Ein Garten stellt für die meisten Personen einen Ort der Erholung und Entspannung dar. Doch viele sehen in diesem besonderen Bereich auf dem Grundstück auch eine Möglichkeit, das regionale Ökosystem zu unterstützen. Wer zum Beispiel „die richtigen Blumen“ pflanzt, kann oft den Bienen und anderen Insekten etwas Gutes tun.
Eine Wildblumenwiese ist eine ideale Lösung, wenn es darum geht, hier einen wichtigen Beitrag zu leisten und ein Zuhause für die unterschiedlichsten Lebewesen zu schaffen. Genau genommen handelt es sich hierbei sogar um eine Win-Win Situation. Denn: Ein Garten, der den Insekten gefällt, wirkt oft tatsächlich auch optisch sehr beeindruckend.
Doch was sollte beim Anlegen einer Wildblumenwiese überhaupt beachtet werden? Und wie hoch ist der Pflegeaufwand? Und vor allem: Welche Blumen passen gut auf eine Wildblumenwiese?
Die folgenden Abschnitte helfen weiter und bieten einige tolle Inspirationen zum Thema!
Wichtige, grundlegende Tipps für das Anlegen einer Wildblumenwiese
Wer eine Wildblumenwiese anlegen will, sollte einige Tipps beachten, damit das Vorhaben bestmöglich gelingt.
Somit kann in der Regel sichergestellt werden, dass die idealen Bedingungen für ein gutes Gedeihen geschaffen werden. Doch was bedeutet dies eigentlich im Detail? Die folgende Checkliste rund um das Anpflanzen von Wildblumen hilft hier weiter:
- Wildblumen fühlen sich vor allem auf einem sonnigen Areal wohl.
- Die meisten Insekten wissen regionale bzw. heimische Pflanzen in der Wildblumenwiese besonders zu schätzen.
- Bunt ist durchaus „erlaubt“! Daher empfiehlt es sich unter anderem, Blumen und Gräser miteinander verschmelzen zu lassen.
- Damit die Blumen auch gut gedeihen können, ist es wichtig, dass die Bodenqualität stimmt. (Weitere Infos hierzu im Abschnitt „Schritt für Schritt: So wird eine Wildblumenwiese angelegt“.)
- Je mehr Blumenarten ausgesät werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine große Insektenvielfalt. Nahezu jede Insektenart hat hier andere Vorlieben.
Im Allgemeinen hat sich das Image der klassischen Wildblumenwiese im Laufe der Zeit stark verändert. Was früher noch als „irgendwie unaufgeräumt“ galt, ist heute vielmehr ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem auf dem eigenen Grundstück.
Schritt für Schritt: So wird eine Wildblumenwiese angelegt
Nachdem die Erde auf ihre Qualität hin überprüft wurde, ist es an der Zeit, das Saatgut zu besorgen. Wer sich hier unsicher ist, kann sich für die bereits vorgefertigten Mischungen entscheiden. Der Markt bietet mittlerweile dementsprechend eine große Auswahl. In derartigen Zusammenstellungen sind oft viele Ackerblumen enthalten, die fast das ganze Jahr über blühen und auch mit Hinblick auf die Pflege keine hohen Ansprüche stellen.
Letztendlich ist jedoch auch die Größe des Areals entscheidend, wenn es darum geht, die passende Saat zu finden. Eine kleine Wildblumenwiese benötigt in der Regel noch keine Grassamen, um Insekten ein ökologisches Paradies zu bescheren. Wer jedoch vorhat, eine größere Wildblumenwiese anzulegen, ist gut damit beraten, in die Blumensaat auch Grassamen zu mischen. Dies verhindert meist zudem, dass die großen Blumen den kleineren Exemplaren die Nährstoffe und das Sonnenlicht rauben. Dadurch kann eine möglichst große Artenvielfalt geschaffen werden, von der letztendlich alle Gartenbesucher profitieren.
Schritt Nr. 1: Die passende Stelle finden
Neben einem sonnigen Platz ist die Beschaffenheit des Bodens enorm wichtig für ein gutes Gedeihen der Wildblumenwiese. Der Boden sollte möglichst karg sein und das Wasser sollte dazu in der Lage sein, dennoch gut abzulaufen. Auf allzu nährstoffreichen Boden sollte im Zusammenhang mit einer Wildblumenwiese jedoch verzichtet werden.
