LochfraßLochfraß ist eine spezielle Form der Korrosion, bei der es ... Mehr ist eine spezielle Form der Korrosion, bei der es zu punktuellen, meist tiefen und nadelstichartigen Materialschäden kommt – oft unsichtbar unter der Oberfläche, bis es zu massiven Durchrostungen oder Undichtigkeiten kommt. Der Begriff wird vor allem im Zusammenhang mit Metallen wie EdelstahlEdelstahl ist ein besonders hochwertiger und korrosionsbest... Mehr, Kupfer oder Aluminium verwendet.
Für Hausbauer und Heimwerker ist Lochfraß besonders relevant bei Wasserleitungen, Heizungsanlagen, Rohrsystemen, Dachrinnen oder metallischen Bauteilen, da er die Dichtigkeit, Sicherheit und Langlebigkeit dieser Elemente gefährden kann.
Wie entsteht Lochfraß?
Lochfraß tritt meist auf, wenn ein passiviertes Metall (z. B. Edelstahl) in lokalen Bereichen seine schützende Oxidschicht verliert – etwa durch:
- Chloride im Wasser (z. B. in Schwimmbädern, Leitungswasser)
- sauren Regen oder aggressive Reinigungsmittel
- Stagnation in Leitungen (stehendes Wasser)
- Materialfehler oder Verunreinigungen in der Oberfläche
- Galvanische Korrosion bei Kontakt unterschiedlicher Metalle
- Beschädigungen der Oberfläche (z. B. durch Kratzer oder Bearbeitung)
❗ Besonders Edelstahl V2A (z. B. 1.4301) ist empfindlich gegenüber Chloriden – in kritischen Bereichen wird V4A (z. B. 1.4571) empfohlen.
Typische Anzeichen für Lochfraß
- Kleine, punktuelle Löcher oder Grübchen auf Metalloberflächen
- Undichtigkeiten in Wasser- oder Heizungsleitungen
- Rostflecken an eigentlich rostfreien Materialien
- Tropfenbildung oder Wasserschäden an Wänden oder Decken
- Materialausfall ohne sichtbare Vorwarnung
Da Lochfraß unter der Oberfläche fortschreitet, bleibt er oft lange unbemerkt, bis z. B. ein Rohr durchbricht.
Wo tritt Lochfraß im Hausbau häufig auf?
🧯 Edelstahl-Wasserleitungen – besonders bei hoher Wasserhärte oder Chloridbelastung
🌡️ Heizungssysteme und Wärmetauscher – durch chemische Zusatzstoffe oder Sauerstoffeintrag
🚿 Dusch- und Badarmaturen – vor allem in Gegenden mit aggressivem Wasser
🪜 Außengeländer, Schrauben, Dachrinnen aus Metall – durch Witterung und Streusalz
💧 Kupferrohre – bei ungünstiger Wasserzusammensetzung (z. B. niedriger pH-Wert)
Unterschied zu anderen Korrosionsarten
Korrosionsart | Merkmale |
---|---|
Flächenkorrosion | Gleichmäßige Zersetzung über große Flächen |
Spaltkorrosion | In engen Zwischenräumen (z. B. bei Dichtungen) |
Lochfraß | Lokalisierte, tiefgehende Punktkorrosion |
Kontaktkorrosion | Bei Berührung unterschiedlicher Metalle |
Wie kann man Lochfraß verhindern?
✅ Materialwahl anpassen
- In chloridhaltiger Umgebung nur V4A-Edelstahl oder beschichtete Materialien verwenden.
✅ Wasserqualität prüfen lassen
- Besonders bei Neubauten, Brunnen oder älteren Leitungen.
✅ Fließgeschwindigkeit und Stagnation vermeiden
- Wasser regelmäßig bewegen (z. B. durch Zirkulation, Spülen).
✅ Kontaktkorrosion vermeiden
- Keine unterschiedlichen Metalle direkt verbinden.
✅ Schonende Reinigung
- Keine scheuernden oder aggressiven Mittel auf Edelstahl verwenden.
✅ Regelmäßige Sichtkontrollen
- Besonders bei freiliegenden Bauteilen und Anschlüssen.
Was tun bei bereits vorhandenem Lochfraß?
🔧 Kleinere Stellen:
- Abschleifen, passivieren (z. B. mit spezieller Edelstahlpflege), lackieren oder versiegeln.
🔧 Undichtigkeiten in Leitungen:
- Rohr austauschen oder durch Fachbetrieb reparieren lassen.
- Bei wiederholtem Auftreten: Wasseranalyse und ggf. Systemcheck durch einen Installateur oder Sachverständigen.
Fazit für Heimwerker und Hausbesitzer
Lochfraß ist tückisch, weil er oft unbemerkt bleibt – aber gravierende Schäden verursachen kann. Wer bei der Materialwahl, Wasserqualität und Installation aufmerksam ist, kann das Risiko minimieren. Besonders bei hochwertigen Bauteilen wie Edelstahlgeländern, Wasserleitungen oder Armaturen lohnt es sich, auf geeignete Materialien und fachgerechte Verarbeitung zu achten. Frühzeitige Erkennung und konsequente Pflege schützen vor teuren Folgeschäden und unnötigen Reparaturen.