Im Zusammenhang mit einem Umzug oder Renovierungsarbeiten ist es oft vonnöten, zum Bohrer zu greifen, um zum Beispiel Schränke oder Regale an der Wand zu befestigen.
Einmal nicht richtig aufgepasst, einen falschen Bohraufsatz verwendet und schon zeigt sich in der Wand ein großes Loch, in das der Dübel nicht hineinpasst.
Keine Sorge! Fehler wie diese sind sicherlich jedem Handwerker schon einmal passiert. Wer nun vor einem derartigen Problem steht, muss sich daher nicht ärgern. Vielmehr gibt es verschiedene Tipps und Tricks, die dabei helfen können, das große Loch zu beseitigen oder zumindest passend zu machen. Kaschieren und ausbessern ist in den allermeisten Fällen möglich. Ein zu großes Bohrloch bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein neues Loch gebohrt werden muss oder dass die Wand „ruiniert“ wäre.
Tipps und Tricks gegen zu große Bohrlöcher
Viele Hobbyhandwerker korrigieren das zu große Bohrloch einfach, indem sie das alte Loch zuspachteln und ein neues Loch bohren.
Aber: Genau das muss nicht zwangsläufig sein. So gut wie jedes Bohrloch, das zu groß geraten ist, kann noch gerettet werden. Wie vorgegangen werden sollte bzw. kann, ist unter anderem von der Beschaffenheit der Wand, aber auch vom Einsatzbereich des Lochs abhängig. Bevor an dieser Stelle auf die wohl professionellste Lösung, das Arbeiten mit Reparaturmasse (s. u.) eingegangen wird, befassen sich die folgenden Abschnitte mit Lösungen, die oft auch vergleichsweise spontan umgesetzt werden können.
Option Nr. 1: Bohrloch unverändert lassen
Die einfachste Lösung, die jedoch leider nicht immer funktioniert, ist, einen größeren Dübel zu verwenden, so dass Loch und Dübel wieder zusammenpassen. Dies gelingt jedoch nur, wenn das Loch nur ganz geringfügig größer geraten ist, als es eigentlich nötig war. Größere Differenzen sind mit dieser Methode nicht zu reparieren.
Ist kein größerer Dübel im Werkzeugkasten verfügbar? In diesem Fall kann es sich lohnen, ein wenig Bastelfreude an den Tag zu legen und die Differenz mit einem kleinen Holzstückchen auszugleichen. Nun braucht es nur noch das nötige Fingerspitzengefühl, um alles sicher zu fixieren. Ein etwaiger Überschuss kann mit Hilfe einer kleinen Säge entfernt werden, so dass die Oberfläche der Wand wieder glatt ist.
Option Nr. 2: Bohrloch neu bohren
Eine aufwendigere, aber auch wesentlich elegantere, Lösung ist es, das Bohrloch mit Spachtelmasse zu befüllen, aushärten zu lassen und anschließend mit der richtigen Größe nachzubohren. Wer sich für diese Variante entscheidet, sollte jedoch ein wenig Geduld mitbringen. Immerhin muss die Masse in der Wand ja aushärten. Mindestens zwölf Stunden sollten bis zum nächsten Bohrversuch eingeplant werden. Ansonsten wird das Ergebnis unsauber.
Zusatztipp: Wer ein Ausfransen des Bohrlochs bestmöglich vermeiden möchte, kann versuchen, ein wenig Sägespäne in die Spachtelmasse zu mischen. Somit sitzt der Dübel dann schlussendlich meist auch besser.
Option Nr. 3: Dübel bearbeiten
Wer keine Lust auf nachträgliches Bohren, Spachteln und Co. hat, kann auch versuchen, sich alternativ noch einmal dem Dübel zu widmen. Dieser kann mit einer dünnen Schicht Watte, die vorher ein wenig angefeuchtet wurde, umwickelt und in das Loch gesteckt werden.
Diejenigen, die sich für eine noch etwas professionellere Lösung interessieren, sollten nicht zu Watte, sondern zu Reparaturvlies greifen. Unter seiner Nutzung ist das Loch meist in wenigen Minuten ausgehärtet und kann dann weiter bearbeitet werden.
