Vliestapeten haben die Welt der Tapeten revolutioniert
Bei Vliestapeten handelt es sich um eine Wandverkleidung, welche die Welt der Tapeten revolutioniert hat. Der Vliesstoff erfordert keine besondere Vorbereitung und lässt sich leicht mit einem Cuttermesser schneiden. Viele Heimwerker sagen, Vliestapeten machen die Dekoration der Wände zum Kinderspiel.
Ohne Frage sind Vlies-Tapeten eine brillante Erfindung, weil sie einfach großartige Eigenschaften mit sich bringen. Allerdings gibt es auch beim Tapezieren mit dieser Wanddekoration so einiges zu beachten. Daher geben wir Ihnen Tipps, wie Sie die Vlies-Tapeten richtig an der Decke und den Wänden anbringen können. Vlies-Tapeten bestehen aus einem speziellen Trägermaterial. Bei Vlies handelt es sich um eine Kombination aus speziellen Zellulose- und Polyesterfasern.
Vorteile von Vliestapeten
Die heutigen Vlies-Tapeten sind frei von Lösungsmitteln, Formaldehyd und PVC. Außerdem enthalten sie keine Schwermetallverbindungen. Diese Risse-überbrückenden Tapeten sind trocken abziehbar. Die dimensionsstabilen Fabrikate dehnen sich im Vergleich zu Papiertapeten nicht aus und sie ziehen sich auch nicht zusammen. Die Hauptvorteile einer Vliestapete sind ihre Luft- und Dampfdurchlässigkeit (die darunter liegende Wand ist vor Schimmelbildung geschützt) sowie ihre Festigkeit und die Lichtechtheit. Diese Tapeten-Art punktet mit einer ausgezeichneten Wärme- und Schalldämmung.
Sie ist für alle Räume geeignet. Das Tapezieren damit ist einfacher als mit anderen Tapetentypen. Der Klebstoff wird direkt darunter an der Wand aufgetragen, dabei handelt es sich um einen sogenannten Trockenauftrag. Der Kleber richtet sich stark nach dem Untergrund: In der Regel wird ein starker Kleister verwendet. Für kaum saugende Wände sollten Sie allerdings einen Dispersionskleber benutzen. Beim Anbringen einer Vliestapete gilt es so einiges zu beachten. In diesem Ratgeber informieren wir Sie, wie sie dabei am besten vorgehen. Wir erklären Ihnen welche Vorbereitungen zu treffen sind. Sie erhalten eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verarbeiten einer Vliestapete.
Die Vorbereitungen
Um nach dem Verlegen einer Vliestapete ein gutes Ergebnis zu erzielen, müssen die Wände des Raums unbedingt ordnungsgemäß vorbereitet werden. Es ist wichtig, dass sie sauber, glatt und dekorationsbereit sind. Um eine perfekt aussehende Tapete zu erhalten, brauchen wir einen perfekten Untergrund. Er sollte flach und ohne Risse sein. Vlies-Tapeten verbergen keine Unregelmäßigkeiten, ganz im Gegenteil – sie haften an der Wand und betonen alle Unvollkommenheiten. Die Wand muss auch trocken sein. Die geklebte Tapete hat eine spürbare Festigkeit, daher sollte sie nicht auf Schichten alter Farbe oder Tapete geklebt werden, da sie sich leicht ablösen würde.
Folgende Materialien sollten vorhanden sein: Grundierung, Kleber, Schutzfolie, Behälter für den Kleber, Walze oder Bürste für den Kleber, Spachtel, Cutter, kleinere Bürste, kleine Gummiwalze, Bleistift, Schlagschnur, Wasserwaage, Metalllineal, Maßband, Leiter, weiches Tuch, Schwamm und Folie.
Um Schmutz zu vermeiden, sollten Sie zuerst den Boden mit etwas Folie abdecken. Nun wird die Wand vorbereitet. Alte Wandverkleidungen und wasserlösliche Anstriche müssen vollständig entfernt werden. Zum Entfernen von alten Tapeten benötigen Sie einen Tapetenlöser, einen Spachtel und eine Igelwalze. Rissen und Löcher versiegeln Sie mit einem speziellen Putz. Besonders saugfähige Wände sollten mit einem Grundierungskleber versehen werden. Der Hintergrund der Vliestapete muss einfarbig sein. Wasser- und Rostflecken lassen sich mit einer Isolier-Grundierung überstreichen.
