Die Entscheidung, ob man sein Haus renovieren soll oder nicht, kann schwierig sein. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, z. B. die Kosten der Renovierung, den Zeitaufwand und die Unannehmlichkeiten, die das Leben in einer Baustelle mit sich bringt.
Es gibt einige wichtige Fragen als Leitfaden, die man sich vor der Entscheidung für eine Renovierung stellen sollte:
1. Was ist die Motivation für die Renovierung?
Soll das Aussehen des Hauses verändert werden? Ist eine Modernisierung und die damit verbundenen Energieeinsparungen die Motivation? Ist angedacht, den Wert der Immobilie zu steigern oder beides? Es ist wichtig, dass man sich über die Gründe für die Renovierung im Klaren ist, bevor man eine Entscheidung trifft.
2. Welchen Umfang hat das Renovierungsprojekt?
Sind größere bauliche Veränderungen oder nur einige kosmetische Anpassungen geplant? Der Umfang des Projekts hat einen großen Einfluss auf die Kosten und den Zeitplan. Ideal ist hier eine pessimistische Einschätzung – was insbesondere bei „Herzensprojekten“ schwierig ist.
3. Wie hoch ist das Budget für die Renovierung?
Kann das Projekt im Rahmen der verfügbaren Mittel durchgeführt werden oder ist eine zusätzliche Finanzierung erforderlich? Es ist wichtig, eine realistische Vorstellung von den Kosten zu haben. Dies zu entwickeln, hängt essentiell von einer realistischen Bewertung des Umfangs ab. Viele und umfangreiche Renovierungsarbeiten, können manchmal kostenintensiver sein, als beispielsweise ein neues Einfamilienhaus zu bauen.
4. Wie sieht der Zeitplan für die Renovierung aus?
Gibt es irgendwelche Fristen, die eingehalten werden müssen? Wie lange kann das Projekt unterbrochen werden, bevor es zu großen Unannehmlichkeiten wird? Wenn Umfang und Finanzierung geklärt sind, kann ein Zeitplan erstellt werden.
5. Welche Risiken sind mit der Renovierung verbunden?
Gibt es potenzielle Probleme, die im Laufe des Projekts auftreten könnten? Was sind die Folgen dieser Probleme? Die Risiken sollte man immer im Blick behalten – und gegebenenfalls über Puffer im Zeitplan aufnehmen.
6. Was sind die erwarteten Vorteile der Renovierung?
Wird das Projekt das Aussehen des Hauses verbessern? Wird es Geld bei den Energiekosten sparen? Wird es den Wert der Immobilie erhöhen? Es ist wichtig, die erwarteten Vorteile gegen die Kosten und Unannehmlichkeiten des Lebens auf einer Baustelle abzuwägen.
7. Was sind die Alternativen zur Renovierung?
Gibt es andere Möglichkeiten, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen? Wäre es billiger oder einfacher, in ein neues Haus zu ziehen? Dies würde eine Renovierung obsolet machen.
8. Welche Auswirkungen hat die Renovierung auf die Bewohner?
Sind die Bewohner bereit, mit den Unannehmlichkeiten des Lebens in einer Baustelle umzugehen? Sind die Kinder auf die Unterbrechung ihres Tagesablaufs vorbereitet? Es ist wichtig, die Auswirkungen auf die Bewohner und Anwohner zu berücksichtigen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen (Parkplatzmangel ankündigen, Lärmzeiten einhalten, …).
9. Wie hoch sind die voraussichtlichen Kosten für die Renovierung?
Um im Budget zu bleiben, empfiehlt sich der Vergleich mehrerer Dienstleister über entsprechende Kostenvoranschläge.
10. Wie hoch ist der erwartete Wert der Immobilie nach der Renovierung?
In aller Regel sollte der Wert durch eine Renovierung steigen. Durch Pfusch am Bau oder sehr spezielle Veränderungen kann aber auch das Gegenteil der Fall sein.
Wer die meisten dieser Fragen positiv beantworten kann, sollte eine Renovierung entsprechend in Erwägung ziehen. Abhängig von den einzelnen Aspekten kann man einigen negativen Punkten auch durch Alternativen begegnen – beispielsweise lassen sich die Kosten der Renovierung durch einen hohen Eigenleistungsanteil enorm senken.
