Nach dem Feuer beginnt die Brandschadensanierung Die Ursachen für einen Brand im Eigenheim könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Funkenschlag aus dem Kamin, ein überlastetes Stromkabel, eine nicht ordentlich ausgelöschte Zigarette und noch unzählige weitere Auslöser können für einen verheerenden Schaden verantwortlich sein.
Die Devise nach einem Brand: Nicht verzweifeln, sondern handeln
Für jeden Betroffenen ist ein Brand ein überaus schlimmes Erlebnis. Die Immobilie scheint so gut wie ruiniert zu sein. Trotz der psychischen Belastung sollte nach einem Brand eine Brandschadensanierung angegangen werden. Und das auf schnellstmöglichem Wege. Nach vorne schauen heißt, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, den Schaden zu beseitigen und Sanierungsarbeiten in Angriff zu nehmen. Denn nur so kann dieses schlimme Kapital möglichst bald abgeschlossen werden.
Was genau ist denn der Zweck einer Brandschadensanierung?
Nach dem Brand-Aus der Löscheinheiten gilt es allen voran alle umweltschädlichen und gesundheitsgefährdenden Schadstoffe fachgerecht zu beseitigen. Diese Entsorgungsarbeiten sollten im besten Fall dafür zuständige Fachleute übernehmen und nicht der Bauherr bzw. der Sanierende selbst. Dafür gibt es schließlich spezialisierte Unternehmen, welche auch weitere Sanierungsarbeiten übernehmen. Tatsache ist nämlich, dass in einem Gebäude zwar viele unbedenkliche Materialien verbaut sind. Kommt es jedoch zu einem Brand, dann können aus diesen Baumaterialien äußerst gefährliche Verbrennungsrückstände entstehen.
Ein weiterer, durchaus plausibler Grund für die fachgerechte und vom Gesetz vorgeschriebene Entsorgung der Brandrückstände ist, dass auf diese Weise verhindert werden kann, dass an der restlichen Bausubstanz nachhaltige (irreparable) Schäden entstehen. Durch freigesetzte Giftstoffe entstehen häufig derartige Schäden, aber auch durch das Löschwasser selbst. So kann es vorkommen, dass durch eine zu spät erfolgte Brandschadensanierung ein höherer Schaden zustande kommt, als es bei der Rauch- und Hitzeentwicklung während des Flammeninfernos der Fall war.
Nach einem Brand
Ist das Feuer gelöscht, dann erfolgt die Ermittlung der Polizei. Es muss die Brandursache festgestellt werden. Die Wohnung oder das Haus wird anschließend freigegeben und der Wohnraum darf betreten werden. Nach dem Brand sollte der Hausherr unverzüglich die Versicherung verständigen. Erst dann können die Sanierarbeiten und zuvor noch die Aufräumarbeiten durchgeführt werden. Informiert der Hausbesitzer die Versicherung zu spät, so muss der Geschädigte mit Problemen bei der Erstattung des Schadens rechnen. Des Weiteren ist es für den Betroffenen ratsam, die Wohngebäude- und die Hausratsversicherung sowie den Vermieter bzw. die Hausverwaltung zu informieren.
Ob sich nun eine Brandsanierung lohnt oder nicht, richtet sich im Konkreten nach den betroffenen Oberflächen, Materialien und Bauteilen. Tritt ein derartig unglücklicher Fall ein, so ist das Wichtigste bei einer Brandschadensanierung, dass die erforderlichen Maßnahmen zur Sanierung des Brandschadens schnellstens eingeleitet werden. Die erfolgreiche Sanierung und die Schadensbegrenzung hängen auch stark davon ab, ob überhaupt und wenn ja, welche Sofortmaßnahmen erledigt werden konnten.
Sofortmaßnahmen
Der zentrale Gedanke dreht sich hierbei um das Stabilisieren, das Planen und das Sanieren. Erstmaßnahmen erfüllen den Zweck, das Schadensausmaß soweit wie nur möglich zu begrenzen. Folgende Schritte können Brandschäden eindämmen:
• Das Absichern von Schadstellen.
• Lecks gilt es provisorisch zu verschließen, um weitere Schäden weitestgehend zu verhindern.
• Aufgrund der Kurzschlussgefahr sollten keine Elektrogeräte im Haus bedient werden.
• Der Brandschutt muss penibel und sorgfältig weggeräumt werden.
• Das Entfernen von Geräten sowie Gegenständen ist wichtig.
• Damit Wasserschäden (Löschwasser) vermieden werden, erfolgt eine Entfeuchtung.
• Den Brandgeruch gilt es vor Beginn der Sanierung zu entfernen.
• Die sauberen Bereiche müssen geschützt werden.
• Kinder und ältere Menschen sollten sich nach einem Brand nicht in der Nähe der geschädigten Zone aufhalten (Gesundheit!).
Die Schadstelle sollte abgesichert werden. Ein professionelles Sanierungsunternehmen sollte für die weiteren Aufräumungs- und Sanierungsarbeiten beauftragt werden. Die Fachleute der Sanierungsfirma sprechen sich mit dem Haus- bzw. Wohnungsbesitzer, mit dem Sachverständigen und mit der Versicherung ab. Die Planung aller weiteren Maßnahmen ist die Voraussetzung fürs Gelingen aller notwendigen Sanierungsarbeiten.
