Rigips Wände eignen sich ideal dazu, um aus einem großen Raum zwei kleine Räume zu machen. Wenn es darum geht, eine zusätzliche Wand an einer bestimmten Stelle hochzuziehen, handelt es sich in der Regel bei Rigips um die erste Wahl. Wichtig ist es natürlich auch, die „neuen Wände“ nicht nur als „Mittel zum Zweck“ anzusehen, sondern sie auf gestalterisch harmonische Weise in die Wohnung (oder in das Haus) zu integrieren. Dementsprechend verwundert es nicht, dass sich so viele Menschen dazu entschließen, ihre Rigips Wände zu tapezieren.
Eine Rigips Wand zu tapezieren ist nicht super-einfach, aber auch nicht enorm kompliziert. Wer die Grundlagen beachtet und einer genauen Schritt-für-Schritt-Anleitung folgt, dürfte mit dieser handwerklichen Tätigkeit keine Probleme haben.
Grundsätzlich gilt jedoch: Bevor die Tapeten an der Wand angebracht werden, sollte die Grundfläche vorher verspachtelt worden sein. Somit kann eine ebene Fläche geschaffen werden. In den folgenden Abschnitten wird genau darauf eingegangen, wie eine Rigips Wand am unkompliziertesten tapeziert werden kann. Schnell zeigt sich: Hierzu braucht es nicht unbedingt einen Fachbetrieb.
Bitte zunächst verspachteln, dann tapezieren
Mit Hilfe einer lösungsmittelfreien Grundierung wird die Wand, auf der die Tapete angebracht werden soll, zunächst geebnet. Somit kann sichergestellt werden, dass einer optimalen Haftung nichts im Wege steht. Doch auch aufgrund der Tatsache, dass Rigips ohnehin Wasser saugt, das wiederrum dem Tapetenkleber seine Flüssigkeit entzieht, ist es wichtig, auf diese Art von „Zwischenschicht“ zu setzen. Auch kleine Löcher und Risse sollten zudem vor dem Tapezieren mit Gips gefüllt werden.
Die gute Nachricht ist, dass es weder viel Zeit, noch viel Mühe erfordert, die entsprechenden Vorarbeiten zu leisten.
Aber: Sollte noch eine alte Tapete auf dem Rigips vorhanden sein, muss diese natürlich vorher entfernt werden. Am einfachsten ist es hier in der Regel, auf klassischen Tapetenlöser zu setzen. Nach einer kurzen Einwirkzeit steht dem unkomplizierten Entfernen eigentlich nichts mehr im Wege.
Bevor mit der eigentlichen Grundierung angefangen wird, sollte die Rigips Wand verspachtelt und geschliffen worden sein. Beim Abtasten fallen etwaige Unebenheiten schnell auf und können nochmal ausgebessert werden.
Nur eine komplett saubere, trockene und fettfreie Wand schafft die Basis für eine verlässliche Grundierung und dafür, dass die Tapeten letztendlich auch sicher (und über mehrere Jahre) halten.
Was, wenn keine Grundierung unter der alten Tapete vorhanden ist?
Gerade dann, wenn eine Rigipswand in einer neuen Wohnung tapeziert werden soll, zeigt sich oft, dass (leider) nicht jeder Wert auf die wichtigen Vorarbeiten in Form einer Grundierung legt. Sollte diese wichtige Zwischenschicht nicht vorhanden sein, ist es wichtig, die Tapete nicht zu entfernen, um einer Beschädigung der Wand vorzubeugen.
Stattdessen kann der alte Untergrund mit etwas Makulaturpapier vorbereitet werden. Auf diese Weise wird eine Art „Ersatz“ geschaffen, auf der dann wiederrum – wie unten angegeben – tapeziert werden kann.
Die Grundierung
Mit Hinblick auf das Grundieren der Fläche gibt es mehrere Optionen. Von einer „Standard Grundierung“ kann hier schon lange nicht mehr gesprochen werden. Wichtig ist jedoch natürlich, dass strikt nach Gebrauchsanweisung vorgegangen wird, damit auch wirklich ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden kann.
Wenn die Grundierung nach Anleitung angerührt wurde, kann das Mittel auch schon gleichmäßig aufgetragen werden. Damit eine ebene Basis entsteht, bietet es sich an, mit der Kreuztechnik zu arbeiten. Das bedeutet: Zuerst von links oben nach rechts unten und nochmal von rechts oben nach links unten vorgehen.
