Beim Birkenholz handelt es sich um ein spezielles, helles Holz. Es findet meist Verwendung zur Herstellung von Möbeln, Parkettböden oder Spanplatten.
Allgemeines
Das Birkenholz entstammt den beiden Birkenarten Moor-Birke (Betula pubescens) und Hänge-Birke (Betula pendula). Sie gelangen als Nutzholz zur Anwendung. Als bedeutungslos für die Holzwirtschaft gelten hingegen die Zwerg-Birke (Betula nana) sowie die Strauch-Birke (Betula himulis), weil sie zu klein ausfallen.
Insgesamt gibt es weltweit über 50 unterschiedliche Birkenarten. Sie kommen in Nordamerika, Asien und Europa vor. Birken können zwischen 20 und 30 Jahre Meter hoch werden. Sie erreichen ein Alter von 100 bis 120 Jahren. Nach 60 Jahren endet das Höhenwachstum der Bäume.
Während die Birke in Deutschland als Nutzholz kaum Verwendung findet, wird sie in Skandinavien, Russland und dem Baltikum häufig verwendet. Vor allem für Sperrholzplatten,Multiplexplatten und Schälfurniere wird die Birke größtenteils bearbeitet. Sowohl Vorholz als auch gemesserte Furniere lassen sich zur Möbelproduktion nutzen. Als Brennholz wird das Birkenholz dagegen nur selten verwendet.
Aussehen, Farbe und Struktur des Birkenholzes
Zu den typischen Merkmalen des Birkenholzes zählt seine gelblich-weiße bis rötlich-gelbe Färbung. Sie kann auch beinahe komplett weiß sein und rasch nachdunkeln. Die hellen Linien auf der Maserung des Holzes sind kaum wahrnehmbar. Zeigen sich auf dem Birkenholz rötliche Flecken, sind diese auf einen Befall mit Insekten zurückzuführen.
Die Oberfläche des Birkenholzes ist geglättet und verfügt über einen seidigen Glanz. Abgesehen von der geflammten Maserung besteht auf dem Holz außerdem ein spezielles Eisbirkenmuster, das Ähnlichkeit mit Eisblumen auf Glasscheiben hat. Die Eisbirke oder Flammbirke kommt aus Finnland.
Die Zeichnungen, die sich auf dem Birkenholz zeigen, haben genetische Ursachen und werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Verwendungs- und Einsatzmöglichkeiten von Birkenholz
Das Birkenholz lässt sich für verschiedene Einsatzgebiete verwenden. So stellt es ein wichtiges Material zur Produktion von Sperrholz und Furnieren dar. Außerdem eignet es sich für den Innenausbau wie zum Beispiel das Anlegen von Parkettböden. Auch für Verpackungen lässt sich die Holzart gut verwenden.
Weitere Einsatzfelder sind:
- die Produktion von Möbeln
- die Verwendung als Massivholz oder Vollholz
- das Verwenden als Rundholz
- das Verwenden als Schnittholz
Zu den Birkenholz-Möbeln zählen beispielsweise Esstische. Außerdem ist das Birkenholz gut zur Verarbeitung von Holzbetten geeignet. Als Spezialholz kann es weiterhin zum Herstellen von Sportgeräten wie Diskusscheiben oder Speeren verarbeitet werden. Ein anderer Verwendungszweck ist das Herstellen von Musikinstrumenten wie Klaviere oder Gitarren. Birkenstämme dienen oftmals zur Dekoration.
Aufgrund seiner holzeigenen ätherischen Öle bietet Birkenholz einen sehr guten Brennstoff. Besonderer Beliebtheit erfreut es sich als Kaminholz. Seine Brenneigenschaften geltem mit 1900 kWh/rm als ausgezeichnet. Wegen seiner ätherischen Öle entsteht ein angenehmer Duft beim Verbrennen im offenen Kamin. Zudem lässt sich die Birkenrinde gut als Anzünder benutzen.
Eigenschaften des Birkenholzes
Moor-Birken und Hänge-Birken weisen große Ähnlichkeit untereinander auf. Das Holz der Moor-Birke ist schwerer, zäher und feinfaseriger. Das Birkenholz gehört zu den mittelschweren bis schweren Hölzern, gilt jedoch als weich. Dabei zeigt sich das Holz elastisch und zäh. Gegenüber den Witterungsbedingungen ist es nur wenig stabil und hält sich im Wasser nicht lange.
Sowohl von Hand als auch mit Maschinen kann Birkenholz gut bearbeitet werden. Dies zeigt sich besonders bei Tätigkeiten wie Schnitzen, Messern, Drechseln, Schälen und Profilieren. Werden die Flächen gehobelt, führt dies zu Glätte. Das Birkenholz kann nur schwer gespalten werden. Die Oberflächen lassen sich jedoch gut beizen und polieren. Auch bei der Behandlung mit Lacken treten nur selten Probleme auf wie zum Beispiel bei Polyesterlacken.
Schrauben und Nägel finden im Birkenholz guten Halt. Schwierigkeiten können aber beim Leimen vorkommen.
Vor- und Nachteile der Holzart
Das Birkenholz bietet einige Vorteile. So hat es nur ein geringes Gewicht und ist sehr elastisch. Seine Bearbeitungsmöglichkeiten gestalten sich vielfältig. Einen weiteren Pluspunkt stellt seine Geruchlosigkeit dar. Aus diesem Grund dient es häufig zur Herstellung von Getränkefässern und Lebensmittelkisten. Darüber hinaus gilt das Birkenholz als preisgünstig, weil seine Bäume auch in Deutschland vorkommen.
Es bestehen allerdings auch ein paar Nachteile. So ist das Birkenholz nicht beständig gegen die Wetterverhältnisse und zeigt nicht selten Risse. Ferner besitzt es nur eine gering ausgeprägte Tragkraft.