farbreste aufweist? Hier gilt die Faustregel, dass es möglich ist, die Behälter über den Gelben Sack zu entsorgen, wenn die besagten Lack- oder Farbreste maximal 0,5 % des Inhalts ausmachen. Es gibt also eine kleine „Grauzone“.
Entsorgung von Lack- und Farbbehältern mit getrockneten Resten
Getrocknete Lack- oder Farbreste im Behälter können einfach mit dem Restmüll entsorgt werden. Hier ist es sinnvoll, sich eines kleinen Tricks zu bedienen. Wer den betreffenden Behälter etwa einen Tag lang offen stehen lässt, erkennt schnell, dass der Inhalt langsam beginnt, zu bröckeln. Die Stückchen lassen sich dann leicht lösen und in die Graue Tonne werfen. Achtung! Dies gilt aber nicht für den Behälter! Der muss sauber im Gelben Sack entsorgt werden. Wer auf das Trocknen und das Trennen keine Lust hat, kann auch den örtlichen Recyclinghof aufsuchen.
Entsorgung von Lack- und Farbbehältern mit flüssigen Resten
Flüssige Farb- oder Lackreste in einem Behälter müssen in einem Werkstoff-/ Recyclinghof oder beim Händler entsorgt werden. Eine Entsorgung durch die Kanalisation oder den normalen Hausmüll ist natürlich verboten. Schlimme Konsequenzen für die Umwelt wären hier quasi schon vorprogrammiert.
Besonders komfortabel: Das Entsorgen über den Recyclinghof
Egal, ob mit oder ohne Farbreste: Nicht jeder hat die Lust bzw. den Platz, einen Farbbehälter über den Hausmüll zu entsorgen. Manchmal geht es auch darum, sich möglichst schnell der Reste zu entledigen. Die gute Nachricht: Wenn es sich um haushaltsübliche Mengen handelt, können Lack- und Farbbehälter auch direkt zum nächsten Werkstoff- oder Recyclinghof gebracht oder beim Händler abgegeben werden.
Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang berechtigterweise immer wieder stellt, ist: „Wie viel ist eine haushaltsübliche Menge Farbe oder Lack?“. Hier gilt ein standardisierter Wert. Denn: Eine Menge von 60 Litern (oder Kilogramm) pro Haushalt wird hierzulande als haushaltsübliche Menge angesehen.
Wichtig: Behälter, die mit einem Gefahrensymbol versehen wurden oder solche, die Lösemittel enthalten, müssen ohnehin bei einem Werkstoff-/ Recyclinghof oder beim Händler abgegeben werden.
Wer sich hier unsicher ist, sollte unbedingt immer auch einen Blick auf die beigefügten Sicherheitsdatenblätter werfen. Diese sind vor allem den Lacken beigefügt und zeigen auf, worauf im Zuge der Entsorgung geachtet werden muss. Die meisten Kommunen bieten in diesem Zusammenhang auch eine Abfallberatung an.
Wie werden die anderen Materialien , die im Zusammenhang mit Maler- und Lackierarbeiten eine wichtige Rolle spielen, entsorgt?
Neben Farbe oder Lack wird auch Malerequipment, wie Pinsel, Farbrolle, Klebeband und Co. benötigt, damit das heimwerkliche Projekt gelingt. Auch hier gilt es, in Bezug auf das Entsorgen einige Details zu beachten. Doch auch hier gibt es Unterschiede. Mit Hinblick auf die richtige Vorgehensweise ist beispielsweise zu beachten, ob nur an einem Tag oder über mehrere Tage hinweg gemalt und lackiert wird.
Falls das Projekt mehrere Tage andauert, ist es umweltbewusster, die Pinsel und die Farbrolle luftdicht zu verpacken, anstatt sie jedes Mal zu reinigen. Zuvor sollte die überschüssige Farbe natürlich bestmöglich am Behälter abgestreift werden, um dafür zu sorgen, dass so wenig Farbreste wie möglich am Pinsel oder an der Rolle bleiben.
Farbrolle, Pinsel sind damit – wenn sie richtig „eingelagert“ werden – wiederverwendbar. Wer in naher Zukunft keine Wände mehr streichen und sein Equipment nicht lagern möchte, kann dieses – sofern alles eingetrocknet ist – über den Restmüll entsorgen.
Farben nicht entsorgen? Das sind die Alternativen
Grundsätzlich gilt natürlich, dass Farbreste nicht zwangsläufig entsorgen werden müssen. Gerade dann, wenn vergleichsweise viel übrig ist, stellen sich viele Hobbyhandwerker die Frage nach einer Alternative. Und die gibt es natürlich! Wenn die Dosen und Eimer, in denen sich Dispersionsfarbe befindet, zum Beispiel luftdicht verschlossen und an einem möglichst kühlen Ort gelagert werden, sind sie oft noch über Jahre haltbar.