Im Winter nach Hause kommen und direkt das Feuer im Kamin anzünden… genau hierbei handelt es sich um eine der klassischen Wunschvorstellung vieler Menschen, die mehr Gemütlichkeit in ihre eigenen vier Wände bringen möchten.
Und in der Tat: Bei einem Kamin handelt es sich um eine ideale Möglichkeit, Behaglichkeit zu schaffen. Die gute Nachricht ist, dass der Einbau eines Kamins nicht kompliziert sein muss.
Aber: Gerade bei der Planung, beim Aufbau und beim Anfeuern sollten zukünftige Kaminbesitzer einiges beachten. So muss vor der finalen Inbetriebnahme bzw. schon vor den ersten Arbeiten beispielsweise ein Schornsteinfegermeister kontaktiert werden, damit dieser das Konstrukt bzw. die Grundvoraussetzungen abnehmen kann.
Ganz wichtig: Die rechtliche Absicherung
Es spielt keine Rolle, ob ein Ofen oder ein Kamin in das Heim eingebaut werden sollen. Nur ein Schornsteinfegermeister ist dazu in der Lage, abzuschätzen, ob der Einbau überhaupt grundsätzlich möglich ist. Parallel dazu muss auch das Bundes-Immissionsschutzgesetz vom zukünftigen Besitzer des Kamins eingehalten werden, damit dieser überhaupt in Betrieb genommen werden darf. Hierbei werden unter anderem die Feinstaubgrenzwerte festgesetzt.
Auch die finale Abnahme erfolgt durch den Schornsteinfegermeister – selbstverständlich nur dann, wenn alles seine Ordnung hat.
Kamin einbauen: Das sollte jeder beachten
Selbstverständlich wäre es nicht ausreichend, sich beim Einbau eines Kamins ausschließlich auf die Kompetenz des Schornsteinfegermeisters zu verlassen. Zwischen der grundsätzlichen Einschätzung, ob es möglich ist, an der jeweiligen Stelle einen Kamin einzubauen und der finalen Abnahme gilt es ebenfalls, einige Punkte zu berücksichtigen – letztendlich auch, um ein hohes Maß an Sicherheit für alle Beteiligten gewährleisten zu können.
Genügend Luft für den Kamin
Moderne Häuser sind so konzipiert, dass die Fenster möglichst dicht sind und durch sie auch keine Zugluft entstehen kann. Wenn das Heim nach den modernsten energetischen Richtlinien erbaut oder modernisiert wurde, muss für die Verbrennungsluft eine separate Zuleitung eingeplant werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der Kamin die Verbrennungsluft aus dem Raum holt und so ein Unterdruck entsteht. In diesem Fall wäre es dann schwer, die Türen zu öffnen oder zu schließen.
Die Heizleistung
Viele träumen von einem großen Kamin, der imposant im Raum steht und ein optisches Highlight darstellt. Doch „zu viel“ kann an dieser Stelle tatsächlich einfach zu viel sein. Oder anders: Ein kleiner Raum benötigt keinen großen Kamin. Ansonsten kann es sein, dass es in den betreffenden Räumlichkeiten so heiß wird, dass mehr als gewöhnlich gelüftet werden muss. Immerhin lässt sich die Hitze, die von einem Feuer ausgeht, nicht runterregeln.
Schornstein überprüfen
Ein Schornstein sorgt dafür, dass der Rauch aus den Wohnräumen entweichen kann. Deshalb ist eine Prüfung des Schornsteins enorm wichtig, um gewährleisten zu können, dass der Durchmesser des Konstrukts ausreicht.
Ansonsten droht im schlimmsten Fall eine Vergiftung.
Falls der vorhandene Schornstein nicht ausreichen sollte, um den Rauch abzutransportieren, lässt sich in den meisten Fällen einfach ein separater Schornstein einbauen. Dieser besteht meist aus einem doppelwandigen Edelstahlrohr, das an der Fassade befestigt wird.
Richtiger Standort
Der richtige Standort spielt für das Funktionieren eines Kamins ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Kamin sollte nah am Schornstein und auf feuerfestem Boden stehen. Die nahliegende Umgebung des Kamins muss ebenfalls mit feuerfesten Materialien vor Funkenflug geschützt sein. Schon kleine Fehler können zu katastrophalen Folgen führen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Kamineinbau
Grundsätzlich ist es möglich, einen Kamin in Eigenregie einzubauen. Wichtig ist es, sich bei Fragen an einen professionellen Schornsteinfegerbetrieb zu wenden, damit in puncto Sicherheit keine Risiken eingegangen werden.
