Die NachtabsenkungDie Nachtabsenkung ist eine Energiesparfunktion moderner Hei... Mehr ist eine Energiesparfunktion moderner Heizungsanlagen, bei der die Raumtemperatur während der Nachtstunden automatisch abgesenkt wird. Sie beruht auf der Annahme, dass in dieser Zeit weniger Wärmebedarf besteht – etwa weil die Bewohner schlafen, keine Aktivität im Haus stattfindet und Räume nicht genutzt werden.
Das Ziel der Nachtabsenkung ist es, Heizkosten zu sparen, den Energieverbrauch zu senken und die Umwelt zu entlasten, ohne den Wohnkomfort spürbar zu beeinträchtigen.
Wie funktioniert die Nachtabsenkung?
Moderne Heizungen (z. B. Gasthermen, Wärmepumpen oder Pelletheizungen) verfügen über eine programmierbare Steuerung. Diese regelt:
- den normalen Heizbetrieb tagsüber (Komforttemperatur),
- und die abgesenkte Heizleistung nachts (Absenktemperatur).
Die Nachtabsenkung wird zeitgesteuert aktiviert – z. B. von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr.
🕒 Beispiel:
Tagestemperatur: 21 °C
Nachttemperatur: 17 °C
→ Die Heizungsregelung reduziert die Vorlauftemperatur entsprechend.
Vorteile der Nachtabsenkung
✅ Energieeinsparung – bis zu 5–10 % Heizkosten möglich
✅ Reduzierter Brennstoffverbrauch (Gas, Öl, Strom)
✅ Weniger Emissionen – gut für Umwelt und Klima
✅ Geringere Temperaturspannungen an Bauteilen
✅ Automatisierung und Komfort durch Heizungssteuerung
Wie viel Temperaturabsenkung ist sinnvoll?
Empfohlen wird eine Absenkung um 3–5 °C, abhängig von:
- dem Gebäudetyp (Altbau oder gut gedämmter Neubau),
- der Trägheit des Heizsystems (z. B. Fußbodenheizung reagiert langsamer),
- der Nutzung der Räume (z. B. Schlafzimmer, Wohnzimmer, Flur),
- dem individuellen Wohlfühlempfinden.
❗ Zu starke Absenkung kann dazu führen, dass mehr Energie fürs morgendliche Aufheizen benötigt wird – der Spareffekt wäre dann dahin.
Wo lässt sich die Nachtabsenkung einstellen?
- Direkt an der Heizungsregelung / Therme (z. B. Raumcontroller, Zeitschaltuhr)
- Über Smart-Home-Systeme oder Apps
- In modernen thermostatischen Heizkörperventilen mit Wochenprogramm
Wann ist die Nachtabsenkung sinnvoll?
✅ In Ein- und Zweifamilienhäusern, wo die Nutzung gut planbar ist
✅ In gut gedämmten Häusern, bei denen die Wärme über Nacht nicht sofort verloren geht
✅ Bei konventionellen Heizkörpern mit schneller Reaktion
✅ Für Menschen mit festem Tagesrhythmus (z. B. Berufstätige)
Wann ist Vorsicht geboten?
⚠️ In schlecht gedämmten Altbauten:
→ Hier kann das Auskühlen zu Feuchteschäden und Schimmel führen
⚠️ Bei Fußbodenheizung:
→ Diese Systeme reagieren langsam – Nachtabsenkung oft nicht effektiv
⚠️ In dauerhaft bewohnten Räumen mit konstanter Nutzung
→ z. B. Pflegefälle, Kleinkinder – hier sollte die Temperatur stabil bleiben
Unterschied: Nachtabsenkung vs. Nachtabschaltung
Funktion | Beschreibung |
---|---|
Nachtabsenkung | Temperatur wird reduziert, aber nicht abgeschaltet |
Nachtabschaltung | Heizbetrieb wird komplett gestoppt (nur Frostschutz bleibt aktiv) |
Die Nachtabschaltung wird heute nur noch selten empfohlen – sie spart zwar kurzfristig Energie, kann aber zu Auskühlung und Schäden führen.
Fazit für Hausbesitzer und Heimwerker
Die Nachtabsenkung ist eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme, um Heizkosten zu senken, ohne auf Wohnkomfort zu verzichten. Besonders in gut gedämmten Häusern kann sie jährlich mehrere hundert Euro einsparen. Wer seine Heizung richtig programmiert und den eigenen Tagesrhythmus berücksichtigt, macht einen wichtigen Schritt in Richtung energieeffizientes Wohnen. Für Heimwerker ist die Einstellung meist schnell erledigt – und die Wirkung zeigt sich spätestens bei der nächsten Heizkostenabrechnung.