Option Nr. 4: Flüssigdübel einarbeiten
Ist das Loch zu groß oder ausgefranst, kann oft auch ein sogenannter Flüssigdübel zum Einsatz kommen. Für welche Wandarten dieser geeignet ist, lässt sich auf der jeweiligen Verpackung nachlesen
Sobald die Masse vollständig abgehärtet ist, muss nur noch der herausstehende Überschuss entfernt werden und schon ist das Bohrloch gerettet.
Professionell und unkompliziert: Bohrloch mit Reparaturmasse verschließen
Die professionellste Lösung besteht darin, das Bohrloch mit spezieller Reparaturmasse zu verschließen und sich nach deren Härten erneut an das Projekt zu wagen.
Der richtige Umgang mit der Reparaturmasse ist wichtig, damit das Vorhaben bestmöglich gelingt. Eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung kann dabei helfen, das Projekt umzusetzen. (Selbstverständlich sollten ergänzend hierzu die Angaben der Hersteller der Reparaturmasse beachtet werden.)
Schritt Nr. 1: Reparaturmasse vorbereiten
Bevor die Reparaturmasse zum Einsatz kommt, muss sie natürlich vorbereitet werden. Das bedeutet in der Regel: Ein Stück der Reparaturmasse abtrennen und in der Hand so lange kneten, bis die Masse keine Unebenheiten mehr aufweist und schön geschmeidig ist. Hierbei ist die Verwendung von Handschuhen Pflicht, damit der Kontakt mit der Haut auf jeden Fall vermieden wird.
Schritt Nr. 2: Reparaturmasse auftragen und aushärten lassen
Wenn die Reparaturmasse entsprechend Schritt Nr. 1 vorbereitet wurde, wird sie vorsichtig in das Bohrloch gedrückt. Jetzt kann die überschüssige Masse an die Wand angeglichen werden, während alles für etwa eine Stunde aushärtet.
(Wie lange es genau dauert, bis das Loch gebohrt werden kann, ist von der jeweiligen Reparaturmasse abhängig. Auch hier ist es wichtig, die Angaben des Herstellers zu beachten, um auf der sicheren Seite zu sein.)
Schritt Nr. 3: Letzte Rückstände entfernen und neues Loch bohren
Es kann sein, dass sich nach dem Aushärten noch kleine Reste an Rückständen zeigen. In diesem Fall müssen sie natürlich vor dem weiteren Arbeiten entfernt werden. Danach kann neu (und bitte kleiner) gebohrt werden.
Präventivmaßnahmen: So kann einem zu großen Bohrloch vorgebeugt werden
Bevor ein zu großes Bohrloch entsteht, ist es natürlich sinnvoll, sich mit den entsprechenden Präventivmaßnahmen zu beschäftigen.. Am sichersten ist es hier, im ersten Schritt mit einem zu kleinen Bohrer vorzubohren und sich so dem Ziel langsam zu nähern
Dies dient nicht nur zur Sicherstellung der richtigen Bohrergröße, sondern kann auch dabei helfen, das Mauerwerk zu prüfen.
Erst dann, wenn das Bohrloch tief genug in das Mauerwerk eingebracht wurde, sollte mit einem größeren Bohrer nachgebohrt werden.
Fazit
Ein zu großes Bohrloch in der Wand stellt noch lange keinen Grund dar, wütend zu werden. Es gibt etliche Alternativen, mit deren Hilfe das Bohrloch verkleinert und geschlossen werden kann. Die Umsetzung mancher Methoden braucht lediglich ein wenig länger als andere. Hier lohnt es sich dementsprechend, etwas genauer hinzuschauen.
Wer nachträgliche Arbeiten bestmöglich vermeiden möchte, sollte mit einem kleinen Bohraufsatz anfangen und sich dann Schritt für Schritt vorarbeiten. Unabhängig davon, welche der oben stehenden Lösungen genutzt wird, ist es wichtig, unbedingt ausreichend Zeit einzuplanen. Wird zu früh in die abdeckende Masse gebohrt, wird das Ergebnis definitiv unsauber.