Die Klemmdose ist die Herzkammer einer modernen Wohnung. Sie hat die Aufgabe, die elektrischen Stromleitungen der Wohnung miteinander zu verbinden und zusammenzuführen. Entsprechend groß ist das Angebot an Klemmdosen im Fachhandel. Klemmdosen können alternativ als Abzweigdosen oder Verteilerdosen geführt werden. Die drei Begriffe bezeichnen dasselbe Produkt.
Vor dem Kauf sollten Kunden verschiedene Aspekte einer Klemmdose beachten, um eine Verteilerdose zu finden, die den eigenen Ansprüchen und äußeren Anforderungen gerecht wird. Wir beleuchten die wichtigsten Aspekte für die Wahl einer Klemmdose.
Die Art der Klemmdose
Es existieren mehrere Arten von Klemmdosen, die in einem Elektroshop angeboten werden. So unterscheiden sich die Produkte nach der Art der Installation in Aufputz-, Unterputz- und Hohlwandklemmdosen. Darüber hinaus können Feuchtklemmdosen gewählt werden, die speziell für feuchte Milieus wie das Badezimmer gedacht sind.
Aufputzdosen – die Standardlösung
Als „Putz“ wird im Bauwesen ein Gemisch aus Sand, Wasser und Bindemitteln bezeichnet, das als Schutzschicht Wände unempfindlich gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen macht. Aufputzdosen werden auf diese Putzschicht aufgesetzt, um ihre Funktion zu erfüllen.
Von allen Arten für Klemmdosen stellen Aufputzdosen die einfachste und günstigste Lösung dar, weil auf einen Wanddurchbruch verzichtet wird. Nachhaltig ist hingegen die Ästhetik. Schließlich ist die Klemmdose für jeden sichtbar. Aufputzdosen werden oft in nicht repräsentativen Bereichen installiert, in denen das Erscheinungsbild weniger gefragt ist. In Lofts oder Wohnungen im rustikalen Stil kann die an den Brutalismus erinnernde Ästhetik allerdings gewünscht sein.
Unterputzdosen – die unsichtbare Lösung
Unterputzdosen lassen sich unter die Putzschicht einer Wand oder Decke einbauen, was den Vorteil ergibt, dass die Installation unsichtbar ist. Ein weiterer Pluspunkt ist das höhere Sicherheitsniveau der Verteilerdose, die durch die Verbauung in die Wand gegenüber äußeren Einwirkungen einen Schutz aufweist. Allerdings erfordert die Installation einen Wanddurchbruch, was den Vorgang komplizierter und kostspieliger gestaltet.
Unterputzdosen lohnen sich vor allem für repräsentative Räume sowie für Kunden, die auf eine ansprechende Ästhetik Wert legen. Ferner beeinflussen die Dicke und das Material der Wand die Entscheidung. So ist es bei Betonwänden nur unter hohem Aufwand möglich, eine Unterputzdose einzubauen, während sich eine Trockenbauwand dafür ausgezeichnet eignet.
Hohlraumdose – die flexible Lösung
Hohlraumdosen werden in Zwischenwänden mit Hohlräumen eingesetzt. Beispiele dafür sind Ständerwände, Gipskartonplatten, Leichtbauwände, Betonblockwände, Trockenbauwände mit Leerrohren und modulare Wandsysteme. Hohlraumdosen stellen eine flexible Lösung dar, die einen einfachen Zugang zu den elektrischen Leitungen ermöglichen.
Hohlraumdosen gibt es in verschiedenen Tiefen zu kaufen, um sich der Wandstärke im Haus anzupassen. In einigen Fällen ist die Stabilität eingeschränkt und der Einbau verlangt den Installateuren Akkuratesse ab. Abschließend ist die Installation stark von der Statik und Raumaufteilung im Gebäude abhängig, sodass sich diese Variante nur in einigen Wohnungen eignet.
Feuchtraumdose – für das Badezimmer
Feuchtraumdosen sind darauf ausgerichtet, den Einflüssen im Badezimmer zu trotzen. Der Schutz erstreckt sich auf Nässe, Kondenswasser und hohe Luftfeuchtigkeit ebenso wie auf chemische Auswirkungen durch Laugen, Dämpfe, Säuren und Öle. Zu diesem Zweck sind Feuchtraumdosen aus wasserdichten und resistenten Materialien gefertigt. Ein Blick auf die Schutzklassen ist bei Feuchtraumdosen besonders geboten und wir werden darauf noch näher eingehen.
