Die Raspel ist ein Handwerkzeug zur spanabhebenden Bearbeitung, vor allem von Holz. Die Raspelzähne, die auch Hiebe genannt werden, der aus gehärtetem Stahl gefertigten Raspel ragen aus dem Blatt. Sie reißen deshalb bei der Schnittbewegung Holzspäne aus dem Material.
Die zurückbleibenden tiefen Spuren in der Oberfläche können beispielsweise durch eine Feile geglättet werden. Aufgrund der erheblich größeren Zähne trägt eine Raspel wesentlich mehr Material ab, als beispielsweise eine Feile. Raspeln können auch in der Bildhauerei zur Bearbeitung von Weichgestein genutzt werden.
Dazu zählen beispielsweise Speckstein, Alabaster, Kalkstein oder auch Marmor. Aufgrund des relativ hohen Verschleisses konventioneller Raspeln bei der Bearbeitung mittelharter Gesteine, wie beispielsweise Kalkstein, sind auch Raspeln erhältlich, bei denen die Zähne nicht in den Raspelkörper eingeschlagen sind, sondern durch auf den Raspelkörper aufgebrachte Hartmetallsplitter gebildet werden.
Besonders grobe Raspeln werden überwiegend durch den Hufschmied bei der Pflege von Tierhufen genutzt. Raspeln ohne Heft, das heißt ohne Holz- oder Kunststoffgriff, sondern mit einem in der Mitte zwischen zwei Raspeln ausgebildeten Enden, für die Hand in Metall gebildeten Griff, bezeichnet man häufig auch als Riffel- oder Bildhauerraspel. Die Raspel kann üblicherweise auch der Körperpflege dienen, so beispielsweise in Form einer Hornhautraspel oder –feile.