Arbeitsgestaltung im Handwerk – 4-Tage-Woche – betrieblich machbar?

Der moderne Trend für Arbeitnehmer und Arbeitgeber geht in die Richtung der 4-Tage-Woche mit dem Gewinn eines freien Tages. Hierbei kann zum einen das Pensum von 40 Stunden pro Woche beibehalten, oder die Arbeitswoche auf 36 Stunden reduziert werden. Dieses neue Arbeitsmodell macht besonders für Neueinsteiger die Bewerbung für einen Arbeitsplatz im Handwerksbetrieb, wie zum Beispiel in Malereibetrieben, attraktiver.

4-Tage-Woche – ist das wirklich machbar?

Bedingt ja. Natürlich darf die Arbeitseffizienz nicht darunter leiden, und je nach Auftragslage muss für den Kunden eine zeitnahe Abarbeitung der Aufträge gewährleistet sein, ansonsten würden die Auftraggeber schnell abspringen und sich andere Firmen suchen.

Mit der 4-Tage-Woche dem Fachkräftemangel zu Leibe rücken

„Mit Speck fängt man Mäuse“ heißt es bekanntlich. Natürlich ist die 4-Tage-Woche für Arbeitgeber ein genialer Schachzug, um neue Azubis zu finden, die sich zum Gesellen und schließlich eventuell zum Meister ausbilden lassen. Zudem ist die 4-Tage-Woche besser, als fast gar keine Mitarbeiter zu finden und plötzlich den Betrieb aufgeben zu müssen. Gerade im Handwerk und bei Malereibetrieben wird es immer Aufträge geben, denn Renovierungsarbeiten werden immer gebraucht. Die Kunden wollen schließlich auch zeitnah bedient werden.

Das Pensum wird in vier Tagen komprimieren

Die am meisten praktikable Methode ist, dass das Pensum der 5- oder 6-Tage-Woche in vier Tagen absolviert werden muss, um die eingehenden Aufträge rechtzeitig bedienen zu können. Dadurch könnte das 9/5-Modell ins Wanken kommen und zum 7/5-Modell oder zum 9/7-Modell werden. Doch viele Arbeitnehmer bevorzugen es, vier Tage lang 10 Stunden am Tag zu arbeiten, und dafür einen Tag pro Woche mehr Freizeit genießen zu können – welches besonders bei einem anstrengenden Job in der Handwerksbranche auch nachvollziehbar ist.

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Der Handwerksbetrieb muss funktionieren – so oder so

Letztlich bestimmt die Auftragslage die Arbeitszeit. Besonders lukrative Aufträge und Großaufträge lässt sich kein Handwerksbetrieb gerne entgehen. Diese bedeuten für die Angestellten ein höheres Arbeitsaufkommen, welches sowieso auch Überstunden für die Arbeitnehmer bedeuten kann.

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So kann es bei einer exzellenten Auftragslage schon mal zu Arbeitstagen von 12 Stunden kommen, wenn der Betrieb dem Prinzip der 4-Tage-Woche folgt. Schließlich kann es sich kein Handwerksbetrieb leisten, gute Aufträge auszuschlagen. Stattdessen kann er einen Überstundenzuschlag an die Mitarbeiter abgeben.

Gerade für Familien mit Kindern ist die vier Tage Woche ideal

Die Preise für Miete und Lebenshaltungskosten steigen, und das Budget des Normalbürgers braucht in vielen Fällen eine Aufstockung. Fakt ist, dass es keine Einbußen verkraften könnte. Kommen Erziehung, Versorgung und Betreuung der Kinder hinzu, wenn es sich um Familien dreht, wird die Lage umso brisanter. Nicht nur die Mutter, sondern auch der Vater wird zu Hause gebraucht – weshalb hier die 4-Tage-Woche wie gerufen kommt.

Kinder brauchen für ihre Entwicklung die Präsenz der Eltern, brauchen Zuwendung und eine starke Hand, brauchen jemanden, der sich um sie kümmert, damit sie und glücklich aufwachsen und selbst einmal gute Eltern werden können. Auch für die Planung von Kurzurlauben und Verwandtenbesuchen in anderen Städten mit der ganzen Familie ist die 4-Tage-Woche natürlich ideal.

