PV-Anlage mit Speicher: Ab wenn rechnet sich die Investition?

Viele Menschen, die Wohneigentum besitzen, dieses bauen oder planen, beschäftigen sich mit der Frage, ob und wann PV-Anlagen mit Speicher sinnvoll sind. Die Idee, selbst Strom zu erzeugen und unabhängiger vom Stromnetz zu werden, bringt viele Eigenheimbesitzer zum Nachdenken. Doch ab wann und für wen rechnet sich der Einbau von Fotovoltaikanlage und Speicher?

Eine Familie mit Einfamilienhaus kann durch den Betrieb der Anlage durchschnittlich 30 % ihres Energiebedarfs mit dem eigens erzeugten Strom abdecken. Mit einem Speicher steigt der Wert auf bis zu 60 % des Strombedarfs. Trotzdem sind viele Menschen unsicher, ob sich die Anschaffung einer PV-Anlage inklusive Speichermodul lohnt.

Auch heute noch lohnt sich die Installation für viele Häuser. Vor allem seit Juli 2022, in welchem die EEG-Umlage sowie die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch abgeschafft wurden. Zusätzlich bekommen Anlagen mit Eigenversorgung wieder eine Einspeisevergütung für den überschüssig produzierten Strom. Die Vergütungssätze liegen aktuell bei 8,2 Cent pro kWh für Anlagen bis 10 kWp und bei größeren Fotovoltaikanlagen bis 40 kWp bei 7,5 Cent pro kWh. Zudem gilt: Je mehr Strom in einem Haus verbraucht wird, umso deutlicher lohnt sich die Anschaffung.

Eine Kilowattstunde selbst erzeugter Strom kostet aktuell nur rund ein Drittel des durchschnittlichen Strompreises des öffentlichen Energienetzes. Damit die Rechnung aufgeht, ist ein Stromspeicher unverzichtbar. Dieser liefert auch dann Energie, wenn die Sonne gerade nicht scheint, wie etwa in den Abend- oder Nachtstunden sowie bei schlechtem Wetter. Die integrierten Lithium-Ionen-Batterien speichern den tagsüber zu viel produzierten Strom. Dieser kann dann abends oder nachts fürs Kochen, Fernsehen, Waschen, Arbeiten oder Aufladen genutzt werden.

PV-Anlage und Stromspeicher immer zusammen berechnen

Wer ermitteln möchte, ab wann genau sich PV-Anlage und Speicher lohnen, sollte deren Rentabilität stets gemeinsam berechnen. Die Speichereinheit sollte als ergänzendes Teil der gesamten Anlage gesehen werden, welches den Autarkiegrad der Bewohner deutlich erhöht. Die Anschaffung lohnt sich einfach gesagt immer dann, wenn der selbst produzierte Strom billiger ist als der aus dem öffentlichen Netz.

solarfunktion

Das Besitzer für den eigens erzeugten Strom zahlen müssen, liegt daran, dass Fotovoltaik-Strom einen Wert hat, der dem jährlichen Einkommen hinzugefügt wird und auf welchen Steuern abgeführt werden müssen. Wer diese Abgaben mit einbezieht, zahlt in den meisten Fällen trotzdem deutlich weniger für den eigenen Strom als für extern angelieferte Energie.

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Wie genau sich die individuellen Kosten für Eigentümer zusammensetzen, hängt von der jeweiligen Anlage, dem lokalen Strompreis sowie der Größe der Speichereinheit ab. Mit dem Stand vom Juli 2023 kostet eine durchschnittliche Kilowattstunde Strom aus dem öffentlichen Netz 48,12 Cent. Noch vor zwei Jahren lag der Preis bei 32,63 Cent pro Kilowattstunde.

Die derzeitige weltpolitische Lage ist angespannt und es gibt Ereignisse, welche die Energiepreise stark beeinflussen. Dadurch bedingt ist es wahrscheinlich, dass die Strompreise in den kommenden Jahren weiter steigen könnten. Eine von einer PV-Anlage erzeugte Kilowattstunde Strom kostet lediglich zwischen 11 und 13 Cent und liegt damit weit unter dem Durchschnittspreis. Selbst wenn der aktuelle Energiepreis beibehalten wird, lohnt sich der Einbau einer Solaranlage zusammen mit einem Speicher in den meisten Fällen. Wann genau diese rentabel sind, kann mit einer einfachen Formel berechnet werden.

Rentabilität einfach berechnen

Um zu ermitteln, ob und wann sich die Anschaffung von Fotovoltaikanlage und Solarspeicher lohnt, müssen verschiedene Faktoren verglichen werden. So zum Beispiel die Anschaffungskosten für Anlage und Speicher und die bisherigen Stromkosten für ein Jahr. Zusätzlich spielen die Reststromkosten eine wichtige Rolle. Reststrom ist der Strom, der aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Eine PV-Anlage auf dem Dach deckt oftmals nicht den gesamten Energiebedarf eines Haushalts ab. In Herbst und Winter muss zusätzlicher Strom aus dem öffentlichen Netz genutzt werden, da die täglichen Sonnenstunden nicht ausreichend Energie erzeugen. Ein weiterer Faktor sind die Einnahmen aus der EEG-Umlage. Alles zusammen ergibt folgende Rechnung:

Formel zur Berechnung der jährlichen Investitionskosten: (A + K – E) : 20

  • A = Anschaffungskosten (PV-Anlage inklusive Speicher)
  • K = Kosten für zusätzlich bezogenen Strom in Euro
  • E = Einnahmen aus der EEG-Umlage in Euro
  • 20 = 20 Jahre (durchschnittliche Laufzeit eines Solarspeichers)

Der bei dieser Berechnung entstehende Endbetrag muss anschließend mit den bisherigen jährlichen Stromkosten verglichen werden. Damit der Wert auch repräsentativ ist, sollten die damaligen verbrauchten Kilowattstunden mit dem aktuellen Strompreis multipliziert werden. Wenn die bisherigen jährlichen Stromkosten höher sind als der Wert aus der Berechnung, sind PV-Anlage und Speicher wirtschaftlich lohnenswert.

