Auf der Suche nach einer möglichst klassischen Variante, die eigenen vier Wände zu gestalten, stoßen viele Hobbyhandwerker vergleichsweise schnell auf die Raufasertapete.
Diese sieht nicht nur gut aus, sondern bietet auch in funktionaler Hinsicht einige Vorteile im Vergleich zur vollkommen glatten Variante. Kleinere Gebrauchsspuren, wie zum Beispiel Furchen und Co. fallen im Zusammenhang mit der Raufasertapete deutlich seltener auf. Wer sich dementsprechend auf der Suche nach einer besonders „dankbaren“ und langlebigen Art der Wandgestaltung befindet, kommt mit der Raufasertapete optimal auf seine Kosten.
Aber: auch die Raufaser ist selbstverständlich nicht „unverwundbar“. Manchmal sorgen kleinere Unfälle dafür, dass eine Reparatur die einzige Möglichkeit darstellt, wieder für eine reibungslose Optik zu sorgen. Doch was sollte mit Hinblick auf das entsprechende Ausbessern eigentlich beachtet werden?
Mit den folgenden Tipps gestaltet sich das Reparieren der Raufasertapete vollkommen unkompliziert. Alles, was es braucht, ist das passende Equipment, ein wenig Zeit und Geduld.
Welche Vorteile bietet die Raufasertapete?
Gerade dann, wenn die Raufasertapete nach einigen Jahren der Nutzung nicht mehr wie neu aussieht, stellen sich viele Haus- und Wohnungsbesitzer die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, auf eine andere Wandgestaltung zu setzen. Immerhin stehen heutzutage mehr denn je Optionen zur Verfügung, die dabei helfen können, einen Raum zu etwas ganz Besonderem zu machen.
Aber: auch die Raufasertapete bietet etliche Vorteile, die es wert sind, bei einer solchen Überlegung beachtet zu werden. So profitieren die Nutzer hier unter anderem von:
- der Tatsache, dass sich Raufaser mit vielen verschiedenen Einrichtungsstilen kombinieren lässt
- einem einfachen Anbringen
- zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten
- einer einfachen Ausbesserung.
Kurz: bei der Raufasertapete handelt es sich um eine klassische, jedoch auch um eine immer noch extrem beliebte Art der Wandgestaltung, die – aufgrund der hohen Stabilität und einer vergleichsweise robusten Oberfläche – selbstverständlich unter anderem super im Kinder- oder Arbeitszimmer verwendet werden kann.
Wie ist die klassische Raufasertapete aufgebaut?
Um nachvollziehen zu können, wie Raufasertapete am besten repariert werden bzw. wie am besten mit ihr gearbeitet werden kann, ist es im ersten Schritt sinnvoll, einen Blick auf deren charakteristischen Aufbau zu werfen.
Typische Raufasertapete besteht aus insgesamt drei verschiedenen Papierschichten. Die besondere Optik dieser Tapetenart rührt daher, dass in die Oberfläche Holzfasern eingearbeitet wurden.
Je nach persönlichem Geschmack kann hier natürlich auf unterschiedliche Körnungen zurückgegriffen werden. Unter anderem werden besonders feine, jedoch auch grobe Strukturen angeboten. Wer möchte, kann den individuellen Look seiner Wand noch weiter unterstützen, indem er die Raufasertapete nach dem Anbringen mit einer Farbe seiner Wahl überstreicht. Als „Grundregel“ gilt hierbei: je grober der Wandbelag ist, umso öfter kann dieser mit der jeweiligen Farbe der Wahl auch überstrichen werden. Das charakteristische Muster ist hierbei nach mehrmaligem Anstreichen dann immer noch sichtbar.
Reparieren statt neu tapezieren? Mit der Raufasertapete kein Problem!
Viele Haus- und Wohnungsbesitzer sind auch heute immer noch der Meinung, dass Raufasertapete nicht repariert werden könne. Zeigen sich erste größere Schäden entscheiden sie sich oft dazu, die komplette Tapete zu entfernen, um danach komplett neu zu kleben.
Doch genau das muss nicht sein! Mit ein paar wenigen Arbeitsschritten lässt sich auch Raufasertapete schnell wieder so reparieren, dass sie am Ende (fast) aussieht wie neu. Der Aufwand ist hier vergleichsweise gering und hilft dabei, das zur Verfügung stehende Budget zu schonen.
Frage Nr. 1: Wie stark ist die Raufasertapete beschädigt?
Wie im Zusammenhang mit anderen handwerklichen Arbeiten auch, gilt mit Hinblick auf eine mögliche Beschädigung der Tapete mit Raufasern ebenfalls, dass sich der Handwerker zunächst einen Überblick darüber verschaffen sollte, wie stark die Beschädigung vorangeschritten ist.
Gerade dann, wenn nur leichte Spuren zu sehen sind, entscheiden sich viele Hobbyhandwerker dazu, noch ein wenig zu warten. Wie bereits weiter oben erwähnt, sorgt die charakteristische Struktur von Raufasertapeten ohnehin dafür, dass geringe „Schönheitsmakel“ eher verziehen werden als Schäden, die sich auf komplett glatten Oberflächen zeigen.
Tiefe Löcher auffüllen
Zugegeben: besonders tiefe Löcher gehören zu den Schäden, die im Zusammenhang mit Wänden im Wohnbereich vergleichsweise selten auftreten. Sollte diese dennoch – zum Beispiel nach dem Entfernen eines Dübels o. ä. – entstanden sein, ist es im ersten Schritt wichtig, diese zu schließen, bevor mit dem erneuten Tapezieren gestartet wird.
Am besten eignet sich hierfür Gips. Dieser lässt sich leicht und je nach individuellem Bedarf auftragen, so dass im zweiten Schritt eine ebene Fläche als Grundlage für die neue Raufasertapete entsteht. Wer hier Kompromisse eingeht und über den Hohlraum tapeziert, riskiert, dass sich in den vorhandenen Löchern Schimmel bildet.
Wenn größere Stücke der Tapete komplett fehlen…
Die Katze hat sich an der Tapete ausgetobt? Der Nachwuchs hat einen bestimmten Bereich der Wand als Leinwand genutzt? Sobald die Beschädigungen größer sind, ist es am einfachsten, die Reste (sofern noch vorhanden) der alten Tapete zu entfernen und diese durch ein Stück neue Tapete zu ersetzen.
Besonders wichtig ist es in diesem Zusammenhang, auch hier wieder für eine gerade Fläche zu sorgen. Entfernen Sie alle Reste der alten Raufaser (am besten großflächig) und setzen sie dann das entsprechende Stück ein. Achten Sie darauf, auf dieselbe Intensität der Körnung zurückzugreifen. Ansonsten werden die entsprechenden Unterschiede schnell sichtbar!
Die Alternative: Raufaser selbst herstellen – so geht’s!
Einige Handwerker empfinden es als angenehm, nicht auf vorgefertigte Raufasertapete zurückzugreifen, sondern diese in der flüssigen Variante selbst herzustellen. Generell stellt auch das kein Problem dar.
Besonders wichtig ist es hierbei jedoch auch wieder, die passende Körnung zu treffen. Häufig kommt das bekannte Kleintierstreu zum Einsatz. Dieses lässt sich in der jeweils gewünschten Menge leicht unter die jeweilige Farbe mischen, so dass die Flächen leicht ausgebessert werden können. ´
Spartipp:
Ein Vergleich der Preise verschiedener Anbieter und die Berücksichtigung des Zeitpunkts des Kaufs können helfen, Kosten zu sparen. Achten Sie auf Angebote und Rabattaktionen, insbesondere außerhalb der Hauptsaison.
Eine besondere Herausforderung: farbige Wände mit Raufaser
Wie bereits erwähnt, stellt es keine besondere handwerkliche Herausforderung dar, kleine und größere Flächen an der Wand zu reparieren. Gerade dann, wenn es sich um weiße Raufasertapete handelt, können die entsprechenden Arbeiten binnen kurzer Zeit durchgeführt werden.
Wer sich jedoch dazu entschlossen hat, farbige Raufaser zu realisieren, sollte – wie auch im Zusammenhang mit den Streichen von Wänden – unbedingt darauf achten, dass die verschiedenen Farbtöne optimal zueinander passen. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein optischer Störfaktor im Raum entsteht.
Zusammengefasst: diese Tipps sollten beim Reparieren von Raufaser beachtet werden
Es gibt definitiv kompliziertere handwerkliche Aufgaben als das Reparieren von Raufasertapeten. Damit das handwerkliche Projekt jedoch auch definitiv von Erfolg gekrönt ist, sollten Sie unbedingt die folgenden Tipps und Ratschläge beachten.
1. Größere Schäden sollten am besten durch das Aufkleben eines neuen Tapetenstücks repariert werden. Hierbei handelt es sich um ein unkompliziertes Vorgehen, bei dem jedoch unbedingt darauf geachtet werden sollte, dass das neue, ausgeschnittene Tapetenstück ausreichend groß ist, um auch wirklich alles zu überdecken. Hier gilt: lieber ein wenig mehr aufkleben und mit einem entsprechenden Sicherheitsrand arbeiten!
2. Gerade im Zusammenhang mit dem Selbst-Anrühren von flüssiger Raufaser ist es wichtig, weder zu viel noch zu wenig Kleintierstreu zu nutzen. Eventuell lohnt es sich, die Struktur der jeweiligen Masse zunächst an einer kleinen Stelle auszuprobieren, um im Nachhinein nicht noch einmal alles abtragen und neu anrühren zu müssen.
3. Nachdem die entsprechende Stelle ausgebessert wurde, kann sich – je nach Reparaturmethode – ein leichter Rand zeigen. Dieser lässt sich meist schnell durch das Auftragen von Kleister bzw. Farbe beheben.
Falls Sie demnächst also das ein oder andere „Schönheitsmakel“ an Ihrer Wand entdecken sollten, müssen Sie nicht zwangsläufig fürchten, umfangreich reparieren zu müssen. Manchmal reicht es auch schon aus, sich lediglich auf den eigentlichen Schaden zu fokussieren.