Die entsprechenden Schritte werden so lange wiederholt, bis die ganze Wand mit der Grundierungsmasse bedeckt ist. Danach sollte die Wand gut trocknen, bevor die Tapeten aufgetragen werden.
Übrigens ist es keine gute Idee, beispielsweise aus Zeitgründen, auf die Grundierung vor dem Tapezieren zu verzichten. Unter anderem auch deswegen nicht, weil sich die alten Tapeten ansonsten nicht mehr ablösen lassen, ohne dass die dahinterliegende Wand beschädigt werden würde.
Wer keine klassische Tiefengrundierung zur Hand hat, kann sich auch für einen lösungsmittelfreien (!) Haftgrund entscheiden. Wenn dieser dann noch zu etwa ¼ mit weißer Wandfarbe vermischt wird, scheinen auch bei den etwas durchlässigeren Tapeten in der Regel keine Spachtelfugen durch.
Nachdem die entsprechende Oberfläche vorbereitet wurde, braucht es in der Regel 24 Stunden, bis fortgefahren werden kann.
Rigips Wände tapezieren: Grundsätzliche Tipps
Rigips Wände können mit sowohl mit einer Papier- als auch mit einer Vinyltapete versehen werden. Hier entscheiden vor allem der persönliche Geschmack und der individuelle Anspruch darüber, was als die beste Lösung empfunden wird. Deutliche Unterschiede zwischen dem Tapezieren einer Rigips und einer „normalen“ Wand gibt es nicht.
Zusatztipp: Einsteiger, die vorher noch nie tapeziert haben, sollten sich vorab eine Hilfslinie auf der Wand zeichnen. Idealerweise mit einem Bleistift. Dies hilft dabei, gerade Linien zu ziehen und es fällt deutlich eher auf, wenn eine Bahn mal aus der Norm fallen sollte. Alternativ kann auch mit einer Wasserwaage gearbeitet werden. Die folgenden Schritte gehen noch ein wenig genauer auf das Tapezieren selbst ein.
Wie lang die Tapete sein sollte, ist natürlich von der Höhe des Raumes abhängig. Hierbei sollte mit ein paar Zentimetern Puffer gearbeitet werden.
Schritt Nr. 1: Tapete mit Kleister einweichen
Zunächst werden die Tapeten in die entsprechenden Bahnen geschnitten und auf den Tapeziertisch gelegt. Nun kann auch schon die Rückseite der Tapete mit Kleister bestrichen werden. Am einfachsten ist es, die Tapete an den Enden bis zur Mitte einzuklappen und so dann zur Wand zu transportieren. Wer sich für Vliestapeten entscheidet, kann sich übrigens das Einweichen sparen. Hier werden die einzelnen Bahnen direkt von der Rolle an die Wand gebracht.
Schritt Nr. 2: Tapete an der Wand befestigen
Die eingekleisterte Tapete wird oben an der Schnittstelle zur Decke angesetzt und nach unten glattgestrichen. An der Mitte angekommen, wird die Tapete aufgeklappt und ebenfalls an die Wand gedrückt. Danach muss die komplette Bahn noch einmal geglättet werden, bevor zur nächsten Bahn übergegangen wird. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die komplette Wand tapeziert wurde.
Zum Glätten sollte immer eine Bürste mit weichen (!) Borsten genutzt werden. So lassen sich Beschädigungen an der Oberfläche der Tapete vermeiden. Reste von Kleister sollten direkt entfernt werden, bevor sie die Möglichkeit haben, einzutrocknen.
Schritt Nr. 3: Die „Feinarbeiten“
Weiter oben wurde erwähnt, dass mit Hinblick auf die Länge der Tapetenbahnen mit einem Puffer von einigen Zentimetern gearbeitet werden soll. Die Reste, die hier nun überstehen, lassen sich mit einem scharfen Schneidewerkzeug entfernen.
Fazit
Das Tapezieren einer Rigipswand unterscheidet sich nicht grundlegend vom Tapezieren einer massiven Wand. Wer hier ausreichend Zeit einplant und sich mit den entsprechenden „Must Haves“, wie zum Beispiel einer Grundierung, auseinandersetzt, hat ein spannendes DIY Projekt gefunden.