Ein Teppich wird von vielen Menschen immer noch als der Inbegriff von Gemütlichkeit und einem wohnlichen Flair angesehen. Zudem erfordert es glücklicherweise nicht viel handwerkliches Geschick, um diesen klassischen Bodenbelag selbst zu verlegen.
Trotzdem gilt es natürlich, einige Punkte zu beachten, um zu gewährleisten, dass das Endergebnis auch tatsächlich vollends überzeugen kann.
Doch was ist beim Teppich Verlegen eigentlich wichtig? Welche Tricks können dabei helfen, noch sauberer zu arbeiten? Im Folgenden soll auf die wichtigsten Fakten rund ums Teppichboden verlegen eingegangen werden.
Welcher Teppich passt zu welchem Raum?
Gute Frage! Immerhin kann mit der Entscheidung für den richtigen Teppich ein wichtiger Beitrag zum Flair des Raumes geleistet werden.
Als „Grundregel“ gilt hierbei, dass es möglich ist, kleinen Räumen mit Hilfe heller Teppichfarben noch mehr Tiefe zu verleihen. Umgekehrt kann ein dunkler Teppichboden vor allem in großen Zimmern für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. Selbstverständlich sollte das jeweilige Teppichdesign auch zum Rest der Einrichtung passen, damit das Gesamtkonstrukt optimal zur Geltung kommt.
Besonders wichtig: die Vorarbeit!
Damit ein neuer Teppich verlegt werden kann, ist es wichtig, dass der Untergrund entsprechend vorbereitet wurde. Oder anders: ein eventuell vorhandener, alter Bodenbelag muss komplett (!) entfernt werden. Reinigen Sie unbedingt alles gründlich bevor Sie mit dem Verlegen des neuen Teppichs beginnen! Ansonsten riskieren Sie, dass das Ergebnis uneben wird.
Sollten Sie Unebenheiten in Form kleiner Löcher entdecken, ist es am einfachsten, diese mit etwas Spachtelmasse zu schließen und das Ganze kurz trocknen zu lassen.
Danach ist es – auch mit Hinblick auf den Kostenfaktor – wichtig, in Erfahrung zu bringen, wie groß der Teppich sein muss, um am Ende tatsächlich den kompletten Raum zu bedecken. Dementsprechend muss das Zimmer genau vermessen werden. Rechnen Sie jedoch schon hier mit etwas Verschnitt und planen Sie nicht zu knapp! Ansonsten muss nachgekauft und nachgearbeitet werden. Hierbei handelt es sich um Arbeiten, die sich mit ein wenig Weitblick vermeiden lassen.
Schritt Nr. 1: den Teppichboden ausrollen – komplett
Egal, ob Sie eine besonders kleine oder eine größere Fläche mit Teppich bedecken möchten. Es ist selbstverständlich wichtig, Falten zu entfernen. Dies gelingt am besten, wenn Sie den Teppich ausrollen und über einen Zeitraum von mehreren Stunden „atmen“ lassen.
Meist braucht es kein zusätzliches Pressen oder Ziehen. Allein das Ausrollen sorgt schon dafür, dass sich der Teppich legt und quasi „von selbst“ auf das verlegen vorbereitet.
Übrigens: die Zeitangabe von „mehreren Stunden“ kann variieren. Wie lange ein Teppich im Vorfeld ausgelegt werden sollte, ist vor allem vom Material abhängig. In den meisten Fällen lässt sich jedoch auf den ersten Blick erkennen, ob sich noch Falten auf der Fläche befinden.
Schritt Nr. 2: das Vorschneiden
Nun wird es spannend, denn: der Teppich kann vorgeschnitten werden! Hierbei sollten Sie niemals zu knapp arbeiten. Es mag sich nur allzu logisch anhören, aber: was einmal abgeschnitten wurde, kann im Nachhinein nicht mehr – ohne Spuren zu hinterlassen – geklebt werden.
Damit Sie nicht zu viel Teppich abschneiden, ist es sinnvoll, einen „Sicherheitsrand“ an den Wänden von circa 10 bis 15 cm zu lassen.
Wie auch im Zusammenhang mit anderen handwerklichen Tätigkeiten gilt, dass für das Vorschneiden (und ebenfalls für die späteren Feinarbeiten) ausschließlich scharfe Messer bzw. Cutter verwendet werden dürfen. Ansonsten sieht das Ergebnis schnell unsauber aus.
Schritt Nr. 3: Fixieren Sie den Teppich
Der Teppichboden wurde grob vorgeschnitten? Dann ist es nun an der Zeit, für einen kurzzeitigen, aber verlässlichen Halt zu sorgen. Am einfachsten gelingt dies mit etwas doppeltem Klebeband. Achten Sie jedoch darauf, mit diesem nach Möglichkeit nicht allzu sparsam umzugehen. Immerhin sollte der Teppich bis zum Ende der entsprechenden Arbeiten nach Möglichkeit in der fixierten Position bleiben. Wer für noch mehr Halt und Stabilität sorgen möchte, kann die Haftung auch mit speziellem Teppichkleber unterstützen.
