Der Garten ist für viele Menschen nicht nur eine kleine Erholungsoase, sondern auch Nutzraum, wo das leidenschaftliche Hobbygärtnern frisches Obst und Gemüse für den heimischen Kochtopf verspricht. Wer noch eine Stufe weiter gehen möchte oder schlichtweg nicht mit einem grünen Daumen gesegnet wurde, findet vielleicht in der Hühnerhaltung ein erfüllendes und gewinnbringendes Hobby. Die Haltung des Federviehs im eigenen Garten wird immer beliebter und verspricht neben dem Umgang mit den außergewöhnlichen Haustieren auch tagesfrische Frühstückseier.
Henne, Hahn und Ei
Zunächst ist bei der Haltung von Hühnern im eigenen Garten zu beachten, dass diese sehr soziale Tiere sind und nur in Gesellschaft von anderen artgerecht leben können. Ein Huhn legt im Jahr je nach Rasse 140 bis 200 Eier, also etwa ein Ei alle ein bis zwei Tage. Für eine vierköpfige Familie ist eine Herdengröße von vier bis fünf Hennen daher zu empfehlen. Das hängt aber auch vom individuellen Bedarf an Eiern ab. Die zusätzliche Anschaffung eines Hahns gilt im Allgemeinen dann als ratsam, wenn eine größere Hennen-Gruppe vorhanden ist. So sorgt der Hahn für ein ausgeglichenes soziales Gefüge. Insbesondere für Anfänger in der Hühnerhaltung gibt es bestimmte Rassen, die sich für den Beginn eignen. Dazu zählen etwa Wyandotten oder Welsumer, die als besonders zahm gelten.
Platz: Auslauf und Stall
Damit sich Hühner im heimischen Garten wohl fühlen, benötigen sie ausreichend Platz und einen sicheren Unterschlupf. Einen genauen Kennwert über die Größe des Auslaufs gibt es dabei nicht. Es gilt: Je mehr Platz den Hühnern zur Verfügung steht, desto besser. Mindestens sollten allerdings vier Quadratmeter pro Huhn vorhanden sein. Hühner brauchen den Platz nicht nur zur Bewegung. Auch lieben sie es, im Boden zu scharren und zu picken, immer auf der Suche nach einem schmackhaften Insekt. Künftige Hühnerhalter sollten sich daher bewusst sein, dass der Boden in einem entsprechenden Dauerzustand sein wird.
Das Hühnergehege ist außerdem ausreichend zu sichern. Zwar sind Hühner nicht für ihre herausragenden Flugfähigkeiten bekannt, doch ist ein Zaun von mindestens 1,5 Metern Höhe definitiv notwendig. Ein entsprechendes Gartengitter verhindert nicht nur, dass die Hühner ausbüxen, sondern schützt auch anliegende Gemüsebeete und bietet Fressfeinden kein Durchkommen. Ein Gartengitter bietet außerdem den Vorteil, dass die langlebige Zaunlösung zusätzlich als Rankhilfe für verschiedene Pflanzen verwendet werden kann und so gleichermaßen Hühnergehege als auch Gemüsegarten Vorzüge liefert.
Die Nacht verbringen Hühner im besten Fall in einem geschützten Stall, wo sie von Wildtieren nicht erreicht werden können. Mit etwas handwerklichem Geschick kann dieser selbst gebaut werden. Auch ein umgebauter Bauwagen oder ein Gartenhäuschen sind geeignet. Hühner schlafen auf Sitzstangen, die im Stall unbedingt alle auf gleicher Höhe angebracht werden sollten. Die Sitzhöhe ist für Hühner ein Signal von Hierarchie und so kann es schnell zu Konflikten kommen.
Meldepflicht und Co.
Wer Hühner zu privaten Zwecken im Garten halten möchte, muss dies dem Veterinäramt und der Tierseuchenkasse melden. Außerdem ist zu bedenken, dass die Hühner gegen das Newcastle-Virus, auch bekannt als atypische Geflügelpest, geimpft werden müssen.
Ansonsten ist zu beachten, dass die Hühnerhaltung im Garten Nachbarn belästigen könnte. Gerade in belebten Wohngebieten ist daher geraten, auf einen Hahn zu verzichten. Grenzen Gärten der Nachbarn unmittelbar an, sollten sie aus Rücksicht vorher über den anstehenden Einzug des Federviehs informiert werden. Künftige Hühnerhalter können Nachbarn besänftigen und wohlgesinnt stimmen, wenn sie regelmäßige Eierlieferungen versprechen.