Holzfenster renovieren statt austauschen – Tipps und Tricks

Holzfenster verleihen einem Bauwerk einen urigen Charme und sind auch unter Nachhaltigkeitsaspekten gegenüber Fenstern aus anderen Materialien eine gute Wahl. Allerdings setzen Witterungseinflüsse wie Regen, Hagel, Schnee, Eis oder Sonnenstrahlen dem Holz mit der Zeit arg zu. Irgendwann reicht es nicht mehr aus, den Holzfenstern einen frischen Anstrich zu verpassen.

Ein Austausch gegen andere Fenster wäre nun eine naheliegende Option. Holzfenster lassen sich jedoch auch renovieren und so bewahren. Mit unseren Tipps und Tricks verleihen Sie verwitterten Fenstern wieder neuen Glanz.

Holzfenster mit Flügelabdeckprofilen schützen

Flügelabdeckprofile schützen Holzfenster effektiv vor Witterungseinflüssen und sorgen dafür, dass sie lange in einem sehr guten Zustand verbleiben. Solche Flügelabdeckungen gibt es passend zu Ihren Fenstern in verschiedenen Farben und passgenau auf den Millimeter in der richtigen Größe. Außerdem lassen sie sich schnell und unkompliziert montieren.

Der Clou ist, dass die Flügelabdeckprofile die anfälligsten Bereiche des Fensterflügels schützen. Das sind nämlich die waagerechten Bauteile wie der Glasfalz, weil diese besonders beansprucht werden. Der Regen trifft diese Flächen nicht nur direkt – auch das Wasser, das von der Fassade und der Scheibe herunterläuft, sammelt sich hier. Deswegen zeigen diese horizontalen Bereiche am Fenster in der Regel die stärksten Abnutzungserscheinungen. Mit Abdeckleisten können Sie die Achillesferse Ihrer Fenster günstig und effektiv schützen und für eine deutlich längere Lebensdauer der Fenster sorgen.  

Die richtige Pflege

Eine regelmäßige und sorgfältige Pflege ist die wichtigste Maßnahme, um die Lebensdauer der Holzfenster zu verlängern und eine Renovierung hinauszuzögern. Idealerweise reinigen Sie mindestens zweimal im Jahr das komplette Holzfenster, d.h. die Scheibe und alle anderen Bestandteile. Die Scheiben lassen sich am besten mit Seifenwasser und einem weichen Tuch reinigen. Auf dem äußeren Holzrahmen, der durch die Witterung besonders beansprucht wird, bilden sich häufig Wasserflecken, die Sie gut mit Waschbenzin beseitigen können.

Zeitgleich verhindern Sie so das Entstehen von Pilzen oder Grünalgen auf dem Holz. Zum Abschluss behandeln Sie den äußeren Rahmen mit einer speziellen Holzpflegemilch, die das Holz widerstandsfähiger macht und nebenbei kleine Kratzer und Risse versiegelt. Vergessen Sie schließlich auch nicht, die Beschläge und Scharniere zu überprüfen und lassen Sie diesen etwas Pflege zukommen. Wichtig ist, dass Sie bei Holzfenstern nie aggressive Reinigungs- oder Scheuermittel verwenden, deren Inhaltsstoffe das sensible Holz irreparabel schädigen können.

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Holzfenster regelmäßig neu streichen

Ungefähr alle fünf Jahre – bei guter Pflege lässt sich dieser Zeitrahmen auch verlängern – sollten Sie Ihren Holzfenstern einen neuen Anstrich gönnen, damit sie wieder in frischem Glanz erstrahlen. In der Praxis verhält es sich so, dass Holzfenster die starken Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, häufiger gestrichen werden müssen als solche, die sich in geschützten Bereichen befinden. Auch die Farbe spielt diesbezüglich eine Rolle, denn auf hellen Holzfenstern sind Abnutzungserscheinungen natürlich eher zu erkennen, als auf dunklen. Möchten Sie Ihre Holzfenster nicht selbst neu streichen, ist ein Maler der richtige Ansprechpartner für diese Aufgabe.

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Selbst streichen – so klappt es

Mit ein bisschen handwerklichem Geschick können Sie Ihren Holzfenstern selbst einen neuen Anstrich verpassen. Wählen Sie dafür einen Zeitpunkt, an dem es weder zu heiß noch zu kalt oder regnerisch ist, damit die frische Farbe ordentlich durchtrocknen kann. Vor der Arbeit müssen Sie sich entscheiden, ob Sie die Holzfenster lackieren oder lasieren wollen.

