Sowohl Bauherren als auch Renovierende sollten wissen: Das Material Holz hat natürliche Feinde. Bei Holzschädlingen handelt es sich um all jene Organismen, die Holz auf massivste Art und Weise beschädigen oder sogar restlos zerstören können.
Worauf richtet sich die Schädlingsbekämpfung im Holz?
Bei der Bekämpfung wird zwischen tierischen und pflanzlichen Holzschädlingen unterschieden. Eine professionelle Schädlingsbekämpfung ist in den meisten Fällen zu empfehlen. Denn sind die Schädlinge erst einmal ins Holz eingedrungen, sind Fachleute gefragt. Diese verfügen über die exakten Hilfsmittel und über das notwendige Know-how für eine zufriedenstellende Lösung. Zudem können Experten den Betroffenen eine gute Beratung hinsichtlich der zukünftigen Holzpflege anbieten.
Grob umrissen zählen zu den gefährlichsten tierischen Holzschädlingen der Nagekäfer, auch als Holzwurm bekannt, sowie der Hausbockkäfer und der Braune Splintholzkäfer. Zu den pflanzlichen Holzschädlingen (Pilze) gehören der Braune Kellerschwamm, die Blättlinge und der Echte Hausschwamm. Der von diesen Vertretern verursachte Schaden zeigt sich auf ganz unterschiedliche Weise. Darum sollte bei der Bekämpfung der Holzschädlinge die effektivste Vorgehensweise gewählt werden. Und genau darum sind gut ausgebildete Spezialisten bei einem derartigen Problem die besten Ansprechpartner.
Warum sind Holzschädlinge so gefährlich?
Das Baumaterial Holz findet Anwendung bei der Dachkonstruktion oder bei Fachwerkhäusern. Überall dort, wo sich Holz befindet und wo gewohnt wird, kann es bei einem starken Holzschädlingsbefall zu gesundheitlichen Risiken kommen. Durch sich aggressiv verhaltende Holzschädlinge können auch antike Möbel oder kostspielige moderne Holzarbeiten im Hausrat weitestgehend zerstört werden.
Der Hausbockkäfer oder der Holzwurm können die Statik eines Dachstuhles oder eines Hauses komplett ruinieren. Das bedeutet: Die Schädlinge richten nicht nur einen optischen Schaden am Baumaterial Holz an, sondern sind durchaus in der Lage, ein ganzes Wohngebäude zum Einsturz zu bringen. Gerade aus diesem Grund ist es für Renovierende und für Bauherren überaus wichtig, einen Befall möglichst früh zu erkennen. Erst wenn die Schädlinge unschädlich gemacht wurden, kann der von den Holzschädlingen angerichtete Schaden auch sachgerecht saniert werden.
Die Identifikation der Schädlinge
Anhand des Gemeinen Nagekäfers soll hier aufgezeigt werden, wie Bauherren und Sanierende den Befall eines Holzwurmes erkennen können. Bei den Tieren, die den eigentlichen Schaden im Holz verursachen, handelt es sich um die Larven des Gemeinen Nagekäfers. Das adulte Tier, der Käfer selbst also, ist gerade einmal fünf Millimeter lang. Die Käfer legen ihre Eier gezielt in Spalten, Löcher oder Risse im Holz ab. Rund sechs Wochen später schlüpfen die überaus gefräßigen Larven.
Die Insekten haben nur eine Lieblingsspeise, nämlich Holz. Hartes Kernholz wird von den Larven verschmäht, nicht jedoch das weiche Splintholz. Besonders häufig kommen die Larven des Gemeinen Nagekäfers in Holzverkleidungen, in Möbelfüßen oder in Treppengeländern vor. Die Larven können sich bis zu zwei Jahre durchs Holz fressen. Auf Dauer können sie somit einen enormen Schaden anrichten. Sobald sie sich verpuppen, fliegen sie als Insekten (Käfer) fort.
Was sind die die Anzeichen bei einem Befall des Holzwurmes?
• Legt der Mensch sein Ohr ans Holz, dann lassen sich mitunter Fressgeräusche hören.
• Die aktuelle Fraßtätigkeit des Holzschädlings kann durch frisches und ausgeworfenes Holzmehl festgestellt werden.
• Kleine runde Löcher im Holz, mit einem Durchmesser von ein bis zwei Millimetern, sind typisch dafür, dass sich das Insekt an die Holzoberfläche gefressen hat.
Vorbeugungsmaßnahmen können die Gefahr eines Holzwurmbefalls minimieren
Für alle Menschen, die zum Bauen bzw. zum Wohnen das Material Holz gewählt haben, gibt es in puncto Pflege und Vorbeugungsmaßnahmen gegen die divers vorgehenden Holzschädlinge eine breite Phalanx an Ratschlägen und Tipps. Gewisse Dinge sollten Renovierende und Bauherren unbedingt beherzigen. Besser einen Schaden verhindern, als den Schaden am Baumaterial Holz zu beheben bzw. auszubessern. Folgende Maßnahmen dienen als effektive Vorbeugung gegen einen aggressiven Holzwurmbefall:
• Die Bauteile aus Holz sowie die Möbelstücke sollten regelmäßig kontrolliert werden.
• Die Verwendung von Hartholz ist bezogen auf den Holzschädling Holzwurm geeigneter als Weichholz.
• Möbel aus Holz sollten stets trocken gehalten werden. Dies gilt natürlich auch für alle Holzbaukonstruktionen im Haus. Holzwürmer befallen normalerweise nicht trockenes Holz in einer trockenen Umgebung.
• Werden Farbschichten auf das Holz auftragen, gelingt es dem Holzwurm nicht, diese Schichten zu durchstoßen.
