Eine Investition in Schallschutzfenster kann sich in vielfacher Hinsicht lohnen. Vor allem an belebten Straßen und an anderen Orten, an denen es laut werden kann, ist der Einbau bzw. das Nachrüsten auf Schallschutzfenster oft von Vorteil.
Wer sich jedoch dazu entschließt, auf die modernen Fenster zu setzen, sollte einige Punkte beachten. Denn: Die beliebten Fenster werden in der heutigen Zeit in den verschiedensten Varianten angeboten. Hier lohnt es sich durchaus, einen kleinen Vergleich anzustellen.
So werden die Schallschutzfenster beispielsweise in verschiedene Schallschutzklassen eingeteilt, um den Nutzern genau das zu bieten, was sie erwarten. Das Motto „Mehr ist besser!“ kann hier nicht immer verfolgt werden. Und auch in Bezug auf die Montage der Fenster gilt es, einiges zu beachten.
Die verschiedenen Schallschutzklassen in der Übersicht
Wer sich mit dem Thema Schallschutzfenster befasst, kommt vergleichsweise schnell mit den unterschiedlichen Schallschutzklassen in Kontakt. Sie geben an, um wie viel Dezibel der Geräuschpegel gemindert wird.
Insgesamt wird dabei in sechs Schallschutzklassen unterschieden. (Alle Daten hierzu werden übrigens auch in der VDI 2719 festgehalten.)
- Schallschutzklasse 1: Das Schalldämmmaß (Rw) beträgt bei dieser Klasse zwischen 25 und 29 dB. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Einfachfenster bzw. um Einfachfenster mit Isolierverglasung.
- Schallschutzklasse 2: Rw zwischen 30 und 34 dB (Ein klassisches Beispiel: Ein Einfachfenster mit einer Einfachverglasung.)
- Schallschutzklasse 3: Rw zwischen 35 und 39 dB (Unter anderem fallen beispielsweise Verbundfenster in diese Kategorie.)
- Schallschutzklasse 4: Rw zwischen 40 und 44 dB (Diese Fensterarten, ebenfalls zum Beispiel Verbundfenster, können unter anderem auch an Hauptstraßen eingesetzt werden.)
- Schallschutzklasse 5: Rw zwischen 45 und 49 dB (Hierbei handelt es sich oft an Kastenfenstern, die an vielbefahrenen Straßen zum Einsatz kommen.)
- Schallschutzklasse 6: Rw mehr als 50 dB (Eine Lösung für Gebäude, die sich beispielsweise an einer Schnellstraße befinden.)
Für Schlafzimmer gilt ein Schutz von maximal 25 dB, für Wohnzimmer ein Schutz von maximal 35 dB und für Arbeitszimmer ein Schutz von maximal 50 dB als Richtwert. Wer zudem noch auf den Einbau eines Rollladens setzt, kann Lärm meist noch besser abhalten.
Wie sind Schallschutzfenster aufgebaut?
Damit ein Schallschutzfenster funktionieren kann, ist es wichtig, dass es entsprechend aufgebaut ist. Die verschiedenen Modelle bestehen aus Isolierglas, einem folgenden Zwischenraum und aus einer Außenseite. Letztere besteht wiederrum aus zwei Scheiben, zwischen denen sich eine Schallschutzfolie befindet. Je nach Schutzklasse ist der Zwischenraum kleiner oder größer bzw. sind die Gläser mehr oder weniger dicht.
Das richtige Schallschutzfenster finden
Alte Fenster sind oft der Grund dafür, dass der Geräuschpegel in einer Wohnung als zu hoch empfunden wird. Wer sich daher immer wieder über Lärmbelästigung ärgert, sollte sich mit einem Schallschutzfenster als Alternative zum Status Quo auseinandersetzen.
Zum Vergleich: Eine solide und gut gedämmte Außenwand weist einen Rw von 55 dB auf, während ein altes Fenster gerade einmal auf einen Rw von 25 dB kommt.
Wie viel Lärm ein Fenster abhält, ist unter anderem auch von seiner Größe abhängig. Denn: Je größer das Fenster ist, desto weniger Schallschutz ist geboten.
Für die letztendliche Auswahl der Schallschutzfenster bzw. des Schallschutzes ist es hilfreich, zu wissen, wie viel Dezibel die äußere Lärmbelästigung ausmacht und wie viel davon in den Räumlichkeiten ankommt bzw. ankommen soll.
