Deutschland hat sich vorgenommen, in den kommenden Jahren auf Atomenergie zu verzichten und auf alternative Energien umzusteigen. Ob die entsprechenden Fristen so eingehalten werden können? Immer mehr Menschen nehmen sich aktuell vor, ihren eigenen Beitrag zu mehr Umweltschutz zu leisten, indem sie beispielsweise eine Solaranlage auf dem Dach ihres Hauses einbauen.
Eine Photovoltaik-Anlage gilt als eine gute Alternative für alle, die Nachhaltigkeit und modernes Wohnen miteinander verknüpfen möchten. Der Strom wird direkt (und auf natürliche Weise) geliefert und niemand muss sich mehr über hohe Stromabrechnungen ärgern. Eine Win-Win Situation für die Besitzer der Anlage und die Umwelt!
Immer mehr Hausbesitzer entschließen sich dazu, hier selbst tätig zu werden. Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Dennoch ist es wichtig, sich über das Ausmaß der entsprechenden Arbeiten bewusst zu sein und einige wichtige Fragen im Vorfeld zu klären. So kann sichergestellt werden, dass das Projekt „Solaranlage“ unter einem guten Stern steht.
Oder anders: nicht jeder Hobbyhandwerker dürfte mit einem derart großen Projekt glücklich werden. Es bedarf einige Jahre an Erfahrung und ein gewisses Know How, um eine Solaranlage zu installieren. Es sollte vielleicht nicht unbedingt das erste handwerkliche Projekt eines Hobbyhandwerkers sein.
Eine kompetente Einschätzung des Ist-Zustandes
Die Vorteile einer modernen Solaranlage zeigen sich in vielerlei Hinsicht. Hinzu kommt, dass es nahezu im Zusammenhang mit jedem Haus möglich ist, ein solches Konstrukt zu installieren. Vor allem das Dach oder ein Nebengebäude gelten als hervorragende Möglichkeiten, um die Grundlage für eine umweltfreundliche (und günstige) Stromversorgung zu schaffen. Doch Vorsicht! Bevor die Solaranlage schlussendlich installiert werden kann, müssen einige Informationen eingeholt werden!
Ansprechpartner, die in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen können, sind unter anderem der Zimmermann, der Dachdeckers und der Elektrikers.
Der Zimmermann wird wichtig, wenn die Installation direkt auf dem Dachstuhl erfolgen soll, der Dachdecker kann in Bezug auf die Eindeckung weiterhelfen und der Elektriker weiß Rat in Bezug auf die notwendigen Stromanschlüsse.
Hobbyhandwerker, die nicht in diesen drei Bereichen bewandert sind, sollten unbedingt fachmännisches Personal zu Rate ziehen, ehe das Projekt überhaupt beginnt. Ansonsten kann es passieren, dass die Kosten einer Solaranlage im Nachhinein höher werden als die Ersparnis – zumindest auf kurz- bzw. mittelfristige Sicht.
Ein Gutachten einer Solar-Firma kann ebenfalls von Vorteil sein. Hier kann unter anderem die Leistung eingeschätzt werden, die von der betreffenden Anlage erbracht werden kann. In diesem Zusammenhang wird übrigens oft die durchschnittliche Höhe der Wolkenzüge berücksichtigt. Allein an dieser Information zeigt sich, wie vielseitig die Details sind, die mit Hinblick auf die Installation einer Solaranlage beachtet werden sollten.
Ein weiterer Faktor: ein Blick auf die entsprechenden Möglichkeiten zeigt, dass es mittlerweile viele unterschiedliche Arten von Solaranlagen gibt. Auch hier und in Bezug auf die richtige Auswahl kann das Gutachten einer Solar-Firma weiterhelfen.
Auch wichtig: die Einschätzung eines Statikers
Wer nicht gerade selbst Statiker ist, sollte bei der Installation einer PV-Anlage unbedingt einen Statiker und dessen fachkundige Expertise hinzuziehen.
Obwohl die meisten Dächer in Deutschland tatsächlich sehr belastbar sind und sich hier entsprechend viel Spielraum ergibt, ist ein geschulter Blick nötig.
Es kann sogar vorkommen, dass das Gewicht einer Anlage die Reserve so weit ausschöpft, dass eine zusätzliche Schneelast diese überschreiten würde. Im schlimmsten Fall würde das Dach dann drohen, einzustürzen.
Die sogenannte „Belastungsreserve“ wird unter der Berücksichtigung des Dachneigungswinkels und der zu erwartenden Schneelast in der jeweiligen Region berechnet. Unter anderem wird dabei berücksichtigt, dass ein PV-Modul (pro Quadratmeter) ungefähr 25 Kilo wiegt.
Ein kompetenter Statiker wird sich zu guter Letzt auch mit den technischen Daten rund um das Bauvorhaben auseinandersetzen. Möglicherweise ergibt sich hier, dass die Installation baugenehmigungspflichtig ist. Erst wenn alle Fragen dieser Art geklärt wurden, kann mit der Installation begonnen werden.
Bitte auch die Netzbetreiber informieren!
Um auch wirklich alle bürokratischen Hürden zu bewältigen und bösen Überraschungen vorzubeugen, sollte nach der Freigabe durch den Statiker auch der Netzbetreiber ins Geschehen eingebunden bzw. informiert werden.
