Die LichtechtheitDie Lichtechtheit beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines... beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Materials gegenüber Veränderungen durch Lichteinwirkung, insbesondere durch Sonnenlicht (UV-Strahlung). Es handelt sich um einen wichtigen Qualitätsfaktor bei Farben, Lacken, Textilien, Bodenbelägen, Kunststoffen und vielen anderen Materialien im Innen- und Außenbereich.
Für Heimwerker, Renovierer und Hausbesitzer ist die Lichtechtheit besonders relevant, wenn es um die Farb- und Materialbeständigkeit bei Tageslichteinfall geht – sei es bei Wandanstrichen, Gardinen, Möbelstoffen oder Bodenbelägen. Ein Material mit hoher Lichtechtheit behält seine Farbe und Struktur über viele Jahre hinweg, während Materialien mit geringer Lichtechtheit ausbleichen, vergilben oder spröde werden können.
Was passiert bei mangelnder Lichtechtheit?
UV-Strahlen des Sonnenlichts dringen in das Material ein und lösen dort chemische Reaktionen aus. Bei Farben bedeutet das: Die Farbpigmente zerfallen, wodurch das Material an Farbkraft verliert oder sich verfärbt. Bei Kunststoffen oder Lacken kann es zusätzlich zu Rissbildung, Versprödung oder Verformung kommen.
Typische Anzeichen:
- Ausgeblichene Wandfarben oder Tapeten
- Vergilbte Kunststoffrahmen oder -rohre
- Verblasste Polsterstoffe oder Vorhänge
- Risse in PVC-Belägen oder Lackierungen im Außenbereich
Wie wird Lichtechtheit gemessen?
Die Lichtechtheit wird meist nach der sogenannten Blauwollskala (DIN EN ISO 105-B02) angegeben – einer Skala von 1 bis 8, wobei:
- 1 = sehr geringe Lichtechtheit
- 8 = ausgezeichnete Lichtechtheit
Je höher der Wert, desto besser ist das Material gegen Ausbleichen geschützt.
Beispielhafte Einstufung:
Lichtechtheitsstufe | Beschreibung | Empfohlene Anwendung |
---|---|---|
1–2 | Sehr geringe Beständigkeit | Nur für lichtgeschützte Innenräume |
3–4 | Mäßige Beständigkeit | Innenbereiche mit wenig Sonnenlicht |
5–6 | Gute Beständigkeit | Helle Wohnräume, Fensterbereiche |
7–8 | Sehr gute bis höchste Beständigkeit | Außenbereiche, Wintergärten, stark besonnte Räume |
Materialien und ihre typische Lichtechtheit
- Textilien & Stoffe: Hochwertige Gardinenstoffe oder Polstermöbel sind oft mit UV-beständigen Farbstoffen behandelt.
- Wandfarben & Lacke: Außenfarben (z. B. Fassadenfarbe) haben in der Regel eine höhere Lichtechtheit als Innenwandfarben.
- Kunststoffe: Weißer Kunststoff (z. B. Fensterrahmen) kann bei UV-Einwirkung vergilben, sofern er nicht UV-stabilisiert ist.
- Holz & Lasuren: Naturholz verändert unter UV-Strahlung seine Farbe – viele Lasuren enthalten UV-Schutzpigmente.
So schützt du Materialien vor Lichtschäden
- UV-Schutzfolien an Fenstern: Besonders in sonnenreichen Räumen sinnvoll – blockieren einen Großteil der UV-Strahlung.
- Textilien mit UV-Schutz auswählen: Beim Möbelkauf oder Nähen auf UV-beständige Stoffe achten.
- Spezielle UV-beständige Farben & Lacke verwenden: Vor allem für Außenwände, Fensterrahmen oder Gartenmöbel.
- Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung: Möbel und empfindliche Materialien nicht dauerhaft im Sonnenlicht stehen lassen – Jalousien oder Rollos nutzen.
- Regelmäßige Pflege: Pflegemittel mit UV-Schutz können die Lebensdauer von Holz und Kunststoffen verlängern.
Fazit für Heimwerker
Die Lichtechtheit ist ein entscheidendes Kriterium für die Langlebigkeit und optische Beständigkeit von Materialien im Wohn- und Außenbereich. Wer Farben, Stoffe oder Beschichtungen auswählt, sollte immer einen Blick auf die Lichtechtheitsklasse werfen – besonders bei sonnenexponierten Flächen wie Fensterbereichen, Wintergärten, Fassaden oder Dachterrassen. Mit der richtigen Wahl lassen sich unschöne Farbveränderungen, Materialschäden und kostspielige Nacharbeiten vermeiden.