Beim modernen Badezimmer handelt es sich um weitaus mehr als nur um ein „Mittel zum Zweck“. Die Möglichkeiten, die bestehen, wenn es darum geht, diesen besonderen Raum in eine „Oase der Ruhe“ zu verwandeln, sind vielseitig.
Klar: Im Zuge etwaiger Umbauarbeiten oder bei der Nutzung von Möbeln müssen, weil es sich hier um einen Feuchtraum handelt, einige Punkte beachtet werden. Aber: Die allgemeine Gestaltung lässt sich eigentlich so gut wie immer an den individuellen Bedarf anpassen – auch dann, wenn die Wohnung „nur“ gemietet wurde. (Achtung! Vor einem etwaigen Auszug kann es sein, dass der Raum wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden muss. Hier gilt es, sich im Vorfeld zu informieren, um auf der sicheren Seite zu sein.)
Eine der auffälligsten Möglichkeiten, die sich anbieten, wenn es darum geht, dem Bad einen neuen Look zu verpassen, ist das Lackieren der Badewanne. Die Auswahl an verschiedenen Produkten ist groß. Hier lohnt es sich, zu vergleichen.
Badewanne lackieren: Die Vorteile
Das Lackieren der Badewanne kann mit einigen Vorteilen, aber auch mit Nachteilen verbunden sein. So lassen sich alte Badewannen mit der entsprechenden Farbe bzw. dem Lack optisch aufwerten und oft länger nutzen. Die Lackierung einer Badewanne ist wesentlich kostengünstiger als eine Neuanschaffung. Zudem gibt es zahlreiche Farben, mit denen die Badewanne aufgehübscht werden kann. Dadurch lässt sich die Wanne meist auch ganz problemlos an den restlichen Einrichtungsstil anpassen.
Um auch wirklich in vollem Umfang von den besagten Vorteilen profitieren zu können, müssen die folgenden Punkte beachtet werden:
- Es braucht eine gewisse „Grundausstattung“ an Lack und Werkzeugen, um optimal arbeiten zu können.
- Lack, der mit Wand und Boden in Kontakt kommt, lässt sich nicht leicht entfernen.
- Für ein überzeugendes Ergebnis braucht es oft zwei Anstriche.
Wie wird das Lackieren der Badewanne vorbereitet?
Viele Produkte ermöglichen einen einfachen und schnellen Anstrich der Badewanne. Hierbei spielt es so gut wie keine Rolle, aus welchem Material die Wanne besteht. Eigentlich nur bei Sanitäracryl ist eine Grundierung vor der Lackierung nötig. Neben der favorisierten Lackfarbe werden für das Projekt noch diverse Reinigungsmittel, Schleifpapier, ein Staubtuch, eine Lackwanne, mehrere Pinsel und eine Schaumstoffrolle benötigt.
Die folgende Schritt für Schritt Anleitung hilft mit Hinblick auf eine fundierte Vorbereitung weiter:
- Das Badezimmer aufräumen und Accessoires, wie zum Beispiel Handtücher, Kosmetikartikel, Vorleger usw. in einem anderen Raum verstauen. Möbel sollten sicherheitshalber ebenfalls abgehängt werden. Wie bereits erwähnt, lässt sich Lack nur schwer von Oberflächen entfernen.
- Nun ist eine Art „Grundreinigung“ angesagt. Denn: Selbstverständlich darf während des Lackierens kein Staub fliegen.
- Silikon an der Wanne restlos entfernen. Hier lohnt es sich in der Regel, zu klassischem Silikonentferner zu greifen.
- Malerkrepp auslegen
- Nun müssen die Reste von Seife und Fett aus der Badewanne entfernt werden. Hier empfiehlt es sich, einen klassischen Badreiniger zu verwenden.
- Jetzt kann die Wanne auch schon entkalkt werden. Zwei bis drei Beutel Haushaltsentkalker auf zwei bis vier Liter Wasser sind ausreichend. Das Gemisch kann dann in der Badewanne verteilt werden.
- Badewanne mit klarem Wasser einmal gründlich abspülen und dann trocknen lassen
- Nun wird die Oberfläche der Badewanne mit Schleifpapier bearbeitet. Hierbei wird zuerst die grobe und dann die feine Seite verwendet.