Dies ist notwendig, da überschüssige Energie von der PV-Anlage aus in das öffentliche Netz geleitet wird. Nicht nur für den Netzanbieter ist ein transparenter Verbrauch wichtig, auch für den Benutzer ist er von Vorteil, da die Einspeisung in das öffentliche Netz einer Entschädigung bedarf. (An dieser Stelle kommt übrigens die sogenannte „Einspeisungsvergütung“ ins Spiel.)
Auch ein smarter Stromzähler ist übrigens ab einer Leistung von 7kW/p Pflicht.
Störfaktoren beseitigen
Bevor die PV-Anlage schlussendlich installiert wird, ist es wichtig, dass mögliche Störfaktoren, die Schatten auf die Solarpanele werfen könnten, entfernt werden.
Erst dann, wenn alle Hindernisse dieser Art entfernt wurden, ist auch eine ideale Stromversorgung gewährleistet.
Klassische Störfaktoren können übrigens Bäume sein, deren Äste sich über die Panele erstrecken.
Zudem sollte darauf geachtet werden, dass umliegende Häuser oder andere Gebäude nicht Schatten auf das Dach werfen.
Anhand dieser beiden Beispiele zeigt sich, dass es Hindernisse gibt, die sich beseitigen lassen und Störfaktoren, die nicht beeinflusst werden können. Auch hier helfen die Mitarbeiter von Solarfirmen gern weiter, wenn es darum geht, die entsprechende Situation vor Ort einzuschätzen.
Eine Solaranlage selbst installieren – so geht es!
Nachdem die Vorbereitungsphase abgeschlossen ist und grünes Licht für das Projekt vorliegt, kann nun endlich die Installation der Anlage beginnen. Die folgende Schritt für Schritt Anleitung hilft weiter!
Baustelle errichten
Der erste Schritt auf dem Weg zur Solaranlage ist die Errichtung der Baustelle. Da diese sich auf dem Dach befinden wird, braucht es im ersten Schritt ein entsprechendes Gerüst. Dieses ermöglicht einen sicheren Aufstieg und dient ebenso als Absturzsicherung.
Zudem werden Decken- und Mauerdurchbrüche nötig, um die späteren Rohrleitungen verlegen zu können.
Weiterhin wird im Rahmen einer Selbstinstallation ein Schrägaufzug benötigt. Dieser sollte unbedingt gemietet werden und dient unter anderem eigenen Sicherheit. Das Sturz- und Unfallrisiko wäre viel zu hoch, wenn die einzelnen Module durch ein Dachfenster oder anderweitig angereicht würden.
Das Befestigen der Konstruktion
Im ersten Schritt wird die Unterkonstruktion auf dem Dach befestigt. Je nach Dachtyp gibt es hier verschiedene Montagetechniken. Bei Flachdächern werden die Module auf Ständern aufgerichtet und in Position gebracht. Um die Module an einem Schrägdach zu befestigen, werden Dachhaken an den Dachsparren fixiert. Die lokale Eindeckung ist vorher natürlich abzunehmen.
Die Metallwinkel werden dann direkt an der Lattung verschraubt. Sobald die Haken sitzen, können auch schon die PV-Module fixiert werden. Je nach Situation müssen eventuell noch Leitungen für Temperaturfühler, Thermometer und Co. gelegt werden.
Das Verkabeln des Solarkreislaufs
Nachdem die Solarpanele fixiert wurden, ist es an der Zeit, sich um die Rohre zu kümmern. Hierzu werden idealerweise Kupferrohre zusammengelötet. Anschließend ist es an der Zeit, die Umwälzpumpe und die Armaturen an der Wand anzubringen.
Je nach Installationsweise werden die Panele danach miteinander verkabelt. Dies geschieht – je nach Art der Anbringung – entweder parallel oder in einer Reihe. Die Panele werden dann an den Wechselrichter, der wiederrum am hauseigenen Netz angeschlossen ist, angebracht.
Es ist hier ebenfalls wieder ratsam, einen Elektriker an der Seite zu haben, damit am Ende ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet werden kann.
Der Anschluss und die Anmeldung der Solaranlage
Zu guter Letzt muss ein Fachmann für Solarthermie die Anlage anschließen, damit die Verbindung in das System gewährleistet werden kann.
Dieser Schritt ist notwendig, da über die entsprechenden Stellen auch festgehalten wird, ob überschüssige Energie an das öffentliche Stromnetz geleitet wird oder nicht.
Falls die zusätzliche Energie eingespeist werden soll, muss eine schnelle Anmeldung an den öffentlichen Stromanbieter erfolgen. Ansonsten wird dieser Strom nicht im Rahmen einer Einspeisevergütung berechnet.
Die Anmeldung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und kann über das Telefon oder via Internet erfolgen. Achtung! Sicherheitshalber sollte immer eine schriftliche Anmeldebestätigung erfolgen, damit es im Nachhinein kein bürokratisches Chaos gibt.
Fazit
Eine Solaranlage selbst zu installieren, ist mit einigem Aufwand verbunden – egal, ob es hierbei um die Vorbereitung und das Klären offener Fragen oder die Installation selbst geht.
Ein ungeübter Handwerker sollte seine eigenen Fertigkeiten gut einschätzen können und bei Bedarf um Hilfe bitten. Immerhin soll die PV-Anlage nicht nur alternativen Strom, sondern auch Ersparnisse bringen und nicht für unnötige Mühen sorgen.