Das Setzen einer Unterputzdose in eine Wand ist für einen Handwerker eine relativ einfache Aufgabe und mit ein paar Werkzeugen schnell umzusetzen. Trotzdem gibt es ein paar Besonderheiten, die bei der Auswahl der Dosen und bei der Handhabung beim Setzen beachtet werden müssen, damit das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden kann. So stellen sich bereits vor Beginn der Maßnahme einige Fragen:
Wann werden Unterputzdosen benötigt?
Unterputzdosen werden immer dann benötigt, wenn man in der Wand (unter Putz) ein elektrisches Medium einbauen möchte. Dies kann ein elektrischer Verteiler mit verschiedenen Lüsterklemmen, aber auch ein Schalter, Bewegungsmelder, eine Steckdose, Antennendose oder die Empfangseinheit eines Thermostates sein.
Das Anbringen von Schaltern und sonstiger Dosen über Putz geht zwar schneller, findet jedoch aus optischen Gründen im Wohnbereich selten Anwendung und wird deshalb meistens nur im Keller-, Lager- und im Außenbereich verwendet.
Die Unterputzdosen können einzeln, aber auch in Reihe neben- bzw. übereinander eingebaut werden, wie z.B. bei einem Lichtschalter, bei dem darunter eine Steckdose verbaut ist bzw. mehrere Lichtschalter übereinander.
Damit der Abstand aller verbauten Dosen einheitlich ist und bei der späteren Verwendung die standardisierten Mehrfachblenden verwendet werden können, sind die Unterputzdosen so konzipiert, dass man diese vor dem Verbau zusammenstecken und in einem Paket setzen kann.
Die Dosen haben am Rand bereits eine Perforierung in Form von Schlitzen, die das Ausbrechen der Leitungslöcher erleichtern.
Welche Unterputzdosen eignen sich am besten?
Auschlaggebend für die Auswahl der Unterputzdosen ist die Beschaffenheit der Wand. Handelt es sich um eine Stein- Ziegel- oder Betonmauermauer, so finden die klassischen Unterputzdosen (schwarz) ihre Verwendung. Beim Einbau in eine Rigips-Wand benutzt man Hohlwanddosen (orange), die durch ihren zusätzlichen Rand eben auf der Rigipsplatte aufliegen und somit ein tieferes Eindringen verhindern. Durch zusätzliche Klammern werden diese gehalten und müssen dadurch auch nicht eingegipst werden.
Ergänzend kommen noch die Spezialdosen für Wärmeverbundsysteme hinzu, die verhindern, dass es zu Abstrichen der Wärmeisolierung kommt wie zum Beispiel die Unterputzdosen von Primo
Welche Abmessungen haben Unterputzdosen?
Eine Unterputzdose hat einen Durchmesser von 60 mm. Dieser ist genormt und deshalb muss darauf auch nicht weiter eingegangen werden.
Die Tiefen sind jedoch unterschiedlich und liegen je nach Ausführung zwischen 40 mm und 55 mm.
Bei äußerst schwer zu bearbeitenden Wänden, wie z.B. eine Betonwand, mach es durchaus Sinn, eine flache Dose mit 40 mm zu verwenden, da man sich dadurch das tiefe und mühselige Bohren bzw. Ausfräsen spart.
Der Vorteil bei einer tiefen Dose mit 55 mm liegt jedoch am besseren Handling bei der Montage. Hier hat man mehr Platz und muss die Kabel nicht zu sehr in die Dose drücken. Das Bohrloch selbst sollte bei beiden Ausführungen um ca. 5-10 mm tiefer sein, da darunter noch Platz für den Gips sein soll, der später die Dose mit dem Bohrloch verbindet.
Hat das Setzen einer Unterputzdose bei Außenwänden Auswirkungen auf die Wärmeisolierung eines Hauses?
Die Wärmeisolierung wird durch das Setzen einer Unterputzdose unter Umständen negativ beeinflusst und so kann es durchaus passieren, dass Wärme über die Dose nach außen gerät bzw. Feuchtigkeit nach innen dringt.
Hierzu verwendet man entweder Spezialdosen, die sogenannten Innendämmungsdosen, bzw. benutzt ergänzende Aufstock-Elemente, Spezialdichtsätze oder Thermodosensets. Auch beim Setzen von Unterputzdosen von außen ist dringend darauf zu achten, dass es zu keiner Wärmebrücke kommt, da es insbesondere bei KFW- geförderten Immobilien zu unschönen Bewertungskorrekturen kommen kann.
Wie werden die Unterputzdosen richtig gesetzt und befestigt?
Für einzelne Dosen kann man natürlich einen Hammer und Meisel verwenden und das Loch entsprechend herausklopfen. Sofern jedoch mehrere Unterputzdosen gesetzt werden müssen, so empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Fräsers, der mit einer Bohrmaschine exakt den Durchmesser der Unterputzdose hat, so dass ein reibungsloses und vor allem schnelles Setzen der Dose sichergestellt ist. Diese Fräser sind auch bei verschiedenen Baumärkten zur Miete erhältlich.
Bevor man die Unterputzdosen fest an die Wand anbringt, müssen sämtliche Leitungen verlegt sein und bereits bis zum Loch der zu verbauenden Unterputzdose gehen. Die Leitungen (Einzeladern) müssen durch die Dose gezogen werden und mindestens 10 cm herausstehen, so dass später noch eine reibungslose Elektromontage möglich ist.
Man verwendet beim Setzen von Unterputzdosen in einer Wand einen sogenannten Schnellmörtel oder alternativ einen Elektrikergips, der bereits nach wenigen Minuten aushärtet.
Dieser wird am Boden des Loches angebracht und die Dose wird anschließend auf den Mörtel/Gips aufgesetzt. Damit die Dosen nicht überstehen und auch nicht zu tief eingesetzt werden, eignet sich hier eine kurze Schiene bzw. eine gerade Leiste, die man gegen die Wand drückt. Die Leitungen sind anschließend so zu verlegen, dass kein Knick entsteht und sie in kleinen Rundungen in der Dose eingebettet sind.
Bei der Verwendung von sogenannten Thermodosensets, bei dem ein spezieller Thermoschaum benutz wird, ist der Einsatz von Gips bzw. Schnellmörtel erforderlich.
Unter Berücksichtigung dieser Empfehlungen können die Unterputzdosen ohne Bedenken gesetzt werden und der Einbau wird effektiv und effizient. Unbedingt darauf zu achten ist jedoch, dass man die anschließende Installation von einem Elektrofachmann durchführen lässt, da bei unsachgemäßem Einbau Leib und Leben in Gefahr sein kann