Oberflächenwasser

Oberflächenwasser ist ein Begriff aus der Hydrologie und dem Baurecht und bezeichnet Wasser, das sich auf der Erdoberfläche ansammelt oder abfließt, ohne in die Kanalisation oder den Boden eingesickert zu sein. Es entsteht in der Regel durch Regen, Schnee- oder Eisschmelze, kann aber auch aus Quellen, Bächen oder Flüssen stammen. Für Grundstückseigentümer, Bauherren und Sanierer ist das Thema Oberflächenwasser besonders relevant im Zusammenhang mit Entwässerung, Abdichtung, Wasserrecht und Grundstückssicherung.


Was zählt als Oberflächenwasser?

Regenwasser, das von Dächern, Terrassen, Einfahrten, Wegen oder unbebauten Flächen abläuft
Schmelzwasser von Schnee oder Eis
Wasser aus Pfützen oder Überschwemmungen
Ablaufendes Wasser bei Starkregen, das über das Gelände oder durch angrenzende Grundstücke fließt
Anstauendes Wasser auf Flachdächern oder Terrassen, wenn die Entwässerung nicht funktioniert

Nicht dazu zählt:

  • Grundwasser (unter der Erde)
  • Abwasser (aus Haushalten oder Industrie)
  • Trink- oder Nutzwasser in Leitungen

Warum ist Oberflächenwasser beim Bauen und Renovieren wichtig?

Oberflächenwasser kann zu erheblichen Schäden und Problemen führen, wenn es nicht gezielt abgeleitet oder ferngehalten wird:

🔴 Feuchteschäden an der Gebäudehülle (z. B. Keller, Sockel, Terrasse)
🔴 Pfützenbildung und Rutschgefahr auf Wegen und Einfahrten
🔴 Überflutungen bei Starkregen
🔴 Erosion von unbefestigten Flächen oder Böschungen
🔴 Verschmutzung von Regenwasserkanälen durch falsch angeschlossene Entwässerung
🔴 Streit mit Nachbarn, wenn Wasser unkontrolliert über Grundstücksgrenzen fließt


Rechtliche Aspekte – wer haftet für Oberflächenwasser?

Gemäß deutschem Nachbarschafts- und Wasserrecht gilt:

  • Grundstückseigentümer müssen dafür sorgen, dass Oberflächenwasser auf ihrem Grundstück zurückgehalten oder ordnungsgemäß abgeleitet wird.
  • Es darf nicht gezielt oder unkontrolliert auf Nachbargrundstücke geleitet werden – das kann eine unzulässige Einwirkung (§ 1004 BGB) darstellen.
  • Bei Neubauten oder Umbauten muss ein Entwässerungsnachweis erbracht werden (besonders bei versiegelten Flächen).
  • In vielen Gemeinden gelten Auflagen zur Versickerung, Retention oder Regenwassernutzung – z. B. durch Rigolen, Gründächer, Zisternen oder Mulden.

Möglichkeiten zur Ableitung und Nutzung von Oberflächenwasser

Dachentwässerung

  • Regenrinnen, Fallrohre, Dachabläufe
  • Anschluss an Zisterne, Versickerung oder öffentliche Regenwasserleitung

Flächenentwässerung

  • Punkt- oder Linienentwässerung (z. B. Hofabläufe, Entwässerungsrinnen)
  • Gefälleplanung bei Terrassen und Einfahrten

Versickerung

  • Mulden-Rigolen-Systeme, Sickergruben, Schotterrasen
  • Wichtig: Bodenart und Versickerungsfähigkeit prüfen

Regenwassernutzung

  • Zisternen und Regentonnen zur Gartenbewässerung oder Toilettenspülung
  • Spart Wassergebühren und schont Ressourcen

Abdichtung von Bauteilen

  • Keller, Fundamente und Terrassen fachgerecht abdichten
  • Sockel- und Dränschichten gegen aufstauendes Sickerwasser

Praxistipps für Heimwerker & Gartenbesitzer

🔧 Gefälle beachten: Flächen immer leicht vom Gebäude weg geneigt anlegen
🔧 Dränage planen: Kiesbetten, Drainrohre oder Sickerschächte einbauen
🔧 Versickerungsfähigkeit prüfen: Lehmiger Boden versickert schlecht – ggf. Fläche begrenzen oder verbessern
🔧 Regenrinnen regelmäßig reinigen: Verstopfungen führen zu Überläufen
🔧 Grüne Lösungen nutzen: Rasengittersteine, Gründächer oder Pflanzenflächen verringern die Versiegelung und fördern natürliche Rückhaltung


Fazit für Heimwerker und Hausbesitzer

Oberflächenwasser ist mehr als nur Regen auf dem Boden – es ist ein zentrales Thema für die Bauplanung, Abdichtung, Sicherheit und Nachbarschaftsfrieden. Wer frühzeitig auf eine durchdachte Entwässerung achtet, schützt sein Gebäude, verhindert Wasserschäden und trägt zur nachhaltigen Grundstücksnutzung bei. Für Heimwerker bieten sich viele praktische Lösungen – von der einfachen Regentonne bis zur durchdachten Versickerungsanlage.

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