Schritt Nr. 1: Standort finden und abnehmen lassen
Im ersten Schritt ist es wichtig, den passenden Standort für den Kamin zu finden. Bei manchen Modellen befinden sich auch Angaben zum „perfekten Standort“ in der Anleitung. Bevor weitergearbeitet wird, muss ein Schornsteinfegermeister sein „ok“ geben.
Schritt Nr. 2: Installation der Dämmplatten und des Brandschutzsets
In der Gebrauchsanweisung der Kamine wird meist beschrieben, wie die Dämmplatten und das Brandschutzset installiert werden müssen. Wenn der Fußboden aus brennbaren Materialien besteht, muss mit einer feuerfesten Bodenplatte dafür gesorgt werden, dass die notwendige Sicherheit gewährleistet wird. Die richtigen Maße der Bodenplatte sind von den Maßen des Kamins abhängig.
Je nach Kamin kann es sein, dass die Dämmplatten schon integriert wurden. Gegebenenfalls müssen sie auch separat gekauft werden.
Die Dämmplatten werden mit dem dazugehörigen Kleber an die Wand angebracht. Der Kleber sollte gut trocknen, ehe der Kamin an seinem Platz fixiert wird. Doch die Wartezeit kann sinnvoll genutzt werden.
Schritt Nr. 3: Sockel für den Kamin anbringen
Nachdem die Maße ausgemessen und exakt an der Wand und Boden kopiert wurden, kann der Sockelbau beginnen. Die Maße, die hier beachtet werden müssen, richten sich natürlich ebenfalls wieder nach dem Kamin.
Schritt Nr. 4: Kamineinsatz positionieren und Füße ausrichten
Nun muss der Kamin noch an die richtige Position gerückt werden. Für die letzten Feinarbeiten ist es hilfreich mit einer Wasserwaage zu arbeiten.
Schritt Nr. 5: Rohranschluss befestigen
Nun braucht es noch einen Durchbruch für das Ofenrohr an der Wand. Wer möchte, kann hierzu selbstverständlich auch mit einem Fachbetrieb zusammenarbeiten. Ansonsten muss das nötige Loch zunächst mit einem Schlagbohrer erstellt werden. Danach wird die Muffe eingesetzt. Im letzten Schritt erfolgt die Fixierung mit Hilfe von feuerfestem Mörtel.
Schritt Nr. 6: Kamin verkleiden und verputzen
Sobald der Kamin an der richtigen Stelle steht, wird er vermauert. Dünnbettmörtel hält die jeweiligen Steine zusammen und an Ort und Stelle. Einzelne Elemente lassen sich besonders gut mit Hilfe von Silikon befestigen. Das Material sollte jedoch in jedem Fall gut aushärten, bevor weitere „Verschönerungsmaßnahmen“ in Angriff genommen werden.
Schritt Nr. 7: Die individuelle Gestaltung
Wer möchte, kann seinen Kamin nun auf Wunsch noch weiter gestalten. Wie wäre es zum Beispiel mit einer besonderen Farbe? Oder mit anderen Arten von Dekorationen? Der Fantasie sind hier so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Schritt Nr. 8: Termin für die Endabnahme vereinbaren
Bevor der Kamin nun zum ersten Mal verwendet werden kann, muss das gesamte Konstrukt von einem professionellen Schornsteinbetrieb abgenommen werden.
Fazit
Grundsätzlich wäre es sicher falsch, zu behaupten, dass es unmöglich wäre, sich seinen eigenen Kamin zu bauen. Dennoch sollten sich diejenigen, die sich für DIY Arbeiten dieser Art interessieren, immer vor Augen führen, dass hierbei auch einiges schiefgehen kann. Daher ist es umso wichtiger, nicht nur ausreichend Zeit, sondern auch Geduld einzuplanen. Eine Zusammenarbeit mit einem Schornsteinfegermeister stellt sicher, dass niemand unnötig gefährdet wird. Alternativ gäbe es ja die Möglichkeit einen Bioethanol-Kamin zu installieren.
Wir planen gerade eine Kaminsanierung. Daher ist es gut zu wissen, wie wichtig eine Überprüfung des Schornsteins ist. Das werde ich auch in Auftrag geben.
Ich möchte in meinem neuen Haus einen Edelstahlkamin einbauen. Mir war gar nicht bewusst, dass zuvor durch einen Schornsteinfeger entschieden werden muss, ob der Einbau überhaupt möglich ist. Da bereits beim Bau alles für den Kamin vorbereitet wurde, bin ich mir sicher, dass das auch klappen wird. Hier habe ich auch noch Informationen gefunden: https://www.edelstahlkamine.at/kontakt/oberoesterreich