Wer sich mit Elektroinstallationen (oder auch nur mit seinem eigenen Stromkasten in der Wohnung) befasst, stößt vergleichsweise schnell auf ihn: den FI Schalter. Genaugenommen handelt es sich bei ihm um den sogenannten „Fehlerstromschutzschalter“.
Wie die Bezeichnung schon verrät, hat dieser eine wichtige Bedeutung. Denn: Falls jemand mit einem defekten Gerät bzw. mit einer defekten Leitung in Kontakt kommt, sorgt er dafür, dass der Stromkreis unterbrochen wird. Auf diese Weise können im Extremfall sogar Leben gerettet werden. Früher gehörten die FI Schalter noch nicht zum Standard. Daher ist es immer wichtig, sofern noch kein FI Schalter vorhanden sein sollte, entsprechend nachzurüsten. Dies gilt nicht nur mit Hinblick auf das eigene Sicherheitsempfinden, sondern auch von gesetzlicher Seite.
ACHTUNG! Die Arbeiten rund um den FI Schalter dürfen nur von Fachbetrieben vorgenommen werden, ansonsten besteht Lebensgefahr!
FI Schalter in neuen und in alten Gebäuden nachrüsten: Diese Punkte sind wichtig
Es macht durchaus einen Unterschied, ob ein FI Schalter in einem neuen bzw. modernen Gebäude oder in einem Altbau nachgerüstet werden soll.
Für moderne Gebäude gelten die folgenden Punkte:
- In Bezug auf Neubauten gilt, dass FI Schalter hier schon seit mehreren Jahren Pflicht sind.
- Meist werden die Elektriker, die mit dem Nachrüsten von PI Schaltern konfrontiert werden, hier mit Leitungen auf der Basis von PE konfrontiert. (Sollte dies nicht der Fall sein, muss auch hier nachgearbeitet werden, denn: Für das Nachrüsten von FI Schaltern braucht es diese Art von Leitung.
- Das Nachrüsten eines FI Schalters in einem vergleichsweise neuen Gebäude ist in der Regel nicht teuer. Inklusive aller Kostenpunkte zahlen die Kunden in aller Regel nicht mehr als 200 Euro. Viele Unternehmen bieten ihre Leistungen in diesem Bereich auch schon viel günstiger an.
Im Zusammenhang mit dem Nachrüsten des FI Schalters in einem Altbau werden die folgenden Details wichtig:
- Im Altbau gibt es die oben erwähnten PE Leitungen meistens noch nicht. Daher gilt hier von Vornherein, dass die entsprechenden Arbeiten in der Regel etwas umfangreicher werden.
- Eigentümer, die sich auf der Suche nach einer sicheren und langfristigen Lösung befinden, entscheiden sich in der Regel dazu, das komplette Anlagensystem zu modernisieren, um so eine verlässliche Basis für die Nachrüstung zu schaffen. Wie hoch die Kosten sind, mit denen kalkuliert werden muss, ist letztendlich natürlich von der Wohnfläche abhängig. Seriöse Unternehmen unterbreiten natürlich einen transparenten Kostenvoranschlag.
Weshalb heißt der FI Schalter eigentlich FI Schalter?
Wer sich vor Augen führt, dass mit dem FI Schalter eigentlich der Fehlerstromschutzschalter gemeint ist, fragt sich vielleicht, was die eine mit der anderen Bezeichnung zu tun hat. Das „F“ in FI Schalter steht für „Fehler“. Mit „I“ ist das Zeichen für die Stromstärke.
Was bewirkt ein FI Schalter?
Der Strom fließt – sofern alle Voraussetzungen erfüllt werden – bei der Nutzung von elektrischen Geräten in der Regel immer gleichstark. Hier gilt die „Formel“: Eingabemenge ist gleich Ausgabemenge. Ist jedoch beispielsweise ein Kabel beschädigt, kann es zu einem Fehler im System kommen. Wird das besagte Kabel berührt, kann die Situation schnell lebensgefährlich werden. Denn: Der Strom sucht sich den Weg in die Erde. Hinzu kommt, dass die Menge des Stroms, der in das Gerät fließt, nicht mehr der Menge gleicht, die ausgegeben wird. Hier sind diejenigen, die sich auf einen FI Schalter verlassen können, klar im Vorteil. Der Schalter sorgt dafür, dass sich das betreffende Gerät rasch – meist binnen Millisekunden – abschaltet.
