Nicht jeder Autobesitzer hat die Möglichkeit, neben seinem Haus eine Garage aufzubauen. Gerade dann, wenn ohnehin nicht allzu viel Platz zur Verfügung steht, ist es sinnvoll, sich auf die Suche nach Alternativen zu begeben, damit das Auto sicher und möglichst überdacht abgestellt werden kann.
Die beste Lösung, die sich im Zusammenhang mit diesem Problem anbietet: ein Carport. Die entsprechenden Konstrukte sind offen und bieten dennoch eine moderne Abstellmöglichkeit für das Auto.
Gerade für Hobbyhandwerker dürfte dies die Gelegenheit sein, ihre handwerklichen Kompetenzen auf die Probe zu stellen. Wer hierbei vor dem Bau einige Punkte beachtet, kann bösen Überraschungen vorbeugen.
Schritt bzw. Frage Nr. 1: Die Bauplanung – brauche ich für meinen Carport eigentlich eine Genehmigung?
Noch bevor Materialien und Co. gekauft werden, ist es wichtig, sich mit den individuellen Vorstellungen vom „perfekten“ Carport auseinanderzusetzen.
Hinzu kommt: in Deutschland gilt ein Carport in vielen Fällen als eine sogenannte „feststehende bauliche Veränderung“ und ist demnach in der Regel genehmigungspflichtig. Doch Achtung! Es gibt Ausnahmen! Ob es tatsächlich eine Baugenehmigung braucht, ist vom jeweiligen Bundesland abhängig.
Hier ist es dementsprechend wichtig, sich im Vorfeld zu erkundigen. (Mit Hinblick auf die Frage „Genehmigungspflichtig oder nicht?“ spielt übrigens auch die Größe des Carports eine maßgebliche Rolle. Wer sich für ein vergleichsweise kleines Modell mit Flachdach entscheidet und die jeweils vorgegebene Maximalhöhe nicht überschreitet, braucht – je nach Bundesland – oft keine Baugenehmigung.
Grundsätzlich gilt jedoch auch: wer einen Carport ohne Baugenehmigung errichtet, kann große Probleme bekommen. Ein Anruf eines Nachbarn genügt und schon muss der Carport – im schlimmsten Fall – entfernt werden. Daher gilt – wie so oft -, dass es am sichersten ist, ein entsprechendes Vorhaben im Vorfeld zu kommunizieren und sich über seine Pflichten zu erkundigen.
Schritt Nr. 2: Vorbereitung und Material
Nachdem der Bau offiziell genehmigt ist, kann auch guten Gewissens das Material beschafft werden.
Wer sich schon im Vorfeld ( s. Abschnitt zur Bauplanung) zumindest grob überlegt hat, wie das fertige Konstrukt aussehen soll, hat sicherlich schon eine kleine „Einkaufsliste“ im Kopf.
Doch zunächst ist es wichtig, eine Zeichnung inklusive Vermerken zu den benötigten Materialien (im Idealfall mit der richtigen Menge) zu entwerfen.
Die Wahl des richtigen Materials ist mit Hinblick auf das Endergebnis und die gebotene Stabilität besonders entscheidend.
Zudem helfen – im Rahmen einer fundierten Planung – die folgenden Tipps weiter:
- Die meisten Carports werden auf der Basis von flachen Dächern gebaut. Hierbei handelt es sich um die einfachste Art der Konstruktion. (Bitte immer eine leichte (!) Neigung für das Ablaufen des Regenwassers einkalkulieren.)
- Wer seinen Carport selbst bauen möchte, setzt am besten auf hochwertiges Holz. Einen Carport aus Metall zu bauen, ist vergleichsweise aufwendig. Das Holz lässt sich wesentlich einfacher verarbeiten und ist noch dazu die günstigere Alternative. Brettschichtholz (BSH) zeichnet sich hierbei durch eine überzeugende Tragfähigkeit aus und ist zudem in der Regel besonders robust gegenüber äußeren Einflüssen.
Nachdem die Planungen entsprechend abgeschlossen wurden, kann auch schon das notwendige Material besorgt werden. Und keine Sorge! Ein etwaiges Verschätzen mit Hinblick auf die entsprechenden Materialien ist absolut normal und kommt in den besten Heimwerkerfamilien vor! Im „schlimmsten“ Fall bleibt ein (hoffentlich) kleiner Rest übrig bzw. muss nachgekauft werden.
Schritt Nr. 3: der eigentliche Carportbau
Ganz einfach gestaltet sich der Bau eines Carports auf der Basis eines fertigen Bausatzes aus dem Heimwerkermarkt. Hierin befinden sich alle Materialien und Werkzeuge, die benötigt werden. Doch auch für Selbstbauer mit einer mittleren bis hohen Affinität zum Handwerk stellt der Bau eines eigenen Carports oft keine große Herausforderung dar. In diesem Fall ist es jedoch natürlich umso wichtiger, vor dem Baustart zu checken, dass auch wirklich auf alle Materialien in der ausreichenden Menge zurückgegriffen werden kann.