Was alles weg muss
Je nach dem Ausmaß des vom Feuer angerichteten Schadens muss der Hausherr gemeinsam mit dem Sanierungsteam entscheiden, welche Materialien und Oberflächen wegmüssen. Denn nicht alle Dinge können nach einem Feuer saniert werden. So sehr es auch schmerzen mag: Gewisse Sachen müssen vom Heim entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Häufig davon betroffen sind:
• Textilien
• Tapeten
• Polstermöbel
• Lebensmittel
• Kosmetikartikel
• Babysachen sowie Kinderspielzeug
• textile Wand- und Bodenbeläge
• Steckdosen
• Lichtschalter
• Metall, das bereits korrodiert ist
• unbehandeltes Holz
• Elektrogeräte
In den meisten Fällen geht das Sanieren vor dem Investieren. Im Normalfall ist es somit günstiger und es geht wesentlich schneller, ein Haus zu sanieren, als eine Brandruine abzureißen und ein neues Wohngebäude zu errichten. Natürlich entscheidet auch hier das Schicksal, wie hoch und wie gravierend ein Brandschaden letztendlich ausfällt.
Eine Brandschadensanierung in Auftrag geben
Für die Sanierung eines Brandobjektes benötigt der Besitzer der Immobilie einen professionellen Fachbetrieb. Dieser sollte in der Lage sein, alle nötigen Arbeiten selbstständig zu koordinieren und die erforderlichen Maßnahmen in einem Zug durchzuführen. Für den renovierenden Hausbesitzer sind auch die Kontakte des Fachbetriebes zu anderen Firmen (Maler, Hydrauliker oder Elektriker) von Vorteil. Denn der Bauherr braucht somit lediglich eine Firma beauftragen und diese bleibt auch bis zum Schluss der durchgehende Ansprechpartner. Erfahrungen zufolge entlastet dies die Betroffenen sowohl psychisch als auch zeitlich.
Der Ablauf einer Sanierung im Zuge eines Brandschadens
Alle Schäden werden bei der Erstbesichtigung zunächst aufgenommen. Es folgt die Unterscheidung zwischen wenig und stark betroffenen Bereichen bzw. dem Brandherd. Um ein einwandfreies Ergebnis erzielen zu können, gilt es zu eruieren, welche Vorbehandlung vonnöten ist. Die Sofortmaßnahmen wie etwa die Entrümpelung werden umgehend angegangen. Alle vom Feuer geschädigten Räume werden grundlegend saniert. Die Reinigung, Reparation und die fachgerechte Entsorgung von nicht zu rettenden Gegenständen machen einen großen Teil der Aufräum- und Sanierungsarbeiten aus.
Die Dauer der Sanierungsarbeiten
Die Dauer der Brandsanierung ist in erster Linie vom Ausmaß des Schadens abhängig. Dementsprechend können die Sanierungsmaßnahmen länger oder kürzer andauern. Im Vorhinein wird in der Regel die Dauer der Brandschadensanierung mit den beauftragten Fachleuten abgeklärt. Dabei werden dem betroffenen Immobilienbesitzer auch die geplanten Maßnahmen und die einzelnen Vorgehensweisen des Sanierens exakt erklärt. Nach einem Schaden am Wohngebäude gilt es richtig und folgerichtig zu agieren, anstatt zu reagieren. Nur auf diese Weise wirkt sich der Erfolg der Sofort- und Sanierungsmaßnahmen im positiven Sinne auf die Dauer der Brandschadensanierung aus.
Kosten und Versicherung
Bei einem kleineren Brand kann die Sanierung 500 Euro kosten. Handelt es sich jedoch um einen weitaus größeren Schaden, dann können die Kosten schon 50.000 Euro und mehr betragen. Ähnlich wie bei der Dauer verhält es sich auch bei den Kosten. Je größer der Schaden ist, desto tiefer muss der Betroffene in die Tasche greifen. Diesbezüglich sind allen voran jene Versicherungen von Relevanz, die dem Geschädigten zumindest einen großen Teil der Sanierungskosten abnehmen. Keinerlei Kosten werde vonseiten der Versicherung übernommen, wenn bewiesen wurde, dass es sich um eine grobe Fahrlässigkeit handelt oder sogar davon ausgegangen werden kann, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde.
Fazit:
Im Zuge einer Sanierung steht die Beseitigung des Brandschadens im ganzen Ausmaß im Mittelpunkt. Das Problem hierbei ist, dass die zerstörerische Wirkung der glühend heißen Flammen über dir sichtbaren Schäden hinausgeht. Das Fachpersonal nimmt in einer umfassenden Kontrolle den Schaden auf. So verschafft sich der zuständige Experte einen Überblick, um alle notwendigen Arbeiten zu planen. Das Hautproblem sind jedoch nicht unbedingt die rußgeschwärzten Wände im trauten Heim. Der festsitzende Rauch in den Materialien aufgrund mangelnder Frischluft stellt auch nicht notgedrungen ein allzu großes Problem dar. Vielmehr verschafft sich der Spezialist bei der Bestandsaufnahme bzw. beim Lokalaugenschein einen Eindruck und sieht dabei hinter die Fassade. Denn die tatsächlich gravierenden Schäden am Gebäude sind für den Laien meist nicht abschätzbar.
Nur mithilfe einer zuverlässigen Firma können der Wohnkomfort sowie auch die Sicherheit wieder umfassend hergestellt werden. Bei einer Brandschadensanierung sollte der Renovierende jegliche Kompromisse ausschließen. Außerdem ist es alles andere als ratsam, sich als Immobilienbesitzer auf die eigenen Handwerkfähigkeiten zu verlassen. Eine Rundum-Sanierung nach einem Brand ist die Aufgabe von geschulten Fachleuten im Bereich der Brandschadensanierung.