Die StauchhärteDie Stauchhärte ist ein technischer Kennwert zur Beschreibu... ist ein technischer Kennwert zur Beschreibung der mechanischen Belastbarkeit und Formstabilität von Schaumstoffen, insbesondere PUR-Schaum (Polyurethan), wie er z. B. bei Matratzen, Polstern, Sitzkissen, Dämmmaterialien und Verpackungen verwendet wird. Sie gibt an, wie viel Kraft aufgewendet werden muss, um einen Schaumstoff um einen bestimmten Prozentsatz zusammenzudrücken (zu „stauchen“) – ohne dass er dauerhaft verformt wird.
Für Heimwerker ist dieser Wert wichtig, wenn es um den Einkauf oder die Auswahl von Polstermaterialien, Matratzen oder Dämmstoffen geht. Denn die Stauchhärte entscheidet maßgeblich über das Komfortgefühl, die Tragkraft und die Haltbarkeit eines Schaumstoffprodukts.
Was bedeutet Stauchhärte genau?
Die Stauchhärte wird in Kilopascal (kPa) angegeben und beschreibt den Druck, der nötig ist, um den Schaumstoff um 40 % seiner ursprünglichen Höhe zu komprimieren. Dieser Wert wird unter kontrollierten Bedingungen im Labor gemessen (nach DIN EN ISO 2439).
Beispiel:
Ein Schaumstoff mit einer Stauchhärte von 30 kPa benötigt 30 Kilopascal Druck, um 40 % seiner Höhe zusammengedrückt zu werden.
Je höher der Wert, desto fester und tragfähiger ist der Schaum. Je niedriger, desto weicher und nachgiebiger fühlt sich das Material an.
Typische Stauchhärtebereiche und ihre Anwendung
Stauchhärte (kPa) | Beschreibung | Typische Verwendung |
---|---|---|
15–25 kPa | Weich | Rückenlehnen, Deko-Kissen, Armlehnen |
25–35 kPa | Mittelhart | Sitzflächen, Kindermatratzen, Liegepolster |
35–50 kPa | Hart | Matratzen (Erwachsene), hochwertige Polster |
>50 kPa | Sehr hart / formstabil | Verpackungsschutz, Spezialpolster, Dämmung |
Achtung: Die Stauchhärte sagt nichts über die Dichte (Raumgewicht) des Schaums aus – das ist ein separater Kennwert, der ebenfalls bei der Auswahl eine Rolle spielt.
Wofür ist die Stauchhärte im Heimwerkerbereich wichtig?
- Möbelbau & Polsterarbeiten: Die Stauchhärte bestimmt, wie bequem oder fest ein Sitzkissen ist – ideal also für Stuhlpolster, Bänke, Loungemöbel oder Gartenliegen.
- Matratzenbau & Austausch von Polsterelementen: Wichtig, um das richtige Liegegefühl zu erreichen – z. B. festere Matratze für Rückenschläfer.
- Wohnwagen & Boote: Hier kommt es oft auf kompakte, tragfähige Schaumstoffe mit höherer Stauchhärte an.
- Verpackungen & Transportschutz: Schaumstoffe mit sehr hoher Stauchhärte schützen empfindliche Geräte vor Erschütterungen.
- Schalldämmung & Wärmeisolierung: In speziellen Anwendungen kann ein fester Schaumstoff auch als Dämmstoff verwendet werden.
Tipp für Heimwerker: So findest du die richtige Stauchhärte
- Probesitzen oder Probeliegen
– Wenn möglich, immer testen – das persönliche Empfinden ist entscheidend. - Verwendungszweck klären
– Für eine Rückenlehne ist ein weicherer Schaumstoff angenehm, für eine Sitzfläche eher ein fester. - Mehrschichtige Lösungen
– Oft sinnvoll: harter Schaum unten, weicher oben – für Komfort und Stabilität in einem. - Beratung im Fachhandel oder Zuschnittservice nutzen
– Viele Polsterschäume können exakt nach Maß und Wunsch-Stauchhärte bestellt werden.
Fazit für Heimwerker
Die Stauchhärte ist ein zentraler Kennwert, wenn es um die Auswahl von Schaumstoffen für Möbel, Matratzen oder andere Polsterarbeiten geht. Sie beeinflusst direkt das Sitz- und Liegegefühl, die Belastbarkeit und die Lebensdauer des Materials. Wer gut plant und die passende Stauchhärte für den jeweiligen Einsatzzweck wählt, erzielt langlebige, komfortable und funktionale Ergebnisse – ganz gleich, ob beim Selberbauen einer Couch, dem Aufpolstern eines alten Sessels oder der Dämmung eines Fahrzeugs.