- Am Ende wird die Badewanne mit einem staubbindenden Tuch abgewischt. Damit ist die grundsätzliche Vorbereitung abgeschlossen.
Und übrigens: Falls Unregelmäßigkeiten auf der Badewannenoberfläche zu sehen sind, dann müssen diese zunächst verspachtelt werden, ehe der Lack aufgetragen wird. Nur durch das Verspachteln lässt sich eine gerade Oberfläche garantieren. Die betreffende Stelle sollte im Anschluss mit einem Schimmelentferner bearbeitet werden, um zu vermeiden, dass sich hier Sporen bilden.
Ebenfalls wichtig: Die passende Raumtemperatur
Es ist wichtig, dass die Temperatur im Badezimmer während des Lackiervorgangs zwischen 22-25° C liegt. Somit kann sichergestellt werden, dass der Lack ideal aushärten kann.
Badewannenlacke:
Badewanne lackieren: So gelingt es
Wenn alle Vorbereitungen getroffen wurden, nimmt das Lackieren der Wanne nicht viel Zeit in Anspruch. Oder anders: Die Vorbereitung und das Aushärten dauern meist länger als der eigentliche Lackiervorgang.
Schritt Nr. 1: Lack anmischen
Die Lackfarben sind meistens nur in großen Behältern erhältlich. Oft wird jedoch weniger als ein Liter für das Streichen der Badewanne benötigt. Deshalb lohnt es sich, den Lack in einem separaten Behälter anzumischen. Achten Sie unbedingt immer auf die Angaben der Hersteller zum idealen Mischverhältnis. Das Lackieren selbst sollte nicht länger als eine Stunde dauern. Danach ist der Lack zu trocken, um ein gutes Ergebnis abliefern zu können und die Oberfläche wird uneben.
Schritt Nr. 2: Lack auftragen
Im ersten Schritt werden die abgerundeten Flächen lackiert. Erst danach folgt der Rest der Wanne. Für das Bearbeiten kleinerer Stellen eignet sich ein Lackierpinsel. Größere Flächen lassen sich mit einer Lackierwalze besser lackieren. Auf diese Weise ist es möglich, mitunter viel Zeit zu sparen.
Meistens werden mindestens zwei Schichten Lack benötigt, um sicherzustellen, dass die Farbe gleichmäßig verteilt wird und gut deckt. Nach ungefähr drei bis vier Stunden sollte die erste Schicht – je nach Produkt – ausgehärtet sein. Danach kann der und zweite Auftrag erfolgen.
Schritt Nr. 3: Lack aushärten lassen
Die Folien und Abdeckbänder können nach zwei Stunden bereits entfernt werden. Sie werden dann nicht mehr benötigt. Nun müssen lediglich noch die Silikonfugen erneuert werden.
Wichtig ist, dass die Badewanne für die nächsten 72 Stunden nicht in Kontakt mit Wasser kommt. Nur dann, wenn alles richtig aushärtet, kann ein zufriedenstellendes Endergebnis geschaffen werden.
Fazit
Beim Lackieren einer Badewanne handelt es sich um eine wunderbare Möglichkeit, dem Badezimmer im wahrsten Sinne einen neuen Anstrich zu verpassen. Die Chancen, hier individuelle Highlights zu setzen, stehen gut.
Und eigentlich ist es auch nicht schwer, sich hier farbtechnisch ein wenig auszutoben. Solange die oben genannten Tipps beachtet werden und die gewählte Farbe zum Rest der Einrichtung passt, steht einem besonderen Eyecatcher im Bad somit nichts mehr im Wege. Wie bei jedem handwerklichen Projekt gilt es jedoch auch hier, geduldig zu sein. Achten Sie immer auf die Angaben zur Einwirkungs- und Trocknungszeit auf den Verpackungen. Gleichzeitig ist es sinnvoll, kurz mit dem Vermieter Rücksprache zu halten. Dieser kann das Lackier-Vorhaben zwar nicht grundsätzlich verbieten, aber verlangen, dass die Wanne vor dem Auszug wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt wird. Hier muss dann jeder Mieter selbst entscheiden, ob ihm die Neugestaltung diese Mühe wert ist.