Was es bei einer Küchenrenovierung zu bedenken gibt

Die Entscheidung, die Küche zu renovieren, braucht schon etwas Mut, denn dieser Raum kann sich für den Maler zum ganz besonderen Leckerbissen mausern. Gemeint sind damit die diversen Sanitär- und Elektroanschlüsse, die viel Sachverstand oder zuweilen sogar die Beauftragung einer dazu zertifizierten Firma erfordern.

Jede Küche braucht ein Konzept

Gerade bei der Küche gehen mit der geplanten Renovierung oftmals sogar umfangreichere Baumaßnahmen einher. Das liegt daran, dass die Raumaufteilungen zum Teil ungünstig und damit etwas unwohnlich sind. Eine strikte räumliche Trennung zwischen dem Kochgeschehen und dem Essbereich ist heute eher selten erwünscht, was zur Folge hat, dass manchmal darüber nachgedacht wird, erst einmal die eine oder andere Wand zu entfernen oder umgekehrt, erst einmal eine Trennwand einzuziehen.

Abgesehen davon, dass vor Arbeitsbeginn auf keinen Fall vergessen werden darf, Strom und Wasser abzustellen, sollten Sie nicht einfach mit dem Vorschlaghammer loslegen. Zu prüfen ist zunächst, welches die tragenden Wände im Haus sind, die die Last der oberen Stockwerke abfangen. In der Regel erkennt man tragende Wände schon an ihrer besonderen Stärke und Bauweise. Ein Plan des Architekten kann da sehr hilfreich und informativ sein.

Jeder Baumark hält einfache, kostengünstige Geräte zur Leitungsprüfung vor. Es lohnt sich immer zu wissen, ob und wo in einer Wand, die man wegreißen möchte, Wasserleitungen oder Kabel verlaufen. Die Verteilung der Steckdosen gibt ja diesbezüglich schon erste wertvolle Hinweise.

Abbau der Küchenzeile

Ja, es gibt Spezialisten, die um die Küchenschränke drum herum tapezieren oder diese sogleich einheitlich mit der Wandfarbe bearbeiten. Davon möchten wir aber eher abraten. Professioneller gelingt die Renovierung der Küche, wenn erst einmal alle Küchenmöbel ordentlich abgebaut werden.

Möchten Sie dieselben Möbel nach einer gründlichen Reinigung wieder anbringen, sollten Sie unbedingt, vielleicht auf einem übersichtlichen Tablett, sämtliche Kleinteile wie Schrauben, Haken, Ösen oder auch die Nägel für die Rückwände aufheben. Machen Sie in den etwas komplexeren Fällen Fotos vor dem Auseinandernehmen.

Dies gilt insbesondere für die sanitären Anschlüsse unter der Spüle und für den Elektroanschluss des Herdes oder eines Durchlauferhitzers, der meistens an einem Drehstromanschluss mit drei Phasen, einem Nullleiter (blau) und einem grün-gelben Erdungskabel hängt. Diese Teile sind übrigens jeweils mit drei Sicherungen extra abgesichert!

Wenn neu gefliest werden soll

Manche können ihre alten, kaputten und teilweise verdreckten Fliesen einfach nicht mehr sehen. Gerade dann, wenn noch eine weitere Fläche gefliest werden soll, hat man meistens gar keine Chance, noch einmal die gleichen Fliesen, die in der Küche bereits angebracht wurden, im Handel zu bekommen.

Das bedeutet, dass erst einmal die alten Fliesen abgeschlagen werden müssen, was bei dem darunter befindlichen alten Fliesenkleber nicht immer so ganz einfach von der Hand geht. Die Variante „Fliese auf Fliese kleben“ hat sich in der Küche nur ganz selten bewährt.

Beim Anbringen neuer Fliesen empfehlen wir unbedingt die Verwendung dieser kleinen Fugenkreuze, auch wenn Sie meinen, „den Bogen schon ganz gut raus“ zu haben. Beim Fliesenkleberkauf sollten Sie nicht zu sparsam sein, nehmen Sie einfach den Besten, es lohnt sich. Bedenken Sie auch, dass Sie niemand zu einem Fugenweiß zwingt. Bei manchen Fliesen kann eine andere Fugenfarbe eine sehr aparte Wirkung entfalten.

Falls Sie sich für eine neue Küche entscheiden

In der neu renovierten Küche über die schicken Fliesen wieder die alten Küchenmöbel aufzuhängen, ist nicht immer die beste Entscheidung. Vielleicht sollte die Küchenzeile ohnehin noch weiter ums Eck geführt werden, hat sich doch die Zahl der Töpfe, Pfannen und Schüsseln in den letzten Jahren nahezu verdoppelt. Die Abstimmung zwischen den Küchenmöbeln und den Fliesen ist übrigens gar nicht so einfach.



Spartipp:

Ein Vergleich der Preise verschiedener Anbieter und die Berücksichtigung des Zeitpunkts des Kaufs können helfen, Kosten zu sparen. Achten Sie auf Angebote und Rabattaktionen, insbesondere außerhalb der Hauptsaison.



Von besonderer optischer Bedeutung ist die Küchenarbeitsplatte, sie ist für den Gesamteindruck ganz entscheidend. Daher bevorzugen wir an dieser Stelle geschliffene Natursteine, bei denen es die markantesten Farben und Texturen gibt. Wählen Sie lieber die starke, schwere, robuste Vier-Zentimeter-Variante, auch wenn diese den Geldbeutel etwas mehr belastet. Aber wie oft im Leben kauft man sich schon eine neue Küche?

Unser Blick ist oft auf den Boden gerichtet

Das hat gar nichts mit Traurigkeit oder fehlendem Selbstbewusstsein zu tun. Beobachten Sie mal an sich selbst, wie oft Sie sich den Boden eines Raumes, insbesondere der Küche ansehen. Tatsächlich ist es der Küchenboden, der die Wirkung des Raumes maßgeblich bestimmt. Unnötig zu sagen, dass es optimal ist, wenn Küchenboden und Arbeitsplatte richtig gut zusammenpassen.

Früher war es üblich, in der Küche Linoleum zu verlegen. Manche versuchen es heute auch schon mal mit Laminat, was aber gefährlich ist mit Blick auf einen möglichen Rohrbruch, der dann sogleich einen Bodenaustausch erzwingt. Für Parkett oder Dielen gilt das gleiche Problem.

Was bleibt, sind auf jeden Fall schöne Steinfliesen, die mit der Küchenarbeitsplatte abgestimmt werden sollten. Zugegeben, Steinfliesen haben durchaus auch Nachteile, indem von ihnen besonders im Winter eine gewisse Bodenkälte ausgeht und fast alles, was Ihnen in der Küche aus der Hand gleitet, zerspringt auf dem Steinboden in tausend Scherben. An heißen Sommertagen macht sich ihre besondere Wärmekapazität aber sehr angenehm bemerkbar.

Noch ein abschließender Hinweis

Zum Thema Küchenrenovierung gehört durchaus die Überlegung, wie der Raum zukünftig beheizt werden soll. Falls Sie beim Boden die Steinfliese überzeugt hat, wäre es nicht abwegig, im Vorfeld eine Fußbodenheizung einzuplanen. Das ist nicht so aufwendig und teuer, wie viele denken. Aber ein angenehm warmer Steinboden ist langfristig gut für die Gesundheit und der fehlende Heizkörper kann in einer kleinen Küche wirklich segensreich sein.

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