Bodenfliesen verlegen – Teil 3

Fast geschafft!

Nachdem wir in den ersten beiden Teilen (1 und 2) unter anderem darauf eingegangen sind, welche verschiedenen Arten der Bodenfliesenverlegung es gibt und was in Bezug auf die Anordnung der Fliesen beachtet werden sollte, ist es nun an der Zeit, das Projekt „Bodenfliesen verlegen“ abzuschließen.

Teil 2 unserer Serie wurde mit Schritt 4 und dem Auftragen des Klebers beendet. An dieser Stelle möchten wir nun mit der weiteren Erklärung der entsprechenden Aufgaben fortfahren.

Schritt Nr. 1: das Verkleben der Bodenfliesen

Wurde der Kleber auf der entsprechenden Stelle bzw. für die jeweilige Fliese aufgetragen, ist es an der Zeit, besagte Fliese auch aufzusetzen und dann vorsichtig (!) festzuklopfen. Am besten nutzen Sie hierzu einen Gummihammer. So laufen Sie nicht Gefahr, dass die Fliese beschädigt wird.

Sitzt die erste Fliese am richtigen Platz, ist es auch schon an der Zeit, sich der nächsten Fliese zu widmen, den Kleber aufzutragen und sie aufzudrücken. Doch Vorsicht! Auch professionelle Handwerker raten immer wieder dazu, den jeweiligen Status Quo nach dem Verkleben mehrerer Fliesen zu kontrollieren.

Verschaffen Sie sich daher am besten in regelmäßigen Abständen einen Überblick, um sicherzustellen, dass die Linien gerade bleiben, keine zu großen Abstände entstehen usw. . Korrekturen lassen sich im Nachhinein ansonsten nur schwer vornehmen.

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Wer hier auf Nummer Sicher gehen möchte, kann unter anderem auch auf die sogenannten Fliesenkreuze setzen. Diese sorgen dafür, dass Abstände, Fugen und Co. immer gleich bleiben und sich keine kleinen Fehler einschleichen, die dann große Auswirkungen auf das Gesamtergebnis haben.

Schritt Nr. 2: das Zuschneiden der Randfliesen

Egal, wie groß ein Raum auch sein mag: irgendwann ist der Boden so gut wie komplett durchgefliest und es ist an der Zeit, sich den Randfliesen zu widmen. Hier ist es in der Regel nötig, besagte Fliesen zuzuschneiden. (An dieser Stelle zeigt sich übrigens auch oft, ob genug Material eingekauft und der Verschnitt korrekt berechnet wurde.)

Gehen Sie beim Zuschneiden der Fliesen keine Kompromisse ein und nutzen Sie unbedingt einen Fliesenschneider. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um ein Werkzeug, das dazu gemacht wurde, um für einen sauberen Abschnitt der Fliesen zu sorgen. Mit Hilfe dieses „Accessoires“ wird eine Art Sollbruchstelle erzeugt, so dass im Anschluss nur noch mit ein wenig Druck gebrochen werden muss.

Sollten Sie hingegen keine gerade Kante, sondern eine andere Form benötigen, ist es wichtig, auf eine andere Art des Schneiders zurückzugreifen. Der Markt bietet hier unter anderem spezielle Zangen, mit denen die Fliese genau an die jeweiligen Gegebenheiten des Raumes angepasst werden kann.

Schritt Nr. 3: das Verfugen

Beim Verfugen handelt es sich um die klassischen „Feinarbeiten, die gegen Ende des Fliesen Verlegen Vorgangs anfallen.

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Im ersten Schritt geht es hier darum, den Kleber, der in den entsprechenden Bereichen zu viel aufgetragen wurde, zu entfernen.

Danach können die Zwischenräume mit Mörtel aufgefüllt werden. (Wichtig: nicht alle Arten von Kleber und Mörtel vertragen sich! Hier ist es wichtig, zu Produkten zu greifen, die miteinander kompatibel sind.)

Bitte achten Sie darauf, dass Kleber und Mörtel ausreichend lange Zeit bekommen, um zu trocknen. Hier gibt es von Produkt zu Produkt oft weitreichende Unterschiede! Die entsprechenden Herstellerangaben klären darüber auf, mit wie viel Zeit Sie hier jeweils rechnen müssen.

Nach dem Auftragen muss selbstverständlich auch der überschüssige Mörtel wieder von den Fliesen bzw. den entsprechenden Zwischenräumen abgetragen werden. (Achtung! Mörtel kann die Haut angreifen! Daher ist es umso wichtiger, beim Arbeiten mit diesem Material darauf zu achten, dass Handschuhe getragen werden! Nähere Infos hierzu finden sich in der Regel auf den Verpackungen der jeweiligen Hersteller.)

Schritt Nr. 4: die „Grundreinigung“

„Wo gehobelt wird, fallen Späne!“ Selten scheint das Motto passender zu sein als beim Verlegen von Fliesen. Nachdem die groben Reste des Mörtels bzw. des Klebers beseitigt wurde, ist es nun an der Zeit, die Oberfläche der verlegten Fliesen zu reinigen und von den letzten Schmutzresten zu befreien. Meist reicht hier ein Mix aus einem mittelrauen Schwamm und etwas Wasser aus, um für ein – im wahrsten Sinne des Wortes – strahlendes Gesamtbild zu sorgen.

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Danach kann auch schon poliert werden. Hierzu reicht es in der Regel aus, auf einen trockenen, sauberen Lederlappen zu setzen. Sollten danach immer noch Schmutzreste erkennbar sein, ist es eventuell nötig, auf Spezialreiniger zurückzugreifen bzw. den Reinigungsvorgang mit Wasser erneut zu wiederholen.

Schritt Nr. 5: das Abdichten der Fugen an der Wand

Selbstverständlich müssen nicht nur die Fugen auf dem Boden, sondern auch die Fugen an der Wand abgedichtet werden. Die meisten Hobby- und Profihandwerker greifen in diesem Zusammenhang auf Silikon zurück. Welche Art von Silikon hier genau verwendet werden sollte, ist im Wesentlichen vom Material der Fliesen abhängig.

Ansonsten unterscheidet sich das Verfugen im Wandbereich nicht merklich vom Verfugen auf dem Boden. Auch hier müssen die überschüssigen Reste nach dem Verfugen sauber entfernt und die betreffenden Bereiche geglättet werden.

Fazit: Fliesenverlegen ist kein Hexenwerk!

Viele Hobbyhandwerker stehen dem Thema Fliesen verlegen aus den unterschiedlichsten Gründen ein wenig skeptisch gegenüber. Verständlich! Gerade im Zusammenhang mit größeren Räumen kann das Fliesenverlegen sich durchaus zu einer körperlich anstrengenden Herausforderung entwickeln. Die gute Nachricht: mit ein wenig Geduld, den passenden Materialien und dem richtigen Equipment gelingt es in der Regel, einem Zimmer einen vollkommen neuen Touch zu verleihen.

Aber: beim Fliesenverlegen handelt es sich definitiv um keine Aufgabe, die „zwischen Tür und Angel“ erledigt werden sollte.

Wer ausreichend Zeit einplant und gewissenhaft arbeitet, kann sich schon bald über ein sauberes Endergebnis aus der Kategorie „DIY“ freuen, das durchaus dazu in der Lage ist, unter anderem auch das handwerkliche Selbstvertrauen ein wenig zu pushen.

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