Luftwaermepumpe

Alles rund um die Luftwärmepumpe

Zuerst die Erhöhung der CO2-Steuer. Kurz darauf der Krieg in der Ukraine. Die Preise für die fossilen Brennstoffe Erdöl und Erdgas sind 2022 auf Rekordhöhe geklettert. Der Großteil aller deutschen Haushalte heizt trotzdem noch immer damit. Und das, obwohl Verbraucher mit alternativen Heizsystemen wie Luft- oder Erdwärme bedeutend sparen könnten.

Dem Klimaschutz und Geldbeutel zuliebe hat die Wärmewende innerhalb der Bundesrepublik nun zumindest in Neubauten begonnen. Wärmepumpen kommen in neuen Häusern mittlerweile standardmäßig zum Einsatz. Auch in Bestandsbauten rüsten einige Verbraucher auf die ökonomische Heiztechnik um. Zu den bekanntesten Modellen des Systems zählt die Luftwärmepumpe, die thermische Energie aus der Umgebungsluft gewinnt. Wie die Technik funktioniert und was man sonst noch darüber wissen sollte, steht hier.

Das macht Luftwärmepumpen so beliebt

Luftwärmepumpen sind in Kombination mit einer Flächen- oder passenden Fußbodenheizung die am häufigsten installierte Wärmepumpenart in deutschen Neubauten. In der Regel bezieht sich der Begriff auf Luft-Wasser-Wärmepumpen, die von Luft-Luft-Wärmepumpen zu unterscheiden sind. Letztere nutzen Abluft zur Wärmegewinnung und lassen sich nicht in Bestandsbauten mit geringem Dämmstandard installieren. Dies unterscheidet sie von der Luft-Wasser-Wärmepumpe, die bei vorhandenen Heizkörpern auch in weniger gut gedämmte Gebäude eingebaut werden kann.

Grundsätzlich funktionieren alle Arten der Wärmepumpe nach ähnlichem Prinzip. Sie sind ein alternatives Heizsystem und erinnern mehr an Kältemaschinen. Das Funktionsprinzip letzterer verfolgen sie in umgekehrter Richtung. Sie erwärmen ein Quellmedium, um in einem Kältemittelkreislauf mit Kompressor, Verdampfer und Verflüssiger, Energie zu sammeln. Jene wird verdichtet und in konzentrierter Form auf den Heizkreislauf übertragen. Trotz zahlreicher Vorteile steht speziell die Luftwärmepumpe für angeblich geringe Heizleistung in der Kritik. Bei fachgerechter Planung spielt dieser angebliche Nachteil allerdings keine Rolle. Stattdessen profitieren Verbraucher in diesem Fall von:

  • geringen Installationskosten (im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten)
  • wenig Wartungsaufwand
  • günstigem Heizbetrieb
waermepumpe-system
Luftwärmepumpe System

So fällt der Strombedarf der Luft-Wasser-Wärmepumpe nicht ins Gewicht

Sämtliche Wärmepumpen nehmen bei der Wärmegewinnung Strom zur Hilfe. Bei Luftwärmepumpen ist der Stromverbrauch an kalten Tagen relativ hoch, denn Luft unterliegt als Quellmedium Temperaturschwankungen. Je größer der Unterschied zwischen Umgebungstemperatur und erforderlicher Vorlauftemperatur, desto mehr muss das System leisten. Effektiv steigen dadurch die Stromkosten für das Heizen. Bei der Kombination mit Solaranlagen spielt dieser Nachteil allerdings kaum noch eine Rolle. In diesem Fall bleiben die Betriebskosten dank eigens produziertem Strom gering und auch die CO2-Bilanz bewegt sich in akzeptablem Bereich. An extrem kalten Tagen kann es mit Luftwärmepumpen allerdings zu Leistungseinbrüchen wegen Vereisung kommen. Daher integriert man bei fachgerechter Planung zusätzlich einen Heizstab. Jener kompensiert den Leistungsmangel, sollte wegen des hohen Stromverbrauchs aber erneut aus Solaranlagen gespeist werden. Eine Alternative zu diesen Möglichkeiten ist der bivalente Betrieb. Dabei ergänzt eine zweite Wärmequelle die Wärmepumpe, um möglichen Spitzenbedarf an Tagen unter -20 Grad Celsius zu decken. Sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten sind außerdem Durchlauferhitzer zur bedarfsgerechten und separaten Bereitstellung warmen Wassers.

Experten-Tipp: Wärmepumpe richtig dimensionieren!

Die Leistung von Luftwärmepumpen sollte immer gemäß dem Dämmerzustand und der erforderlichen Vorlauftemperatur dimensioniert werden. Nur so erreicht das Heizsystem höchstmögliche Ökonomie und Effizienz.

Wieso der Aufstellungsort der Wärmepumpe Planung erfordert

So wie die Dimensionierung einer Luftwärmepumpe Sorgfalt erfordert, tut es auch die Entscheidung für einen Aufstellort. Im Außenbereich aufgestellte Anlagen und Split-Systeme sieht man als Block direkt am Haus. Wer sich daran stört, kann sie an verdeckten Stellen oder in wenig begangenen Bereichen aufstellen. Werden Luftwärmepumpen dagegen im Innenbereich des Hauses angebracht, stehen sie üblicherweise im Heizungskeller. Gibt es keinen passenden Kellerraum zur Aufstellung, liegt der Aufstellort besser weit entfernt von Ruheräumen. Hochwertig konstruierte und gut gepflegte Luftwärmepumpen entwickeln kaum Geräusche. Trotzdem ist ihr Betrieb in der Nacht möglicherweise wahrnehmbar. Daher sollten gerade Schlafzimmer genügend Abstand zum Aufstellort haben.

Luftwaermepumpensysteme
weitere Luftwärmepumpe Systeme

So viel kosten Luftwärmepumpen

Die Investition in Luftwärmepumpen kostet Verbraucher aktuell zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Soll zuvor saniert werden oder will man die Heizung mit Solaranlagen kombinieren, sind dafür zusätzliche Kosten einzuplanen. Zugunsten des Klimaschutzes fördert der Staat den Umstieg auf, beziehungsweise die Entscheidung für Heizalternativen wie die Wärmepumpe. Seit Ende Juli 2022 gilt die Reform für Gebäudeförderung, in deren Rahmen die BEG-Einzelförderungen angepasst wurden. Luftwärmepumpen werden seither immerhin mit bis zu 25 Prozent der Kosten bezuschusst. Vor der Investition kann es sinnvoll sein, einen Energieberater zur Begutachtung hinzuzuziehen. So lässt sich in Erfahrung bringen, inwieweit Luftwärmepumpen im Einzelfall sinnvoll und zuschussfähig sind.

Experten-Tipp: Worauf es für Zuschüsse ankommt

Wer über die Investition in eine Luftwärmepumpe nachdenkt, kann nur unter bestimmten Umständen staatliche Zuschüsse in Anspruch nehmen. Das System muss in diesem Fall beispielsweise einen Wirkungsgrad von mindestens 3,5 aufweisen.

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