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Fassade selbst streichen: Schritt für Schritt

Es gibt viele unterschiedliche Gründe, weshalb es notwendig werden kann, die Fassade neu zu streichen. Verschiedene Umwelteinflüsse können im Laufe der Zeit für Verunreinigungen sorgen, die die allgemeine Optik negativ beeinflussen.

Zudem kann es sein, dass die Farbe an manchen Stellen aufplatzt. Je nach Status Quo kann es ratsam sein, die Fassade nicht einfach zu überstreichen, sondern stattdessen grundlegend zu sanieren.

Kurz: Bevor der Anstrich erfolgt, muss immer erst der Zustand der Fassade geprüft werden. So entscheidet sich, ob gegebenenfalls Vorarbeiten vonnöten sind. Nur dann, wenn die Basis stimmt, ist es möglich, über einen langen Zeitraum hinweg von der selbstgestrichenen Fassade zu profitieren.

Die folgenden Tipps helfen weiter.

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Ganz wichtig: Das Überprüfen der Gegebenheiten vor Ort

Bevor die Fassade in Eigenregie gestrichen werden kann, ist es wichtig, den Putz genauer unter die Lupe zu nehmen. Ist dieser noch vergleichsweise neu und ohne Beschädigungen, kann direkt mit dem Anstrich begonnen werden. Im Zusammenhang mit alten Fassaden sollte sicherheitshalber auf Fassaden-Prüfhilfen gesetzt werden. Diese sind beispielsweise im Baumarkt erhältlich. Auch die folgende Checkliste kann dabei behilflich sein, sich einen ersten Überblick die verschaffen.

Frage Nr. 1: Liegen irgendwelche Schmutzansammlungen vor?

Allgemeine Schmutzablagerungen können aus den unterschiedlichsten Gründen entstehen. Solange sie oberflächlich sind, können sie meist ganz einfach mit dem Gartenschlauch entfernt werden. In besonders hartnäckigen Fällen hilft der Hochdruckreiniger oft weiter. Aber: Mit diesen Gerätschaften sollte mit Vorsicht gearbeitet werden, damit der Wasserstrahl keinen zusätzlichen Schaden anrichtet.

Frage Nr. 2: Blättert die Farbe nur an kleinen bzw. wenigen Stellen ab?

Wenn bei der Prüfung festgestellt wird, dass die Farbe nur an kleinen und wenigen Stellen abblättert, reicht es meist vollkommen aus, die entsprechenden Stellen mit einem Schwingschleifer zu bearbeiten.

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Untergrund muss sauber sein. Hier muss man vorab nachbessern

Frage Nr. 3: Bröckelt leichter Sand von der Fassade, wenn diese berührt wird?

Wenn Sand aus der Fassade rieselt, wenn mit einer Bürste oder einem Tuch über die Oberfläche gestrichen wird, zeigt dies, dass der Untergrund in jedem Fall zunächst behandelt werden muss, bevor die weiteren Schritte ausgeführt werden. Hierzu eignet sich die Verwendung von sogenanntem „Fassadengrund“.

Frage Nr. 4: Sind Löcher, Risse oder Vertiefungen zu sehen?

Löcher, Risse und Vertiefungen können meist vergleichsweise einfach ausgebessert werden. Für die entsprechenden Arbeiten kann Reparaturspachtelmasse (für den Außenbereich) verwendet werden. Kleinere Risse müssen hierzu zunächst ein wenig vergrößert werden. Danach werden sie mit Flächenspachtel dünn, aber flächendeckend, verspachtelt. Diejenigen, denen es beim Verspachteln nicht direkt gelingt, eine ebene Oberfläche zu schaffen, können die Fläche auch planen, wenn diese ausgehärtet ist.

Frage Nr. 5: Wie ist die Beschaffenheit des Putzes?

Ein kurzer Klopftest an verschiedenen Stellen kann Gewissheit darüber schaffen, ob der Putz noch fest sitzt oder schon lose ist. Klingt die Wand eher hohl, kann davon ausgegangen werden, dass der Putz lose sitzt. Sind viele Stellen entsprechend betroffen, hilft es oft nur noch, komplett neu zu verputzen. Hierzu muss der hohle Untergrund zunächst von der Wand getrennt werden. Armierungsgewebe hilft dabei, kleinere Hohlstellen zu begleichen.