Schritt Nr. 4: das eigentliche Verlegen
Nun ist es an der Zeit, mit dem eigentlichen Verlegen zu starten. Hierzu verteilen Sie den Teppichkleber gleichmäßig auf dem Boden. Am saubersten und effektivsten arbeitet es sich hier mit einem Spachtel.
Um einem vorzeitigen Eintrocknen vorzubeugen, gehen Sie jedoch Schritt für Schritt vor, indem Sie zunächst – je nach Zimmergröße – zunächst ein Viertel oder die Hälfte des Raumes entsprechend bearbeiten.
Verlegen Sie nun den Teppichboden und drücken Sie ihn fest.
Tipp: Sollten Sie bemerken, dass sich Falten oder „Luftlöcher“ gebildet haben, sollten diese Fehler natürlich solange korrigiert werden, wie der Kleber noch halbwegs flüssig ist. Ansonsten wird es schwer, sauber nachzuarbeiten.
Ein wenig kniffliger gestaltet sich das Teppichverlegen in den Ecken des Raumes. Die Seitenränder, die jetzt überstehen, können entfernt werden. Um die Ecken nun sauber auszukleiden, schneiden Sie die Innenecken des jeweiligen Bereichs in Richtung einer diagonalen Linie ein.
Nun kann der Teppich meist ganz leicht in die jeweilige Raumecke gedrückt werden, bevor Sie die überschüssigen Reste final (und sauber – am besten mit einem scharfen Cutter –) auch in den Außenecken entfernen.
Tipp: Auch hier gilt das Motto: abgeschnitten ist abgeschnitten! Schneiden Sie immer nur schrittweise und mit Bedacht ab und kontrollieren Sie immer wieder, dass Sie nicht zu viel Teppich entfernen.
(eventuell) Schritt Nr. 5: die Sockelleisten
Wer Lust auf einen besonderen Übergang zwischen Teppich und Wand hat, kann sich unter anderem auch für das Anbringen von Sockelleisten entscheiden. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Sockelleisten können auf unterschiedliche Art angebracht werden. Manche lassen sich mit einem doppelseitigen Klebe- bzw. Montageband befestigen, andere Leisten können mit stabilen Stahlstiften montiert werden.
Besonders wichtig ist es, auch hier im letzten Schritt noch akkurat zu arbeiten. Fehler mit Hinblick auf die Höhe der Leisten treten ansonsten meist (leider) auffällig in Erscheinung. Daher gilt auch hier: korrekt messen und sauber, mit einem scharfen Messer schneiden!
Wer möchte, kann seine Teppichverlege-Aktion natürlich auch wahlweise mit einer Holzleiste abschließen. Viele Hersteller bieten in diesem Zusammenhang eine praktische Klickfunktion an.
Schritt Nr. 6: das Lüften
Ein Zimmer, in dem ein Teppich frisch verlegt wurde, riecht in den kommenden Stunden immer noch ein wenig nach Kleber bzw. nach neuem Bodenbelag. Daher ist es sinnvoll, direkt nach dem Verlegen mit dem Lüften zu starten und den Teppich nach Möglichkeit in den ersten Tagen noch nicht allzu stark zu belasten.
Fazit
Wer heutzutage einen Raum mit einem neuen Teppich ausstatten möchte, muss nicht mehr zwangsläufig auf die Arbeit eines Profis setzen. Mit Hilfe der passenden Materialien, ein wenig Geduld und Feingefühl handelt es sich hierbei um eine der handwerklichen Tätigkeiten, die meist ohne Probleme auch von Laien verrichtet werden können.
Aber: gerade im Zusammenhang mit besonders großen Räumen kann es sinnvoll sein, auf die Hilfe mehrerer Personen zu setzen. So lässt sich der Teppich meist noch unkomplizierter ausbreiten und verlegen.
Ich habe mir einen neuen Teppichboden gekauft und möchte diesen nun auch verlegen. Mir war gar nicht bewusst, dass ich den Boden zuvor vollständig reinigen muss und ggf. kleinere Löcher mit Spachtelmasse schließen muss, damit keine Unebenheiten entstehen. Ich werde gleich mal kontrollieren, wie hoch der Arbeitsaufwand für die Vorbereitungen sind, vielen Dank für die Tipps.
Danke für den Hinweis, auch ausgiebig zu lüften, wenn der Teppich verlegt wurde. Meine neue Wohnung wurde gestern gestrichen und wenn die Farbe getrocknet ist, werde ich mich um einen neuen Teppichboden kümmern. Um den Teppichboden verlegen zu lassen, suche ich mir definitiv noch einen Experten.