Auch der Schalldämmwert der Außenfassade sollte in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden. Wer auf diese Werte zugreifen kann, kann sich oft noch etwas fundierter entscheiden. Natürlich spielt auch immer das persönliche Geräuschempfinden eine wichtige Rolle. Während manche eine vielbefahrene Hauptstraße als „nicht so schlimm“ einstufen, fühlen sich andere durch Faktoren wie diese extrem gestört.
Was passiert bei einem zu hohen Schalldämmwert?
Es gibt sicherlich viele Menschen, die behaupten würden, dass es ihnen nicht zu ruhig sein kann. Jedoch kann auch die Wahl einer zu hohen Schallschutzklasse zu einigen Problemen führen, die sich erst mit der Zeit bemerkbar machen.
Eine Schallschutzdämmung innerhalb der Räumlichkeiten ist eigentlich immer unproblematisch. Aber: Für die Wahl der passenden Schallschutzdämmung von außen nach innen benötigt es dann doch einiges an Feingefühl.
So kann eine zu hohe Schallschutzklasse beispielsweise sogar zu psychischen Problemen führen. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Fall der sogenannte „Maskierungspegel“. Dieser wird dann relevant, wenn der Schallschutz zu hoch ist. In diesem Fall werden Geräusche, die vorher nicht hörbar waren, hörbar.
Dazu zählen beispielsweise Sanitärgeräusche oder andere Geräusche, die zum Beispiel aus den Nachbarwohnungen stammen. Da diese Störfaktoren nun bewusst werden, wird die Lärmbelästigung nur verlagert. Ein hoher Schallschutz kann außerdem dazu führen, dass sich ein Isolationsgefühl entwickelt.
Es gibt jedoch noch weitere Nachteile, die mit einem zu hohen Schallschutz einhergehen können. Durch den Einbau der falschen Fenster kann es zu Schwankungen in Bezug auf das Raumklima kommen. Die Belüftung ist oft nicht mehr optimal und es kommt häufig auch zur Schimmelbildung. Dies führt oft dazu, dass zusätzliche Belüftungssysteme eingebaut werden müssen, damit das Raumklima wieder verbessert werden kann.
Wer sich hier weiter informieren möchte, sollte immer einen Blick auf die aktuelle VDI-Richtlinie 2719 („Schalldämmung von Fenstern“) werfen.
Achtung! Fenster, die einen besonders hohen Schallschutz aufweisen, sind schwerer als die Modelle mit einem niedrigen Schutz. Daher sind vor allem die Klassen 5 und 6 nicht für jede Wand geeignet!
Was muss bei dem Einbau von Schallschutzfenstern beachtet werden?
Der Einbau eines Schallschutzfensters sollte nicht in Eigenregie erfolgen,… es sei denn, die nötige Expertise und Ausbildung liegen vor. Profis wissen, dass es viele kleine Details gibt, die das Endergebnis wesentlich beeinflussen können. Werden die entsprechenden Fenster nicht korrekt eingebaut, kann es sein, dass der Rw Wert mitunter deutlich leidet. Daher ist es immer sicherer, auf die Erfahrung eines professionellen Betriebes zu setzen.
Zusatztipp: Falls die Schallschutzfenster mit einem Rollladen verbunden sind, lohnt sich ebenfalls eine Investition in einen passenden Rollladenkasten, um den idealen Schallschutz zu erreichen. Zudem ist es sinnvoll, nach Schallschutzfenstern Ausschau zu halten, die mit einer integrierten Belüftung aufwarten. Diese sind vor allem dann sinnvoll, wenn sich in der Vergangenheit auch oft Kondenswasser an den alten Fenstern abgelagert hat.
Wer nun in Zukunft auf Schallschutzfenster setzen möchte, sollte sich unter anderem erkundigen, ob er die Förderungsvoraussetzungen der KfW erfüllt. Auf diese Weise lässt sich oft – ganz nebenbei – noch ein wenig Geld sparen.
Fazit
Der Einbau von Schallschutzfenstern sollte niemals in Eigenregie erfolgen. Denn: Tendenziell gibt es viel zu viele Details zu beachten und eine kleine Unachtsamkeit kann das Ergebnis verfälschen. Zudem ist es zwingend notwendig, das richtige Schallschutzfenster zu finden und einzubauen. Ein Fenster mit einem zu hohen Schallschutz kann zu weitreichenden Problemen führen. Deshalb ist es sinnvoll, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen.
Dieser kann durch seine jahrelange Erfahrung und stetig wachsende Expertise mit einer kompetenten Beratung aufwarten.