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Welche Faktoren beeinflussen die Rentabilität?

Nicht alle Haushalte sind gleich. Ob sich die Anschaffung für den eigenen Haushalt lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. Zu diesen gehören:

  • der individuelle Energieverbrauch
  • die optimale Speichergröße
  • Lebenserwartung / Ladezyklen der Batterie
  • Kosten für den Speicher
  • Entwicklung der Netzstromkosten
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Der eigene Stromverbrauch

Bei der Auswahl des Speichers kommt es auf den eigenen, täglichen Bedarf an Strom an. Wie viele Menschen wohnen dauerhaft im Haus, wie groß ist die Wohnfläche, wie viele Stromverbraucher sollen und müssen betrieben werden? Vor allem energieintensive Elektrogeräte wie Ladestationen für E-Autos, Durchlauferhitzer, Wärmepumpe, Trockner und Waschmaschinen haben einen enormen Einfluss. Selbst wenn diese erst in der Zukunft integriert werden sollen, lohnt es sich, den Verbrauch mit einzuberechnen.

Speichergröße

Solarstromspeicher gibt es in verschiedenen Größen. Welche sich für das eigene Haus eignet, hängt zum einen vom eigenen Verbrauch und des Weiteren von der Größe der PV-Anlage ab. Reicht die Speicherkapazität nicht für den erzeugten Strom, wird vermehrt Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Der Speicher ist schnell vollgeladen und die gespeicherte Energie reicht unter Umständen nicht für den eigenen Bedarf. Isst die Speicherkapazität zu groß, kann die Batterie nicht voll aufgeladen werden und das Speichermodul arbeitet ineffizient. Die PV-Anlage und der Speicher werden im Idealfall aufeinander abgestimmt. Am einfachsten ist es, beide Komponenten zusammenzukaufen oder sich vor dem Kauf eines Speichers von Fachpersonal beraten zu lassen.

Lebenserwartung der Batterie

Das Batteriemodul speichert den von der Solaranlage erzeugten und nicht verbrauchten Strom. So kann dieser dann genutzt werden, wenn er gebraucht wird. Die Module haben genau wie alle anderen Batterien eine individuelle Lebenserwartung. Viele Hersteller geben diese in der Anzahl der Ladezyklen an. Je mehr Zyklen eine Batterie mitmacht, umso länger kann sie genutzt werden. Dabei gibt es verschiedene Arten von Batteriemodulen mit unterschiedlicher Lebensdauer. Die langlebigste Variante sind Lithium-Ionen-Akkus. Sie halten die meisten Speicherzyklen aus, sind dafür aber auch teuersten in der Anschaffung. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Speichers liegt allerdings bei 20 Jahren.

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Anschaffungskosten für den Speicher

Die Anschaffungskosten für die Energiespeicher passend zur eigenen PV-Anlage liegen im vierstelligen Bereich. Wie teuer es genau wird, hängt von der Art des Speichers ab, von der integrierten Batterie und der Speicherkapazität. Es sollte allerdings bedacht werden, dass es sich bei dieser Anschaffung um eine Investition handelt, von der man jahrzehntelang einen Nutzen hat. Um ein effizientes Modell zu wählen, dass optimal mit der Fotovoltaikanlage harmoniert, sollten Renovierer, Sanierer und Bauherren sich im Vorfeld beraten lassen.

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Entwicklung der Netzstromkosten

Seit dem Jahr 2000 sind die Kosten für Strom jährlich um rund 6 % gestiegen. Auch in der Zukunft werden sich die Kosten für Netzstrom weiter erhöhen. Nicht zuletzt durch die Verknappung des Stroms und die beginnende Energiewende werden die Energiepreise weiterhin ansteigen. Bedenkt man zudem die zukünftige Mehrbelastung des Netzes durch E-Autos und moderne Heizungsanlagen, ist aktuell kein Ende der Preisspirale in Sicht. Aus diesen Gründen ist es für viele Menschen sinnvoll, selbst Strom zu erzeugen und so viel wie möglich davon zu nutzen.

Fazit: Ab wann lohnen sich PV-Anlage und Stromspeicher?

Sobald man durch den Betrieb von Anlage und Speicher weniger Geld jährlich für Strom ausgibt als vorher, lohnt sich deren Nutzung. Durch die hohen Anschaffungspreise, die oftmals zwischen 15.000 und 30.000 Euro liegen, amortisieren sich die Kosten durchschnittlich nach 10 bis 20 Jahren. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass ein Solarkredit den Zeitraum verlängern kann.

In der Rechnung wird die Ersparnis, die sich aus steigenden Strompreisen ergibt, noch nicht mit eingerechnet. Im Hinblick auf den zu erwartenden erhöhten Bedarf durch Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen kann sich die neue Anlage schon nach weniger als 10 Jahren rentieren.

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