Tipps und Tricks für einen idealen Fassadenanstrich

Nachdem die Fassade auf Löcher, Risse oder andere Fehler hin untersucht und festgestellt wurde, dass soweit alles in Ordnung ist, ist es an der Zeit, mit dem neuen Anstrich zu beginnen. Für ein bestmögliches Ergebnis empfiehlt es sich, einige Tipps und Tricks zu beachten, so dass im Idealfall keine Streifen entstehen.

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Tipp Nr. 1: Ideale Wetterbedingungen

Ob bestmögliche Voraussetzungen für den Fassadenanstrich bestehen, ist unter anderem vom Wetter abhängig. Ein klassisches Beispiel: Ist es draußen trocken und heiß, besteht die Möglichkeit, dass wasserbasierte Farbe wortwörtlich verbrennt. Regenwetter oder eine vergleichsweise hohe Luftfeuchtigkeit, erschweren das Vorhaben ebenfalls. Wenn die Farbe nicht optimal trocknen kann, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Risse auf der Oberfläche bilden.

Die idealen Bedingungen, um unter den besten Voraussetzungen die Fassade neu zu streichen, sehen wie folgt aus: trockenes Wetter mit einem bewölkten Himmel und Temperaturen zwischen zehn und 25°C.

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Tipp Nr. 2: Mehrere Farbschichten auftragen

Wer ein einwandfreies Endergebnis erzielen möchte, sollte definitiv mehr als „nur“ eine Schicht einplanen. Nur so kann die Basis für ein einwandfreies Endergebnis gelegt werden. Besonders wichtig ist es in diesem Zusammenhang, dass die erste Schicht komplett trocknet, ehe die anderen Schichten aufgetragen werden. Auf diese Weise werden unansehnliche Streifen und Farbansätze verhindert.

Tipp Nr. 3: Ausreichend Farbe „auf Vorrat“ haben

Selbstverständlich sollten während eines laufenden Projekts niemals die Materialien ausgehen. Im Zusammenhang mit Farbe dies besonders ärgerlich, da beim Fassaden Anstreichen – wie oben erwähnt – die einzelnen Farbschichten direkt nacheinander aufgetragen werden müssen, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Die Mengenangaben, die auf den Verpackungen aufgeführt werden, sind auf den so oft zitierten Idealfall zugeschnitten, der bei vielen Fassaden nicht gegeben ist.

Es ist deswegen ratsam, zehn bis 20 Prozent mehr Farbe einzuplanen – vor allem dann, wenn die Oberfläche rau ist.

Fassade richtig streichen – Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Auch für Hobbyhandwerker ist es in der Regel nicht schwer, eine Fassade zu streichen. Wer die oben genannten Tipps berücksichtigt, kann oft noch ein wenig genauer und strukturierter arbeiten. Zudem hilft die folgende Schritt für Schritt Anleitung weiter.  

Schritt Nr. 1: Die Fassade von Schmutz befreien

Damit die gewählte Farbe optimal aufgetragen werden kann, müssen zunächst alle Verunreinigungen und Fremdkörper von der Oberfläche entfernt werden. Um dieses Vorhaben umzusetzen, reicht ein Gartenschlauch meistens aus. Bei stärkeren Verschmutzungen kann ein Hochdruckreiniger behilflich sein. Nach der Reinigung sollte die Fassade zunächst vollständig trocknen, ehe die erste Farbschicht aufgetragen wird.

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Schritt Nr. 2: Fassade grundieren

Ist die Fassade trocken, kann sie auch schon grundiert werden. Grundierungen gibt es von vielen verschiedenen Herstellern. Es sollte darauf geachtet werden, dass zu einer hochwertigen Grundierung gegriffen wird. Durch die entsprechenden Produkte ist ein gleichmäßiges Auftragen möglich,… auch bei den ersten Versuchen. Oder anders: Die Wahl der richtigen Grundierung kann Zeit und Nerven sparen.

Bevor mit Schritt Nr. 3 weitergemacht wird, muss besagte Grundierung jedoch trocknen.

Schritt Nr. 3: Fassade streichen

Um den „Auftragekomfort“ weiter zu verbessern, ist es möglich, die Farbe mit (maximal) zehn Prozent Wasser zu verdünnen.

Auf diese Weise kann das Gemisch einfacher in die Wand eindringen… und genau das führt zu einem besseren Ergebnis. Auf die Verdünnung sollte jedoch nur bei der ersten Schicht gesetzt werden. Die anschließenden Farbschichten sollten mit unverdünnter Farbe aufgetragen werden.

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