• Damit in Gartenmöbeln, im Terrassendachgebälk sowie in Pavillons aus Holz keine Feuchtigkeit eindringen kann, lohnt es sich, diese Holzgegenstände mit einem Holzschutzmittel zu imprägnieren.
Gibt man dem Schädling keine Chance, sein Unwesen im Holz zu treiben, dann erspart man sich auch den Ärger über den angerichteten Schaden und die hohen Sanierungs- oder Renovierungskosten bei einem starken Schädlingsbefall.
Wie können Holzschädlinge dem Haus aus Holz Schaden zufügen?
Holzschädlinge werden dann zu Feinden erklärt, wenn sie sich als Plage für den Menschen erweisen. Dies manifestiert sich dadurch, dass sie das vom Menschen genutzte Holz zerstören. Das Baumaterial Holz wird von den nimmersatten Larven des Holzwurmes beispielsweise in seiner Funktionstätigkeit immens eingeschränkt und dadurch wird das benutzte Holz wertlos.
Dies geschieht hauptsächlich durch das Zerfressen des Materials im Rahmen der Nahrungsaufnahme. Hierbei werden früher oder später die am Holz angerichteten Schäden sichtbar. Aber auch das Anlegen von Brutstätten und Behausungen der Holzschädlinge führt letztendlich dazu, dass die Bauteile und das Mobiliar aus Holz Schaden erleiden. Viele Fertighäuser werden in Holzbauweise errichtet. Auch Massivhäuser bestehen im Dachstuhlbereich großteils aus Holz. Somit wächst auch die Gefahr, welche von den holzverschlingenden Insekten ausgeht.
Welche auf Holz spezialisierten Schädlinge kommen infrage?
Der Holzwurm wurde bereits vorgestellt. Ein anderer tierischer Holzschädling, der sich in Mitteleuropa wohlfühlt, ist der Bockkäfer. Einer der Bockkäferarten ist der Hausbock. Dieser Schädling bevorzugt im Gegensatz zum Holzwurm nasses und totes Holz. Auch hier richtet der ausgewachsene Käfer keinerlei Schaden an. Er legt seine Eier in frisch geschlagenes Holz, aber auch in totes Holz mit Rinde. Die Larven des Hausbocks sorgen dann für die typischen Schäden. Dachböden bieten den Hausdockkäfern optimale Entwicklungsmöglichkeiten. Die ungemein lange Generationsdauer von zehn Jahren ist dafür verantwortlich, dass die Larve des Hausbocks dem Holz sehr lange Schaden zufügen kann, bevor sie sich zum Käfer entwickelt.
TIPP: Bewährte Methoden und herkömmliche Hausmittel
Bevor ein Schlachtplan geschmiedet werden kann, sollte der Gegner auch bekannt sein. Für Renovierende und Bauherren ist es somit von größter Relevanz, im Notfall den richtigen Partner an Bord zu holen. Die Schwierigkeit bei der Bekämpfung von Holzschädlingen liegt auch darin begründet, dass baulichen bzw. konstruktive Maßnahmen bestimmungsgemäß den Vorrang haben beim vorbeugenden Schutz. Das heißt: Holzschutz ohne Gift gilt beim verbauten Holz gegen einen Befall durch aggressive, holzangreifende Organismen.
Die physikalischen Maßnahmen sind somit bei der Bekämpfung eines Holzschädlingsbefalls den chemischen Bekämpfungsmöglichkeiten immer vorzuziehen. Fachleute bevorzugen in der Regel den Einsatz von thermischen Verfahren. Bei mehr oder auch bei weniger Hitze sterben nahezu alle holzzerstörenden Organismen. Die Hitzeeinwirkung wirkt auf die Insekten tödlich, denn sie zielt auf die Denaturierung der lebenswichtigen Eiweiße.
Im Inneren eines Wohnraumes aus Holz kann ein Schädlingsbefall durch eine Heißluftbehandlung erfolgen. Bei einer einwirkenden Temperatur von ungefähr 48 Grad Celsius über gute 150 Minuten können Hausbock sowie Nagekäfer in all ihren Stadien (Ei, Larve, Puppe und Vollinsekt) getötet werden.
Ist der Befall eines Holzschädlings mehr lästig, als wirklich schlimm, dann können gewisse bewährte Hausmittel eingesetzt werden. Eicheln dienen hierfür als ideale Holzwurm-Lockmittel. Der Geruch von Eicheln zieht die Holzwürmer magisch an. Die Eicheln werden so lange um das betroffene Möbelstück verstreut, bis keine Eichel mehr mit Löchern zu sehen sind. Denn genau die kleinen Löcher in den Eicheln sind das Indiz für das Eindringen des Schädlings. Anschießend können alle gezielt platzierten Eicheln im Wald entsorgt werden.
Weitere probate Hausmittel zur Bekämpfung von Holzschädlingen sind reiner Zitronensaft oder unverdünnte Essigessenz. Das Verwenden von Insektiziden oder gar von starken Giften sollte man als Laie unbedingt unterlassen. Der Zitronensaft oder die Essigessenz werden in die Fraßgänge der Holzschädlinge eingebracht. Das Durchtränken der einzelnen Fraßgänge sorgt für ein schnelles Aus der gefräßigen Insekten.
Fazit:
Sobald der Bauherr oder der Sanierende einen Befall von Holzschädlingen erkannt hat, gilt es rasch zu handeln. Profis können den Schaden auf schnellstem Wege beseitigen. In Folge lassen sich betroffene Holzbauteile oder antike Möbelstücke wesentlich schnell wieder renovieren. Wenn es möglich ist, sollte die thermische bzw. die biologische Holzschädlingsbekämpfung den chemischen Methoden vorgezogen werden. Ist der Befall groß, so sind nur Spezialisten fähig, das Problem nachhaltig in den Griff zu bekommen.