Das Fundament
Im ersten Schritt ist es wichtig, für ein verlässliches Fundament zu sorgen. Dieses stellt immerhin die Basis für das fertige Konstrukt.
Wie groß der quadratische Schacht hier sein muss, ist im Wesentlichen von der Anzahl der zu verbauenden Pfosten abhängig. Wurde besagter Schacht in der jeweiligen Größe ausgehoben, ist es an der Zeit, ein Kies-Zement-Gemisch schichtweise hineinzugießen und zu stampfen, bis wieder – im Vergleich zum Erdboden – eine glatte Fläche erreicht wurde.
Nun muss der Beton nur noch glatt gestrichen und ein Pfostenträger angeschraubt werden. Danach braucht es etwas Geduld bis der Zement schlussendlich auch getrocknet und wieder belastbar ist. Hierfür sollten mehrere Tage eingeplant werden. Nähere Infos hierzu finden sich oft übrigens in der Regel auf der Verpackung des jeweiligen Zements.
Holz imprägnieren
Während der Zement trocknet, kann das Holz behandelt werden! Damit das natürliche Material durch das Wetter und Parasiten nicht beschädigt wird, muss es vor dem Einbau imprägniert werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Lasuren bieten in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass die natürliche Optik des Holzes erhalten bleibt. Weiterhin sollte auch – gerade in Regionen mit viel Niederschlag – über den Einsatz von Wetterschutzfarbe nachgedacht werden.
Pfosten und Querbalken
Im nächsten Schritt können auch schon die Pfosten aufgestellt werden. Auf sie folgen die Quer- oder Sattelbalken.
Zusatztipp: Im Zusammenhang mit größeren Carports empfiehlt es sich, die Pfosten und die Querbalken im ersten Schritt liegend miteinander zu verbinden und anschließend aufzustellen.
Seitenteile
Falls vorhanden (immerhin gibt es ja auch offene Carports), sollten nun die Seitenteile angebracht werden. Diese dienen dem Wetter- und Sichtschutz, sind aber nicht zwingend notwendig.
Wer hierbei nicht auf ein Set aus dem Heimwerkermarkt setzt, kann zu Brettern und Schrauben greifen. Auch ein fertiger Gartenzaun kann als Alternative an den betreffenden Stellen fixiert werden.
Das Dach
Damit das Regenwasser problemlos ablaufen kann, sollte das Dach in einem kleinen Winkel angebracht werden. Mit Hinblick auf das Material in diesem Bereich wird oft zu Trapezblechen und PVC-Wellplatten geraten. Diese Lösungen sind günstig und am einfachsten zu verarbeiten.
Die Platten werden mit Hilfe von Schrauben an die Querbalken angeschraubt.
Zusatztipp: Hierbei gilt es zu beachten, dass Trapezbleche leider den Nachteil haben, dass sie bei Regen sehr laut sind. Wer seinen Carport dementsprechend nicht nur zum Abstellen des Autos, sondern möglicherweise auch für Gartenpartys bzw. längere Aufenthalte im Freien nutzen möchte, sollte sich gegebenenfalls für die erwähnten PVC-Wellplatten entscheiden.
Fazit
Es braucht nicht viel handwerkliche Erfahrung, um einen Carport zu bauen. Viele Hobbyhandwerker haben sehr viel Respekt vor einer Unternehmung dieser Art, bemerken dann jedoch im Nachhinein, dass ihre Ängste weitestgehend unbegründet waren.
Sobald eine Genehmigung (sofern diese nötig ist) vorliegt, kann es eigentlich schon losgehen. Ob dann auf die fertigen Bausets aus dem Markt oder die Materialien, basierend auf dem eigenen Plan, zurückgegriffen wird, ist letztendlich Geschmackssache und sicherlich auch von den eigenen, handwerklichen Kompetenzen abhängig.
Wer möglichst stressfrei arbeiten möchte, sollte für den Bau seines Carports unbedingt ausreichend viel Zeit einplanen. Somit ist sichergestellt, dass die Erinnerung an ein ganz besonderes Handwerksprojekt sicherlich noch sehr lange bestehen bleibt.
Gut zu wissen, dass Carports in der Regel genehmigungspflichtig sind. Ich möchte an mein Haus ebenfalls ein Carport bauen. Hoffentlich finde ich dafür bis nächsten Monat einen spezifischen Profi.
Gut zu wissen, dass ein Carport in der Regel genehmigungspflichtig ist. Ich habe mich nun nicht für eine Garage, sondern für einen Carport entschieden. Am besten wende ich mich an ein passendes Unternehmen, um den Carport montieren zu lassen.