Oberputz

Der Oberputz ist die äußerste Schicht eines Putzsystems, die auf den sogenannten Unterputz aufgetragen wird. Er erfüllt sowohl ästhetische als auch technische Funktionen: Einerseits sorgt er für das gewünschte Oberflächenbild (z. B. glatt, strukturiert, gefilzt, gerillt), andererseits bietet er einen zusätzlichen Witterungs- und mechanischen Schutz für die darunterliegenden Putzschichten und das Mauerwerk.

Oberputze kommen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zum Einsatz und sind ein wesentlicher Bestandteil von Fassaden- und Innenwandgestaltungen.


Aufbau eines Putzsystems

Ein typischer Putzaufbau besteht aus mehreren Schichten:

  1. Putzträger (z. B. Mauerwerk, Putzträgerplatten)
  2. Vorspritz- oder Haftbrücke (bei Bedarf)
  3. Unterputz – zum Ausgleichen, Ausrichten und als Basis
  4. Oberputz – für die Oberfläche, Struktur und Farbe
  5. Anstrich oder Beschichtung (optional, z. B. Silikatfarbe, Lasur)

Funktionen des Oberputzes

Gestaltung der Oberfläche (Struktur, Farbe, Glanzgrad)
Witterungsschutz (besonders bei Fassaden)
Schlagschutz & Abriebfestigkeit
Feuchtigkeitsregulation (je nach Putztyp diffusionsoffen)
Schimmel- und Algenschutz (bei Spezialputzen oder mit Zusatzstoffen)
Träger für Farbanstriche oder Lasuren


Arten von Oberputzen nach Materialbasis

PutztypEigenschaftenEinsatzbereich
Mineralischer Putz (z. B. Kalk-, Kalk-Zement-, Silikatputz)Diffusionsoffen, schimmelhemmend, natürlichInnen & Außen, Altbausanierung
KunstharzputzElastisch, wetterfest, in vielen Farben erhältlichFassaden, WDVS-Systeme
SilikonharzputzWitterungsbeständig, wasserabweisend, dampfdurchlässigHochwertige Fassaden
LehmputzNatürlich, feuchtigkeitsregulierend, ökologischInnenbereich, besonders bei Altbau oder Fachwerk
Gipsputz (nur innen!)Glatte Oberflächen, leicht zu verarbeitenTrockene Innenräume

Strukturarten von Oberputzen

Je nach Verarbeitungstechnik und Korngröße entstehen unterschiedliche Oberflächen:

StrukturtypMerkmale
GlattputzOhne Struktur, glatte Oberfläche – ideal für Anstriche
ReibeputzKörnige Struktur durch Abreiben mit Reibebrett
KratzputzOberfläche wird nach dem Trocknen aufgeraut
EdelputzBesonders feine, dekorative Oberfläche (z. B. Marmorputz)
RollputzWird mit der Rolle aufgetragen – einfach für Heimwerker
SpritzputzMaschinell oder von Hand aufgespritzt – z. B. für rustikale Strukturen

Verarbeitung – so gelingt’s auch Heimwerkern

  1. Untergrund prüfen
    • Der Unterputz muss trocken, fest und tragfähig sein.
  2. Material vorbereiten
    • Fertigputze anmischen oder pastöse Putze umrühren.
  3. Auftragen
    • Mit Traufel, Kelle oder Rolle auftragen – je nach gewünschter Struktur.
  4. Strukturieren
    • Direkt nach dem Auftragen mit Reibebrett, Schwamm, Kelle oder Bürste strukturieren.
  5. Trocknen lassen
    • Trockenzeit beachten (je nach Wetterbedingungen und Putztyp).
  6. Optional streichen oder lasieren
    • Bei Bedarf mit Silikatfarbe, Kalkfarbe oder Silikonfarbe beschichten.

Besonderheiten beim Außenputz (Fassade)

  • Muss witterungsbeständig, UV-beständig und schlagfest sein.
  • Bei WDVS (Wärmedämmverbundsystemen) kommt meist ein spezieller Dünnschicht-Oberputz zum Einsatz.
  • Farbtonwahl beachten: dunkle Farben können zu starker Aufheizung führen → Spannungsrisse möglich.
  • Fachgerechte Verarbeitung ist wichtig, um Algen- und Schimmelbildung zu vermeiden.

Fazit für Hausbauer und Renovierer

Der Oberputz ist nicht nur ein dekoratives Finish, sondern ein wichtiger Schutz für Wand und Fassade. Ob du innen mit Lehmputz eine gesunde Wohnatmosphäre schaffen willst oder außen mit einem Silikonharzputz dein Haus wetterfest gestaltest – die Auswahl ist groß, und viele Varianten lassen sich auch von geübten Heimwerkern gut verarbeiten. Die richtige Wahl von Putzart, Struktur und Verarbeitungstechnik entscheidet über Aussehen, Schutzwirkung und Langlebigkeit deiner Wandoberflächen.

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