Wände und Decke tapezieren
Überstreichen Sie die Wand mit einem pigmentierten Tapeziergrund (Primer), um Farbunterschiede auszugleichen. Sowohl an der Decke als auch an den Wänden wird längs zum Lichteinfall tapeziert. Die Breite der ersten Bahn wird mit einem Abstand von 50 Zentimeter zur Wand markiert. Dazu nehmen Sie eine Schlagschnur, die wird zu zweit an die Decke gespannt. Sobald losgelassen wird, erhalten Sie einen Strich an der Decke. Nun werden die Bahnenlängen ermittelt und mit einem Überstand von zirka 10 Zentimeter zugeschnitten.
Unser Tipp dazu: Für die Decke werden die Tapetenbahnen zuerst zugeschnitten. Die Wände können direkt von der Rolle tapeziert werden.
Verwenden Sie nach Möglichkeit einen speziellen Vlieskleber und befolgen Sie die angegebenen Installationsanweisungen. Mischen Sie den Vlieskleber gemäß den Anweisungen des Herstellers. Lassen Sie den Kleber ziehen. Der Bereich für die erste Bahn wird mit etwas Überstand eingekleistert. An der Decke sollte die Vliestapete am besten zu zweit angebracht werden. Die Tapete wird stückweise abgerollt, und mit der Gummiwalze angedrückt. Danach sollte sie noch glatt gestrichen werden. Der Überstand lässt sich einfach mit dem Cuttermesser wegschneiden. Nun werden alle weiteren Bahnen an der Decke angebracht.
Auch an den Wänden wird mit dem Lichteinfall gearbeitet. Das bedeutet, wir richten uns immer „mit dem Licht“ aus und beginnen am Fenster. Stellen Sie sicher, dass der erste Streifen immer vertikal ist (entlang der Lotlinie), damit die folgenden Streifen gerade verlaufen. Der Kleber wird mithilfe der Rolle direkt auf die Wand aufgetragen.
Die Vlies-Tapete kann direkt nach dem Auftragen auf den geklebten Abschnitt platziert und abgerollt werden. Eine Einweichzeit ist nicht erforderlich. Laminieren Sie die Streifen mit einer Polsterbürste, einem Tuch oder einer Schaumgummirolle, um Luftblasen zu entfernen. Die Bahnen werden dann oben und unten sauber abgeschnitten.
Wand mit Fenster:
Ist ein Fenster vorhanden, wird zuerst die Festerlaibung plus 3 Zentimeter Überstand gemessen. Ziehen Sie den Wert der Rollenbreite ab und zeichnen Sie dann denn verbleibenden Abstand zum Fenster an. Vor dem Auftragen des Klebers wird mithilfe einer Wasserwaage eine Linie für die erste Tapetenbahn gezogen. Danach wird die Wand mit Kleber eingestrichen und die Vliestapeten-Bahn mit 3 Zentimeter Überstand zur Decke angesetzt; abgerollt und mit der Tapetenbürste fest gestrichen. Achten Sie beim Tapezieren, dass Sie bei der Vliestapete mithilfe einer Moosgummirolle oder einer Tapetenbürste alle Luftblasen von innen nach außen aus der Tapete streichen.
Zudem ist es wichtig, dass alle Bahnen exakt Stoß auf Stoß verlegt werden. Herausquellender Kleber muss sofort mit einem feuchten Schwamm abgewischt werden, damit er die Tapeten-Vorderseite nicht verunziert. Zudem ist es wichtig, dass Sie die einzelnen Bahnen fachgerecht mit einem konischen Nahtroller glätten, dann werden sie keine Wellen schlagen.
An der Fensterlaibung und Tür tapezieren:
Die Tapete wird oben an der Fensterlaibung eingeschnitten, damit sie sich in die Laibung klappen und andrücken lässt. Der Überstand wird weggeschnitten. Auf der gegenüberliegenden Seite wird ebenso vorgegangen. Bei der Tür richten Sie sich ebenfalls nach dem Lichteinfall. Die Bahnen werden der Länge nach zuzüglich Überstand zugeschnitten.
Das Anbringen der Tapete wird Ihnen durch eine eingezeichnete Linie nach oben erleichtert. Sie gehen vor wie immer: Zuerst wird die Wand eingekleistert. Dann wird tapeziert.
Unser Tipp dazu: Vermeiden Sie übermäßiges Erhitzen und Zugluft im Raums während des Anbringens und Trocknens der Tapete. Die Temperatur sollte zwischen 18° C und 25° C liegen.