Die 4-Tage-Woche könnte auch für die Kooperation zwischen Malereibetrieben interessant sein

Die Schaffung eines Netzwerks von Malereibetrieben wäre eine interessante Option, um die Einführung der 4-Tage-Woche gemeinsam zu koordinieren. So könnten die Betriebe nach Absprache untereinander festlegen, welcher Wochentag zusätzlich zum Wochenende als freier Tag für die Mitarbeiter gelten soll und natürlich eignen sich Freitag und Montag am besten, damit die Mitarbeiter die freie Zeit am Stück genießen und für ihre familiären Belange verwenden können.

Die vier Tage Woche könnte langfristig den Pflegenotstand verbessern

Mitarbeiter von Malereibetrieben, die zusätzlich noch ihre betagten Eltern pflegen müssen, würden ebenfalls von einer 4-Tage-Woche profitieren. Zugleich würde dies die häusliche Pflege attraktiver machen, da sich die Betreffenden mehr Zeit für ihre Angehörigen nehmen könnten.

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Dadurch kommen zwangsläufig weniger ältere Menschen mit Gebrechen in ein Pflegeheim, welches sich positiv auf den Pflegenotstand auswirken würde und somit auch die Überlastung der Pflegekräfte mildern könnte. Die positiven Aspekte einer 4-Tage-Woche sind also nicht auf Handwerksbetriebe beschränkt. Vielmehr könnten sie die gesamte Wirtschaft und die soziale Situation im Lande zum Guten beeinflussen.

Die 4-Tage-Woche muss vertraglich festgelegt werden

Entscheidet sich ein Betrieb für dieses Arbeitsmodell, sollte es unbedingt im Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag festgelegt, und Überstunden bzw. gesonderte Arbeitstage als Überstunden mit einem Zuschlag honoriert werden. Dieses Thema kommt besonders dann zum Tragen, wenn die Auftragslage besonders gut ist und zudem viele Aufträge zeitnah erledigt werden müssen.

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Der Verlust von Arbeitskräften bzw. die Nichtbesetzung von ausgeschriebenen Stellen sind Gift für jeden Malereibetrieb, denn das Fehlen von Arbeitskräften bedeutet den Verlust von Kundenaufträgen, und somit den Verlust von Umsätzen und Gewinneinnahmen.

Betriebe, die in Insolvenz gehen müssen, belasten das Finanzsystem zusätzlich und haben es mitunter schwer, mit einem Neuanfang wieder Fuß zu fassen. Oftmals sind es die vielen Wochenarbeitstage und die zum Teil zu harten Arbeitsbedingungen, welche zurzeit zu Engpässen im Bereich der Stellenbesetzung führt und welche viele Mitarbeiter schließlich zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses bewegen.

Die 4-Tage-Woche als neue Anreiz für die Generation Z

Ein Mix aus gefühlter Perspektiv- und Haltlosigkeit und Unlust zu harter Arbeit treibt die Generation Z oftmals dazu, sich nicht für einen Ausbildungsberuf im Handwerkerbetrieb wie zum Beispiel als Maler zu entscheiden. Es mag auch an der Lohnentwicklung liegen, denn viele Löhne decken die steigenden Lebenshaltungs- und Mietkosten mittlerweile nicht mehr ab.

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Das Schreckgespenst „Arm trotz Arbeit“ geistert gerade in Handwerksberufsbranchen und anderen Ausbildungsberufen herum. Viele junge Leute entscheiden sich dann für das Studium, mit der Hoffnung auf ein höheres Einkommen.

Die 4-Tage-Woche könnte in der Tat auch für die Generation Z das Arbeiten in Malereibetrieben und sonstigen Handwerksberufen wieder interessanter machen. Viele junge Leute engagieren sich auch gerne ehrenamtlich oder wirken in Hobbybands oder sonstigen Projekten mit, welches sie dann trotz ihrer Arbeit verwirklichen könnten.

Insgesamt könnte die 4-Tage-Woche einen regelrechten Boost für die deutsche Wirtschaft bedeuten, zumal dieses Arbeitsmodell auch für junge Auszubildende die Arbeit in Handwerks- wie zum Beispiel Malereibetrieben wieder wesentlich attraktiver macht. Langfristig könnte dadurch auch die Arbeitslosenzahl sinken, welches die Steuerkassen entlasten würde.

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