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5 Tipps für die Planung einer barrierefreien Küche

Eine barrierefreie Küche ist in erster Linie für Menschen mit Behinderung, aber auch für ältere Menschen eine enorme Erleichterung. Man profitiert jedenfalls bereits in jungen Jahren von einer vorausschauenden Bauweise. Worauf man bei der Planung einer barrierefreien Küche achten sollte, erklärt dieser Beitrag. 

Was bedeutet “barrierefrei”?

Im räumlichen Kontext bedeutet “barrierefrei” eine uneingeschränkte Nutzungsmöglichkeit von Räumen oder Gebäuden ohne fremde Hilfe. 

Somit muss die Konstruktion dementsprechend konzipiert und gestaltet sein, dass sie für alle Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderung, zugänglich und nutzbar ist. In Deutschland gibt es die DIN-Norm 18040-2 für barrierefreies Bauen, die die Anforderungen an die Barrierefreiheit von Gebäuden regelt.

5 Tipps, um eine Küche barrierefrei und individuell zu planen

Die Küche ist in vielen Haushalten der zentrale Treffpunkt. Ob mit Gästen, mit dem Partner oder der Familie – eine gemütliche Küche lädt zum Verweilen und Beisammensein ein. 

Unabhängig davon, ob Neubau oder Renovierung, sollte der Küchenplanung ausreichend Zeit gewidmet werden. Je detaillierter und besser die Planung, desto zufriedenstellender das Endergebnis. Schließlich wird die Küche mit dem Ziel einer möglichst langanhaltenden Nutzungsdauer eingebaut. 

Zudem kann durch eine umfassende Planung inkl. Barrierefreiheit die bestmögliche Nutzung ohne Einschränkungen gewährleistet werden. 

Tipp #1: Bestände und Voraussetzungen prüfen

Menschen mit körperlichen Einschränkungen stoßen in ihren vier Wänden häufig auf Probleme und sind in vielen Fällen auf fremde Hilfe angewiesen. Eine barrierefreie Küche unterstützt diese Menschen dabei, ihre Selbstständigkeit weitestgehend beizubehalten und trotz der körperlichen Einschränkungen so gut es geht selbst tätig zu sein. 

Eine behindertengerechte Küche hat je nach körperlichen Einschränkungen unterschiedliche Anforderungen. So darf eine rollstuhlgerechte Küche maximal 82 cm hoch (inkl. Arbeitsplatte) sein und muss eine Beinfreiheit von 67 cm vorweisen. Das entspricht in etwa der Kniehöhe von Rollstuhlfahrern. Ferner unterstützen spezielle Ober- und Hängeschränke, denn diese können automatisch per Knopfdruck bedient werden. 

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Bevor nun die Küche geplant wird, ist es also wichtig, vorab die Gegebenheiten zu überprüfen und, im Falle einer Renovierung, abzuklären, ob die Räume ausreichend groß sind. 

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Tipp #2: Genügend Bewegungsfreiheit einplanen

Um eine Küche rollstuhlgerecht zu verbauen, muss ein schwellenfreier Zugang sowie eine Mindestbreite der Türen von 90 cm gewährleistet sein. Um die offiziellen Anforderungen der “Barrierefreiheit” zu erfüllen, reichen 80 cm Türbreite aus. 

Die Bewegungsfläche innerhalb der Küche muss laut den Vorschriften des barrierefreien Bauens (DIN 18040-2) mindestens 120 × 120 cm betragen. Für Rollstuhlfahrer wird ein größerer Manövrierraum benötigt, weshalb hier eine Mindestfläche von 150 × 150 cm einkalkuliert werden sollte. Das sichert uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zwischen Möbeln, Türen und Fenstern. Außerdem ist ein rutschfreier Boden zu verlegen, der nicht elektrostatisch aufladbar ist.

Tipp #3: Fließende Übergänge bedenken

Je nach Ausmaß der körperlichen Einschränkung ist die Arbeitsfläche der barrierefreien Küche so anzuordnen, dass ein sinnvoller und einfacher Arbeitsfluss von einer Tätigkeit zur nächsten reibungslos möglich ist. Die Arbeiten sollen möglichst kraftsparend und innerhalb kurzer Wege absolviert werden können. 

Eine rollstuhlgerechte Küche wird am besten übers Eck angeordnet, sodass der Fahraufwand minimiert wird. Mit nur einer Drehbewegung kann man so beispielsweise vom Herd zur Spüle gelangen. 

Tipp #4: Passende Arbeitshöhe und Unterfahrbarkeit berücksichtigen

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Eine einheitliche Arbeitshöhe gibt es bei barrierefreien Küchen nicht, da hier die Art der körperlichen Einschränkung entscheidend ist. Eine Küche rollstuhlgerecht zu planen bedeutet, alle Elemente der Küchenzeile senkrecht anfahrbar und unterfahrbar anzuordnen. Jedoch eignet sich eine höhenverstellbare Arbeitsplatte in solchen Fällen perfekt, da sie individuell eingestellt werden kann. 

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Es gilt dabei die Richtwerte für die Arbeitshöhe von 82 cm und für die Beinfreiheit 67 cm zu berücksichtigen. Die ideale Höhe der Kochfläche liegt bei ca. 80 cm. Experten empfehlen Glaskeramikkochflächen zu verwenden, da hier die Bedienelemente am vorderen Rand angebracht sind und das Kochfeld somit unterfahrbar ist. 

Tipp #5: Geräte in entsprechender Höhe platzieren

Küchengeräte wie z.B. der Backofen sollten seitlich bedient werden können. Eine Drehtür eignet sich dafür am besten. Handliche Griffe sowie ein übersichtliches Instrumentarium ergänzen die einfache Bedienung. Eine ausziehbare Platte unter dem Herd auf Sitzhöhe bietet sich als zusätzliche Abstellfläche an. Für den Backofen gibt es zudem noch ausziehbare Schienen, welche die Bedienung zusätzlich erleichtern. 

Geschirrspülmaschinen sind für eine leichte Handhabung in einer Höhe zwischen 40 und 140 cm anzubringen. Oft sind sie von der Vorderseite abgeschrägt, wodurch das Ein- und Ausräumen erleichtert wird. 

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Eine barrierefreie Küche ohne Einschränkungen

Barrierefreie Küchen sind absolut zeitgemäß. Menschen werden immer älter und denken daher zukunftsorientierter. Verschiedene Hersteller bieten dabei ganz unterschiedliche Lösungen. Dank des technischen Fortschritts ist es mittlerweile möglich, trotz körperlicher Einschränkungen uneingeschränkte Lebensqualität zu Hause zu genießen. 

Wie genau die barrierefreie Küche schlussendlich geplant wird, hängt vom Ausmaß der Einschränkung ab. Eine rollstuhlgerechte Küche stellt andere Anforderungen als eine barrierefreie Küche für Menschen mit Sehbehinderung.

Eine möglichst detaillierte Planung sorgt jedenfalls für maximale Lebensqualität und uneingeschränktes Kochen in den eigenen vier Wänden.

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