Hier besteht das Problem, dass die Wildblumen von anderen Pflanzen verdrängt werden könnten. Dünger sollte übrigens ebenfalls nicht zum Einsatz kommen, da sonst dasselbe Schicksal droht. Am wohlsten fühlen sich Wildblumen auf einer Schicht aus Kies oder Sand. Diese sollte etwa acht Zentimeter hoch sein.
Schritt Nr. 2: Die Vorbereitung der Aussaat
Eine Wildblumenwiese wird am besten im Frühjahr oder im Herbst ausgesät. Wer im Frühling startet, kann noch im selben Jahr eine wundervolle Aussicht genießen. Eine Aussaat im Herbst hat jedoch einen enormen Vorteil, dass es hier meist deutlich mehr regnet und so Zeit und Mühe eingespart werden kann. Bevor die Saat jedoch in den Boden gebracht wird, muss dieser zunächst vorbereitet werden.
Hierzu müssen zuerst alle anderen Pflanzen von dieser Stelle weichen. Dasselbe gilt für Wurzeln und Steine, welche das Wachstum der Wildblumen beeinträchtigen könnten. Der Boden sollte schön locker sein. Ist dies nicht der Fall, muss umgegraben werden. Danach kommt ein Rechen zum Einsatz, um die Oberfläche zu ebnen. Danach braucht es ein wenig Geduld. Denn: Nun muss der Boden für etwa sieben Tage ruhen. In dieser Zeit kann er sich verdichten.
Schritt Nr. 3: Die Aussaat
Bevor die Aussaat stattfindet, sollte das Areal noch einmal mit dem Rechen bearbeitet werden. Danach werden meist bis zu zehn Gramm Saatgut pro Quadratmeter ausgesät. Nähere Infos befinden sich auf der Verpackung der Samen. Nach dem Verteilen wird die Saat noch etwas in den Boden eingedrückt, damit einem Aufkeimen im Idealfall nichts im Wege steht.
Schritt Nr. 4: Die Pflege „danach“
Nun muss der Boden mit dem Saatgut für etwa sechs Wochen lang feucht gehalten werden, damit sichergestellt werden kann, dass die Saat auch aufgeht und die Wurzeln greifen können. Danach ist es „erlaubt“, etwas weniger zu wässern. Wildblumenwiesen sind – wie die Bezeichnung schon sagt – sehr genügsam und kommen in der Regel ohne größere Eingriffe durch den Menschen aus.
Muss man eine Wildblumenwiese mähen?
Es wird empfohlen, eine Wildblumenwiese etwa zweimal pro Jahr zu mähen, um dafür zu sorgen, dass es auch die etwas schwächeren Pflanzen schaffen, sich zu entwickeln. Ansonsten könnte es sein, dass auf Dauer nur die starken Gewächse überleben und deutlich weniger Arten zur Verfügung stehen.
Die folgenden Tipps rund um das Mähen einer Wildblumenwiese helfen weiter:
- Gärtner sollten unbedingt darauf achten, dass durch den Mähvorgang keine Tiere gestört oder verletzt werden. Am schonendsten ist hierbei eine Sense.
- Bitte nicht zu kurz mähen! 15 cm sollten noch stehenbleiben.
- Zum ersten Mal sollte im Juni und dann noch einmal zum Start des Herbstes gemäht werden.
- Wer den Tieren die Möglichkeit geben möchte, im Rahmen des Mähvorgangs innerhalb der Wiese „umzuziehen“, sollte das Areal in zwei Hälften aufteilen und zunächst die eine und dann (einige Tage später) die andere Seite mähen.
- Viele Experten empfehlen, das Schnittgut nicht direkt zu entfernen, sondern ein paar Tage liegen zu lassen, um sicherzustellen, dass die Basis für die nächste „Blumengeneration“ geschaffen wird.
Bei einer Wildblumenwiese handelt es sich, unabhängig von deren Größe, um eine tolle Ergänzung für den heimischen Garten. Ein wunderschöner Blickfang, der immer wieder aufs Neue beweist, wie vielseitig Flora und Fauna sind!