Lack ist ein deckender Anstrich, der die Fenster mit einer soliden Schutzschicht versieht, dabei aber die typische Holzstruktur überdeckt. Ist dies nicht gewünscht, sollten Sie zu Klarlack oder einer Lasur greifen – damit bleibt die Holzstruktur sichtbar, dafür sind auch Macken und Risse schneller zu sehen. Als Schutz vor Witterungseinflüssen ist aber auch eine Lasur gut geeignet.

Decken Sie den Boden des Arbeitsraums, der gut belüftet sein sollte, mit einer Schutzfolie ab, bauen Sie das Fenster aus und legen Sie es auf zwei Arbeitsböcken ab. Nun schaben Sie abblätternden Lack mit einem Spachtel ab und rauen den Rahmen mit Schleifpapier an. Bevor es mit dem Streichen losgeht, setzen Sie sich eine Schutzmaske auf. Wollen Sie die Fenster lackieren, tragen Sie zunächst eine Grundierung auf die Rahmen und anschließend auf den Falz und die Querhölzer auf.

Haben Sie sich für eine Lasur entschieden, fällt die Grundierung weg. Wenn die erste Schicht getrocknet ist, bearbeiten Sie die Fenster nochmal mit Schleifpapier, bevor Sie die zweite Schicht auftragen. Auch diese lassen Sie anschließend trocknen, bevor Sie die Flächen nochmals mit Schleifpapier bearbeiten und die letzte Farbschicht auftragen. Nun sind Ihre Fenster vor Witterungseinflüssen geschützt und erstrahlen im neuen Glanz.

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Holzfenster renovieren

Möchten Sie Ihre Holzfenster renovieren lassen, ist ein Tischlerbetrieb der richtige Ansprechpartner, der einen frischen Anstrich auf Wunsch meist gleich mit übernimmt. Sie können aber natürlich auch selbst zu Werke gehen. Ein Austausch der Holzfenster ist laut Experten jedenfalls erst dann nötig, wenn über 20 Prozent der Substanz marode sind. Vorher lohnt sich eine Sanierung, um die Fenster weitere Jahre zu erhalten.

Beginnen Sie die Arbeit mit einer Renovierung der Fensterflügel und bereiten Sie Ihren Arbeitsraum wie im letzten Abschnitt erklärt vor. Legen Sie die Fensterflügel auf zwei Arbeitsböcke und schaben Sie abblätternden Lack mit einem Spachtel ab. Tiefere Risse und Unebenheiten im Holz verschließen Sie mit Spachtelmasse. Ist diese getrocknet, schleifen Sie überflüssige Masse ab. Nun arbeiten Sie einen Anlauger mit einem Schleifschwamm ein und beseitigen diesen danach wieder mit Wasser. Kleben Sie nun die Fensterscheiben mit Kreppband ab und tragen Sie den Lack mit einem Elektroschleifer vom Fensterflügel ab. Dann wird das Holz grundiert und lackiert, wie im letzten Abschnitt erklärt. Die Sanierung der Fensterrahmen erfolgt auf dieselbe Weise.

Renovierung des Fensterkitts und der Fensterdichtungen

Das Fensterkitt sanieren Sie, indem Sie das schadhafte Silikon mithilfe eines scharfen Messers abtragen und anschließend erneuern. Silikonreste entfernen Sie mit Wasser und einem Spülmittel. Beschädigte Dichtungen werden am Falt entfernt und ersetzt. Überprüfen Sie abschließend auch die Fenstergriffe und reinigen Sie diese gründlich. Hat sich Rost angesetzt, entfernen Sie diesen, bevor Sie den Griff mit einer rostfesten Farbe neu streichen.

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Eine regelmäßige Pflege der Holzfenster lohnt sich

Holzfenster verleihen dem Zuhause einen gemütlichen Charme, sie sind nachhaltiger als Fenster aus anderen Materialien und sie tragen schließlich auch zu einem guten Wohnklima bei. Es lohnt sich daher, die Fenster regelmäßig zu pflegen und einen Austausch durch Fenster aus Kunststoff oder Metall zu vermeiden. Mit relativ wenig Aufwand und geringen Kosten können Sie die Lebensdauer Ihrer Holzfenster effektiv erhöhen. Wenn Sie sich nicht selbst damit beschäftigen wollen, helfen Ihnen die örtlichen Maler und Tischler gerne bei der Fensterrenovierung.

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