Keine Frage: Blitzableiter sind eine sinnvolle Erfindung, die Gebäude und Menschen vor gefährlichen Einschlägen schützen kann.
Sollte tatsächlich ein Blitz einschlagen, können die Folgen verheerend sein. Im „günstigsten“ Fall kommt es zu einem Defekt von Geräten, die unter Strom laufen, wie zum Beispiel Fernseher oder Radios. Es kann jedoch auch sein, dass ein Blitzeinschlag dafür sorgt, dass ein Brand entsteht.
Trotz der Gefahr, die von einem Blitz ausgeht, entscheiden sich viele Hauseigentümer und Vermieter dazu, keinen Blitzableiter zu installieren. Aber ist nicht genau das eigentlich gesetzlich vorgeschrieben? Nein. Es gibt in Deutschland keine generelle Pflicht, einen Blitzableiter an ALLEN Arten von Häusern zu installieren. Sinnvoll ist es natürlich dennoch.
Ist die Installation eines Blitzableiters Pflicht?
Viele Eigentümer stellen sich die Frage, ob sie zwangsläufig einen Blitzableiter installieren müssen oder ob es ihnen freigestellt ist, auf diese Art von Schutz zu verzichten.
Die entsprechenden Vorgaben hierzu sind nicht nur vom jeweiligen Bundesland, sondern vor allem von der Art der Gebäude abhängig. Vor allem die Eigentümer von Ein- oder Mehrfamilienhäusern sind meist nicht dazu verpflichtet, einen Blitzableiter zu installieren.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Wenn ein Gebäude gewisse Kriterien erfüllt, dann ändert sich die Lage. Dies gilt beispielsweise für:
- einige Gebäude, die höher als 20 Meter sind
- für Gebäude, die in einer höheren Lage gebaut wurden
- für denkmalgeschützte Gebäude
- für ältere Gebäude, die beispielsweise mit einem Strohdach ausgestattet wurden
- öffentliche Gebäude, wie beispielsweise Schulen oder Theater.
Die genauen Regeln unterscheiden sich hierbei von Bundesland zu Bundesland. Genau deswegen ist es – beispielsweise im Rahmen von Bauarbeiten – wichtig, sich vorab zu erkundigen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Wie funktioniert ein Blitzableiter?
Ein Blitzableiter kann das Haus und dessen Einwohner vor lebensgefährlichen Blitzeinschlägen schützen.
Wurde das Konstrukt fachmännisch installiert, wird der Blitzstrom im Falle eines Einschlages außen an der Fassade entlang in den Boden geleitet. Dieses Prinzip funktioniert genau deswegen so wunderbar, weil sich der Blitz immer den kürzesten Weg zur Erde sucht. Der Blitzableiter sorgt dafür, dass dieser nur außerhalb des Gebäudes verlaufen kann und die Elektrizität dementsprechend „in der Bahn“ bleibt.
Hin und wieder wird auch von Fällen berichtet, bei denen es – trotz Blitzableiter – zum Einschlag kommt. Meist ist dies der Fall, wenn der Blitzableiter nicht ordnungsgemäß installiert wurde. Wer demnach vorhat, seine Immobilie mit einem Blitzableiter auszustatten, sollte unbedingt darauf achten, dass ausschließlich ein professionelles Unternehmen mit dieser Aufgabe betraut wird.
Wann ist eine Installation eines Blitzableiters grundsätzlich sinnvoll?
Viele Hauseigentümer dürften sich an dieser Stelle fragen, ob es für sie nun sinnvoll ist, einen Blitzableiter zu installieren, obwohl ihr Gebäude eigentlich nicht unter den Kriterien fällt, die eine solche Installation notwendig machen würden.
Der VDE (Verband der Elektrotechnik) empfiehlt in diesem Zusammenhang, die folgenden Punkte zu bedenken.
- Der Blitz sucht sich den schnellsten Weg zum Boden. Genau deswegen schlägt er auch an der höchsten Stelle in der jeweiligen Umgebung ein. Wichtig ist es daher, zu überprüfen, ob sich das Gebäude sich von den umliegenden Bauten (oder Masten bzw. ähnlichen Konstruktionen) deutlich abhebt. Ist dies der Fall, ist die Installation eines Blitzableiters ratsam, da die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, dass es zu einem Einschlag kommt.
- Dasselbe gilt für Gebäude oder Schutzüberdachungen, die hoch liegen und beispielsweise aus leicht entflammbaren Materialien bestehen. Zudem sollte ein Blitzableiter immer an Gebäuden installiert werden, in denen explosive Stoffe gelagert werden – und zwar unabhängig von Lage und Höhe.
- Zudem ist es sinnvoll, aus Hauseigentümer seine Hausratsversicherung gründlich durchzuchecken. Sobald eine Klausel mit Blitzschutz-Vorkehrungen auftaucht, kann eigentlich davon ausgegangen werden, dass ein Blitzableiter unabdingbar ist, um hier Probleme zu vermeiden. Wer einen solchen Zusatz ignoriert, kann im Schadensfall leer ausgehen, da sich die Versicherung dann wahrscheinlich weigern wird, zu zahlen.
- Zu guter Letzt lohnt es sich auch, über den Einsatz eines Blitzableiters nachzudenken, wenn sich viele elektronische Geräte in dem Gebäude befinden. Immerhin können diese durch den Einschlag zerstört werden. Auch wenn hierbei nicht direkt ein Feuer entstehen muss, ist der Schaden, der durch den Elektrizitätsstoß verursacht wird, dann oft hoch. Deutlich risikoärmer ist es dann, sich abzusichern.
Kurz: Bei der Installation eines Blitzableiters handelt es sich immer um die sicherere Lösung. Auch wenn manche Gebäude mehr und manche weniger gefährdet sind, von einem Blitz getroffen zu werden, dürfte es viele Haus- bzw. Objektbesitzer beruhigen, wenn hier entsprechend vorgesorgt wurde.
Fazit
Grundsätzlich wäre es falsch, zu behaupten, es sei in Deutschland in jedem Falle vorgeschrieben sei, einen Blitzableiter an jedem Gebäude zu installieren. Oft müssen – je nach Bundesland – bestimmte Vorgaben beachtet werden.
Abgesehen hiervon ist es sinnvoll, sich auch dann, wenn eine Installation nicht vorgeschrieben wird, mit den Vorteilen eines Blitzableiters auseinanderzusetzen. Unter anderem spielen die Lage und die Umgebung des betreffenden Gebäudes, aber auch die Hausratversicherung, eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang.