Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wenn es darum geht, die eigenen vier Wände nach den eigenen Wünschen und Ansprüchen zu gestalten.
Viele setzen hierbei unter anderem darauf, eine überzeugende Flexibilität mit einem hohen optischen Anspruch zu verbinden.
Wenn die Wände im Kinderzimmer öfter von „kleinen Künstlern“ umdekoriert und bemalt werden oder wenn es allgemein darum geht, Flecken möglichst unkompliziert wieder zu entfernen, macht es Sinn, gegebenenfalls auf abwaschbare Tapeten zu setzen. Diese lassen sich – wie die Bezeichnung schon sagt – ganz leicht abwaschen,… auch dann, wenn beim Kochen zum Beispiel ein wenig Sauce danebenging.
Nach einer kleinen Recherche fällt jedoch auf: Die „klassische abwaschbare Tapete“ gibt es nicht. Stattdessen gibt es auch in diesem Bereich noch einmal deutliche Unterschiede. Diese zeigen sich vor allem darum, dass sich die Verschmutzungen bei manchen Tapeten leichter abwaschen lassen als bei anderen.
Wie werden abwaschbare Tapeten hergestellt?
Was unterscheidet eine einfache Tapete von einer abwaschbaren Tapete? Zunächst sind abwaschbare Tapeten – wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt – wirklich wesentlich einfacher zu reinigen. Dennoch steht einem individuellen Design natürlich auch hier nichts im Wege.
Doch wie wird eine einfache Tapete zu einer abwaschbaren Tapete? Hierbei bedienen sich die verschiedenen Hersteller eines denkbar einfachen Verfahrens.
Die Tapeten werden mit Kunststoffen überzogen und versiegelt. Viele Hersteller benutzen hierfür Polyvinylchlorid, kurz PVC, genannt, um dafür zu sorgen, dass sich etwaige Flecken schnell von der Oberfläche entfernen lassen. Doch auch Kunstharzlacke kommen bei einigen Herstellern zum Einsatz. Eine Folierung oder eine Deckschicht aus Vinyl hat denselben Effekt.
Zusammengefasst: Auch bei einer abwaschbaren Tapete handelt es sich in gewisser Weise um eine „normale“ Tapete, die jedoch mit einer Schicht überzogen wurde. Und genau in dieser liegt schlussendlich auch das „Geheimnis“, das dafür sorgt, das verschiedenen Arten von Flecken ein wenig entspannter begegnet werden kann.
Verschiedene Arten von Tapeten: Welche sind abwaschbar und welche nicht?
Wer eine abwaschbare Tapete für die Küche, für das Bad oder das Kinderzimmer kaufen möchte, sollte wissen, dass nicht alle Rückstände abgewaschen werden können. So kann beispielsweise das Scheuern mit einem Schwamm bei vielen Produkten zu Beschädigungen führen.
Tapeten können in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt werden:
- Wasserbeständige Tapeten (zählen nicht zu den abwaschbaren Tapeten)
- Waschbeständige Tapeten
- Hoch waschbeständige Tapeten
- Scheuerbeständige Tapeten/ Hoch scheuerbeständige Tapeten.
Wer hier auf der sicheren Seite sein möchte, sollte sich im Vorfeld über die Details informieren, um herauszufinden, welches Produkt am besten zu den individuellen Ansprüchen passt.
Typ 1: Wasserbeständige Tapeten
Bei einer wasserbeständigen Tapete können feuchte Kleisterreste (und nur diese!) mit einem Schwamm oder einem Lappen weggetupft werden. Soll bei dieser Art von Tapeten getrockneter Kleister entfernt werden, stellt genau das bereits ein Problem dar. Der Grund: Die Tapete darf nicht mit Reinigungsmittel in Berührung kommen. Scheuern ist hier ebenfalls „verboten“, da das Material ansonsten reißt.
Wer eine Tapete sucht, die er problemlos feucht reinigen kann, sollte mindestens auf eine waschbeständige Tapete zurückgreifen. Die wasserbeständigen Tapeten eignen sich für Räumlichkeiten, in denen das Risiko für eine Verschmutzung sehr gering ist. Klassische Einsatzbereiche sind das Schlaf- oder Wohnzimmer.
Typ 2: Waschbeständige Tapeten
Waschbeständige Tapeten gehören zu abwaschbaren Tapeten. Jedoch lassen sich auf der versiegelten Oberfläche nur Flecken feucht entfernen, die auch wasserlöslich sind. Die meisten Verschmutzungen dieser Art können mit einem Feuchttuch oder einem feuchten Schwamm einfach abgewischt werden. Zudem halten die Tapeten auch einer Behandlung mit Seifenlauge stand.
Ein Problem: Von einer waschbeständigen Tapete lassen sich Fett- oder Ölflecken meist nicht einfach entfernen, da es hierzu meist bestimmte Reinigungsmittel braucht. Diese Produkte beeinträchtigen jedoch die Struktur der Tapete.
Waschbeständige Tapeten eignen sich grundsätzlich dazu, in jedem Raum zum Einsatz zu kommen. Jedoch ist es im Zusammenhang mit einem Einsatz in der Küche und im Kinderzimmer empfehlenswerter, auf hoch waschbeständige Varianten zu setzen. Und übrigens: Waschbeständige Tapeten werden in Papier- und Vliestapeten unterteilt. Vliestapeten gelten hierbei als die etwas robustere Variante.
Typ 3: Hoch waschbeständige Tapeten
Hoch waschbeständige Tapeten werden meist mit einer sehr dichten Vinylbeschichtung versehen und sind dadurch enorm beständig gegen Feuchtigkeit und Seifenlauge. Auf solchen Tapeten lassen sich nicht nur wasserlösliche Flecken meist spielend leicht beseitigen. Auch das Entfernen von frischen Fett- und Ölflecken stellt in der Regel kein Problem dar. Hierbei stellt Seifenlauge das Mittel der Wahl dar. Mit ihr kann so lange auf den Fleck getupft werden, bis dieser nicht mehr sichtbar ist.
Aber Vorsicht: Auch wenn die hoch waschbeständige Tapete durchaus stabil ist, würde sie ein Scheuern nicht aushalten.
Typ 4: Scheuerbeständige Tapeten und hoch scheuerbeständige Tapeten
Diese Tapeten zeichnen sich durch eine noch dichtere Vinylbeschichtung aus. Dementsprechend können sie mit Seifenlauge und auch mit milder Scheuermilch in Kontakt kommen. Es sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass die eingesetzten Reinigungsmittel nicht zu aggressiv sind.
Im Gegensatz zu den anderen Tapeten ist es bei scheuerbeständigen Tapeten möglich, eine Bürste zu benutzen, um die Oberfläche zu reinigen.
Die Struktur der Tapete wird hierdurch in der Regel nicht geschädigt. Dennoch sollte es vermieden werden, zu intensiv zu scheuern,… auch wenn der Name etwas anderes vermuten lassen würde.
Beim „Scheuern“ sollte immer darauf geachtet werden, dass nur leichter Druck ausgeübt wird und die Bewegungen nicht zu schnell ausgeführt werden.
Hoch (!) scheuerbeständige Tapeten können hingegen geschrubbt und gebürstet werden, ohne dass es nötig wäre, überdurchschnittlich viel Vorsicht walten zu lassen. Deshalb kommen diese Tapeten gerne in der Küche zum Einsatz. Mit ihnen als Basis lassen sich viele Arten von Verschmutzungen schnell und einfach beseitigen. Im Idealfall sollte jedoch auch hier nicht zu viel Einwirkzeit verstreichen, bis gereinigt wird.
Abwaschbare Tapeten an der Wand anbringen: Diese Punkte sind wichtig
Eigentlich unterscheidet sich das Tapezieren mit abwaschbaren Tapeten nicht maßgeblich vom Tapezieren klassischer Tapeten. Dennoch ist es wichtig, ein paar Details zu beachten.
- Um abwaschbare Tapeten an der Wand zu fixieren, braucht es einen Spezialkleister, um für eine ausreichende Haftung zu sorgen. Ob ein Produkt dazu geeignet ist, um mit abwaschbaren Tapeten genutzt zu werden, zeigt meist ein Blick auf die Verpackung.
- Wer sich für Vinyltapeten entschieden hat, sollte sich zudem immer für einen weißen Tapeziergrund entscheiden. Denn: Es gibt durchaus Vliestapeten, die den jeweiligen Hintergrund durchschimmern lassen. Die Vinylvariante ist hier dichter.
Fazit
Bei abwaschbaren Tapeten handelt es sich um eine wunderbare Alternative für alle, die sicherstellen möchten, dass sich die meisten Arten von Verschmutzungen möglichst unkompliziert wieder entfernen lassen.
Dennoch gibt es hier teilweise deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten. Daher ist es sinnvoll, sich immer auch mit der Frage „Was erwarte ich von meiner Tapete?“ und dem individuellen Verschmutzungsrisiko auseinanderzusetzen, um schlussendlich die individuell beste Entscheidung zu treffen.