Eine ZargeEine Zarge ist der fest im Mauerwerk oder der Wand verbaute ... ist der fest im Mauerwerk oder der Wand verbaute Rahmen für Türen, Fenster oder andere Einbauelemente. Besonders im Innenausbau ist die Türzarge ein zentrales Bauteil – sie verbindet Türblatt und Wand miteinander und sorgt für Stabilität, Funktionalität und eine saubere Optik. Für Heimwerker ist die Zarge oft der erste Kontaktpunkt beim Einbau neuer Türen oder bei Renovierungen im Innenbereich.
Was genau ist eine Zarge?
Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff „Zarge“ den dreiseitigen Rahmen, der eine Tür oder ein Fenster umschließt. Er wird in die Wandöffnung (Mauerlichte) eingebaut und dient als Aufnahme für das Türblatt, die Türscharniere (Bänder), das Schlossblech und ggf. die Dichtung. Bei Zimmertüren ist meist von einer Türzarge oder auch Türrahmen die Rede.
Zargen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen – je nach Material, Wandstärke und Anforderung an Funktion oder Design.
Aufbau einer Türzarge
Eine typische Türzarge besteht aus:
- Zargenprofil: Der eigentliche Rahmen, meist in U-Form, der die Wandstärke umfasst.
- Bekleidung: Sichtbare, dekorative Abdeckleisten auf beiden Seiten, oft mit abgerundeter oder eckiger Kante.
- Falz: Vertiefung in der Zarge, in die das Türblatt eingelegt wird.
- Bandaufnahme: Hier werden die Türscharniere eingesetzt.
- Schließblech: Gegenstück zum Schlossriegel im Türblatt.
- Dichtungen (optional): Für Schallschutz- oder Rauchschutztüren.
Arten von Zargen
- Umfassungszarge
Die gebräuchlichste Zarge für Innentüren – umfasst die Wand beidseitig mit Zierbekleidung und verdeckt die Maueröffnung sauber. - Eckzarge
Wird oft bei industriellen oder öffentlichen Bauten verwendet. Umfasst nur eine Ecke der Wandöffnung – meist aus Metall. - Blockzarge
Wird direkt auf die Wand gesetzt – eignet sich für schmale Wandöffnungen oder wenn kein Platz für eine vollständige Umfassungszarge vorhanden ist. - Verkleidungszarge
Dient zur optischen Aufwertung alter Türöffnungen oder zum Umbau von Standardöffnungen. - Verdeckte Zarge (frameless)
Modernes Design ohne sichtbaren Rahmen – das Türblatt liegt flächenbündig in der Wand, besonders bei minimalistischen Raumkonzepten beliebt.
Materialien
- Holz (Massiv oder MDF): Der Klassiker für Innenräume – warm, wohnlich, leicht zu bearbeiten.
- Metall (Stahl oder Aluminium): Robust, feuerfest, oft in öffentlichen Gebäuden oder bei Brandschutzanforderungen.
- Kunststoffbeschichtet: Pflegeleicht, widerstandsfähig, oft mit Holzdekor oder Unifarbe erhältlich.
- Echtholzfurnier: Für hochwertige Innenraumlösungen mit edler Holzoptik.
Einbau einer Türzarge – was Heimwerker wissen sollten
- Vorbereitung
- Wandöffnung messen: Höhe, Breite und Wandstärke müssen bekannt sein.
- Zarge passend zur Mauerlichte auswählen – ggf. mit Toleranzausgleich.
- Zusammenbau
- Zarge wird meist als Bausatz geliefert und vor Ort zusammengesteckt und verschraubt.
- Einsetzen & Ausrichten
- Zarge wird mit Keilen, Spannern oder Montagestützen in der Öffnung fixiert.
- Lot und Flucht prüfen – wichtig für korrektes Schließen der Tür!
- Befestigung & Ausschäumen
- Die Zarge wird mit Montageschaum oder spezieller Zargenschaum fixiert.
- Nach dem Aushärten werden die Schaumreste entfernt und die Abdeckleisten angebracht.
- Türblatt einhängen
- Scharniere einsetzen, ggf. justieren, Türblatt anhängen und schließen testen.
Funktionale Zargenvarianten
- Schallschutzzarge: Mit Dichtung und speziellem Aufbau für ruhige Räume.
- Brandschutzzarge: Aus Metall mit Zulassung – für Treppenhäuser oder Fluchtwege.
- Rauchschutz- oder Feuchtraumzargen: Für technische Räume, Bäder oder Kellerbereiche.
- Barrierefreie Zargen: Mit absenkbaren Dichtungen oder ohne Bodenschwelle.
Fazit für Heimwerker
Die Zarge ist weit mehr als nur der Rahmen einer Tür – sie ist das Verbindungsglied zwischen Bauwerk und Türblatt, trägt maßgeblich zur Funktion, Optik und Langlebigkeit einer Tür bei. Für Heimwerker ist der Einbau einer Türzarge ein durchaus machbares Projekt, wenn sorgfältig gearbeitet wird. Mit dem richtigen Maß, Werkzeug und einer guten Anleitung gelingt es auch handwerklich begabten Laien, Zargen selbst zu montieren und Türen funktional und stilvoll in Szene zu setzen.