Es kann zwar immer noch sein, dass es zu einem Stromschlag kommt. Dieser ist jedoch in der Regel nicht mehr ganz so intensiv (Bitte dennoch nicht ausprobieren!).
Bei der Berührung durch eine Person handelt es sich jedoch nur um ein Beispiel. Natürlich kann es auch sein, dass der entsprechende Kontakt über die Erde erfolgt. Kommt es zu einer Berührung des beschädigten Kabels mit dem Boden, kann der FI Schalter auch für eine schnelle Ausschaltung sorgen.
Kann man einen FI Schalter nachrüsten?
Ja. FI Schalter können nachgerüstet werden. Wichtig ist es jedoch, dass die entsprechenden Arbeiten ausschließlich (!) von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Fachbetrieben ausgeführt werden. Immerhin handelt es sich bei einem FI Schalter um ein wichtiges „Detail“, das im Notfall Leben retten kann.
Für Profis stellt es kein Problem dar, den FI Schalter – meist ganz unkompliziert – nachzurüsten. Dreh- und Angelpunkt ist hier der Sicherungskasten.
Damit die entsprechenden Arbeiten vorgenommen werden können, ist es wichtig, im ersten Schritt den passenden Schutzschalter zu wählen. Hier besteht die Wahl zwischen der:
- 16 A
- 25 A
- 40 A
- 63 A
- 100 A
Variante. Welche Option die beste ist, ist von den Sicherungen abhängig, die dem System vorgeschaltet wurden. Elektriker wissen genau, welche Amperezahl zu welcher Konstruktion passt.
In den meisten Fällen wird der Schalter dann nach dem Zähler und vor den Sicherungen platziert. Exakt an dieser Stelle zeigt sich jedoch auch, warum nur ein Fachbetrieb mit der Nachrüstung eines FI Schalters betraut werden sollte. Denn: Bevor mit dem Einbau begonnen werden kann, ist es wichtig, am Anschlusskasten des kompletten Hauses die Sicherungen zu ziehen. Und genau hierzu ist nur ein Profi berechtigt. In einigen Fällen kann es auch sein, dass Schraubsicherungen entfernt werden müssen.
Schritt für Schritt: So rüsten Profis einen FI Schalter nach
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Nachrüsten eines FI Schalters um die Art von Elektroarbeiten, die von einem Profi schnell erledigt werden können. Die reine Nachrüstung nimmt meist nicht mehr als etwa eine Stunde Zeit an Anspruch.
Der Elektriker/ die Elektrikerin geht dabei wie folgt vor:
- Wenn alles vorbereitet und entsprechend gesichert (s. o.) wurde, wird der FI Schalter an der jeweiligen Stelle fixiert.
- Nun muss die Verbindung zwischen L1 (Anschlussklemme) und den Sicherungen gekappt werden.
- Das Kabel wird nun in die L1 Klemme des FI Schalters geschraubt.
- Danach muss mit L2, L3 und N weitergemacht werden. Das Prinzip ist jedoch immer das gleiche.
- Nun ist es an der Zeit, die Verdrahtungslitze in L1, L2, L3 und N des FI Schalters zu führen und ebenfalls fest zu fixieren.
- Jetzt müssen die Litze zu den Sicherungsklemmen gebracht und an ihnen fixiert werden.
- Jetzt können auch die Sicherungen, die vorher (vor Schritt 1, s. o.) gezogen wurden, wieder eingesetzt werden.
Im Anschluss kontrolliert der Profi, ob die Spannung stimmt. Danach kann der FI Schalter genutzt werden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, checkt der Elektriker noch einmal, ob die Prüftaste, die sich am FI Schalter befindet, auch wirklich direkt auslöst.
Wichtig!
Wie bereits erwähnt, ist das Nachrüsten eines FI Schalters FÜR DEN PROFI nicht schwer. Laien sollten sich niemals dazu entschließen, die Arbeiten selbst in Angriff zu nehmen. Hier besteht Lebensgefahr.