Kapazität und Größe
Für die Größe der Klemmdose sind mit der Anzahl der Kabel und der Größe der Drähte grundsätzlich zwei Parameter zu beachten. Relevant ist neben der Größe die Kapazität, da die Anzahl an Kabeleinführungen für die benötigten Kabel ausreichen muss. Es empfiehlt sich, bei der Kalkulation einen gewissen Spielraum einzubauen, um bei einer ungenauen Berechnung auf der sicheren Seite zu sein. Ein Kabelsalat in der Dose kann außerdem den Energiedurchfluss gefährden, was unbedingt vermieden werden sollte.
Bei Unterputz- und Hohlraumdosen gehören zusätzlich Schalter und Steckdose in Rechnung gestellt, die im Gehäuse Platz finden müssen. Ein Switch gewährleistet abschließend die Kommunikation mit Netzwerken wie dem Computer, Internet und TV-Gerät.
Welches Material ist das beste?
Klemmdosen können aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, wobei die meisten Kunden Kunststoff bevorzugen. Gründe für diese Präferenz sind der günstige Preis sowie die leichte Formbarkeit, hohe Schlagfestigkeit und ausgezeichnete Isolierfähigkeit. Im Endeffekt ist Kunststoff als Material für Klemmdosen ein guter und günstiger Allrounder. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, sodass Kunden mit einer Kunststoffdose nichts falsch machen.
Die gängigste Alternative ist das wertvollere und damit teurere Metall, das feuerfest ist und durch seine Festigkeit und Robustheit überzeugt. Spezielle Legierungen können gegen Korrosion helfen, sodass es sich für den Anbietervergleich lohnt, die Beschaffenheit des Metalls unter die Lupe zu nehmen.
Wer es noch ästhetischer haben möchte, greift zu einer Abzweigdose aus Keramik greifen, denn Materialien wie Porzellan und Steatit erfreuen das Auge und weisen ausgezeichnete Merkmale auf, die in der Elektrotechnik gefordert sind. So ist Keramik feuerbeständig und hitzeresistent sowie wirksam gegen Chemikalien. Zu beachten ist, dass Keramik spröde sein kann, sodass Besitzer sich davor hüten sollten, die Keramikdose versehentlich fallen zu lassen.
Die Sicherheitsstandards der Klemmdose
Der Grad an Schutzvorkehrungen von Klemmdosen lässt sich anhand der internationalen Norm für die IP-Schutzklassen (international protection) ablesen. Ausgedrückt wird der Schutzlevel durch eine zweiziffrige Zahl, wobei die erste Ziffer die Schutzstufe vor Berührungen und Fremdkörpern definiert und die zweite Ziffer die Schutzstufe vor dem Kontakt mit Flüssigkeit. Die Skala der ersten Ziffer reicht von 0 bis 6 und die Skala der zweiten Ziffer von 0 bis 9. Demnach bietet eine Klemmdose mit der Norm IP69 den höchstmöglichen Schutz.
In Deutschland dürfen lediglich Steckdosen in den Verkehr gebracht werden, die mit einer IP von mindestens 44 zertifiziert sind. Für Verteilerdosen, bei denen der Stromdurchlauf massiver ist, empfehlen Experten mindestens eine IP von 55 und bei Feuchtklemmdosen eine IP ab 57. Darüber hinaus müssen weitere Sicherheitsmerkmale der Abzweigdose gewährleistet sein. Dazu gehören der Schutz vor Kurzschlüssen, weiteren elektrischen Überlastungen und der Brandschutz, der durch eine ausreichende Abdeckung hergestellt wird, um ein Übergreifen von Funken zu vermeiden.
Nützliches Zubehör
Es lohnt sich, auf den Lieferumfang zu achten, denn hier findet sich nützliches Zubehör. Mögliche Extras können Befestigungen, Tragschienen, Montageclips, Klemmen, Plombiervorrichtungen, Kabeleinführungen, Verschraubungen und Würgenippel sein. Es hängt von den eigenen Bedürfnissen ab, welches Equipment verlangt ist. Wird das Zubehör zusammen mit der Dose geliefert, ist es fast immer günstiger, als wenn man die Zusatzprodukte einzeln im Fachhandel erwerben würde.
Eine gute Wahl führt zum richtigen Produkt
Wer Größe und Kapazität der Klemmdose richtig kalkuliert hat, kann langfristig mit seinem Produkt glücklich werden. Die Wahl des Materials lässt Kunden Raum für eine individuelle Lösung, mit der sich ästhetische und technische Aspekte miteinander verbinden lassen. Grad und Umfang von Schutzvorkehrungen bewahren Nutzer langfristig vor unliebsamen Überraschungen. Zum Gesamtbild der Kaufentscheidung gehört abschließend der Lieferumfang, der den Gesamtpreis und den Aufwand für die Installation erheblich senken kann.