Zinkfarbe ist dem ein oder anderen Handwerker sicher schon einmal untergekommen. Dabei kommt sie aber nur in speziellen Fällen zum Einsatz, wo das Zink in der Farbe auch seine gewünschte Wirkung zeigt. Sie wird bei metallischen Oberflächen verwendet und sorgt dafür, dass diese rostfrei bleiben. Doch was genau steckt in Zinkfarbe eigentlich drin? Und wie trägt man die Farbe richtig auf, damit sie auch ihre entsprechende Wirkung entfaltet?
Was ist Zinkfarbe?
Zinkfarbe, umgangssprachlich auch Rostschutzfarbe genannt, ist eine Zusammensetzung verschiedener Stoffe zum Streichen von metallischen Oberflächen. Sie wird an verrosteten Stellen eingesetzt und sorgt dafür, dass sich dieser nicht weiter verbreitet und dessen Entstehung unterdrückt wird. Rost sind hartnäckige Rückstände, die aus Metall durch Oxidation entstehen. Dabei kommt Wasser mit Luft in Verbindung und hinterlässt die braunen Flecken, die als Rost bekannt sind. Mit den Jahren führt dies zu einer Korrosion des Materials. Das heißt, dass es anfälliger für äußere Einwirkungen ist und das Material selbst porös wird.
So gut wie alle metallischen Oberflächen leiden darunter, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Hier kommt Zinkfarbe ins Spiel. Diese besteht nicht nur aus normalen Farbstoffen, sondern ist mit Zink vermischt. Das sorgt dafür, dass keine Oxidation stattfindet. Bei einem sauberen Anstrich gelangen so Luft und Wasser nicht mehr an die Oberfläche und es entsteht kein Rost. Dieser Effekt hält mehrere Jahre an.
Wofür ist Zinkfarbe gedacht?
Zinkfarbe kann auf allen metallischen Oberflächen verwendet werden. Ein häufiges Einsatzgebiet ist die Lackierung eines Autos. Dort setzt sich mit der Zeit Rost fest, vor allem am Unterboden und an der Unterseite der Außenlackierung. Diese sind nicht nur unschön, sondern führen auch zu einem schnellen Verschleiß des Wagens. Die Unterseite ist immer den Straßenbedingungen ausgesetzt, wodurch Wasser aufgewirbelt wird, sich absetzt und mit den Jahren Rostrückstände bildet. Mit Zinkfarbe schafft hier Abhilfe und schützt das Auto vor Korrosion. Die Farbe kann sowohl auf dem Lack als auch auf Maschinenteilen angewendet werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist der eigene Garten. Auch hier lassen sich viele Gegenstände finden, die mit der Zeit vom Regen angegriffen werden. Dazu zählen Zäune und Gartentore, Werkzeuge, Fenster- und Türrahmen oder sogar Metallmöbel. Zinkfarbe lässt diese Gegenstände im neuen Glanz erstrahlen. Die Anwendung ist vielfältig und auch die Farbauswahl lässt sich an die gewünschten Gegebenheiten anpassen. Sie wird vor allem bei Renovierungsarbeiten eingesetzt, kann aber auch vorsorglich aufgetragen werden.
Welche Vorteile bietet die Verwendung von Zinkfarbe?
Der größte Vorteil von Zinkfarbe gegenüber herkömmlicher Farbe ist der Korrosionsschutz. Die Zinkpartikel innerhalb der Farbe sorgen dafür, dass eine Schutzschicht auf der Oberfläche entsteht und so Wasser und Sauerstoff nicht mehr miteinander reagieren können. Dies verhindert Rostbildung und schützt bei richtiger Verwendung mehrere Jahre. Eine erneute Lackierung mit Metallschutzfarbe ist zudem immer möglich und schützt die Metalloberflächen nachhaltig.
Einige verwenden Zinkfarbe aber auch wegen der Hitzebeständigkeit. Diese reicht von 200 °C bis 500 °C. In Kombination mit Maschinenteilen entstehen so keine Probleme bei der Anwendung von Metallschutzfarbe. Die meisten Zinkfarben lassen sich sowohl außen als auch innen anwenden. Zudem gibt es eine große Auswahl an Farben. Diese können im Baumarkt oder online auch speziell angerührt werden, um einen bestimmten Farbton zu erreichen.
Ein weiterer Vorteil ist die einfache Anwendung. Im folgenden Abschnitt wird es noch eine ausführliche Anleitung geben, aber selbst Laien werden mit Zinkfarbe keine Probleme haben, solange sie einige Vorkehrungen treffen. Dies macht die Anwendung unkompliziert. Die Wirkung von Zinkfarbe setzt außerdem sofort ein und hält dann über Jahre hinweg. Die Lebensdauer von metallischen Gegenständen kann so ganz einfach verlängert werden.
Die richtige Anwendung von Zinkfarbe – Eine Anleitung
- Vor dem eigentlichen Anstrich sollten alle Hilfsmittel zurechtgelegt werden. Dazu gehören die Farbe, ein Pinsel, Kreppband (falls Stellen abgeklebt werden müssen) und Schutzhandschuhe. Eine Schutzbrille und ein möglicher Atemschutz sind ebenfalls empfehlenswert. Zinkfarbe darf nicht mit der Haut oder den Schleimhäuten in Kontakt kommen und sollte nicht direkt angefasst werden. Sicherheitshinweise sind auf der Verpackung hinterlegt.
- Der Anstrich sollte, wenn möglich, draußen erfolgen, da so die Dämpfe der Farbe schneller verfliegen und die Zeit zum Trocknen verringert wird. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur bei über 10 °C und unter 30 °C liegt. Diese Gegebenheiten sind optimal für einen Anstrich mit Zinkfarbe. Witterungseinwirkungen müssen unbedingt verhindert werden. Zudem sollte sich keine Feuerquelle in der Nähe der Zinkfarbe befinden, da diese leicht entzündlich ist.
- Zuerst muss die metallische Oberfläche behandelt werden. Bei einem neuen Gegenstand reicht es, diese abzuwischen oder mit Wasser abzuspülen und trocknen zu lassen. Wenn bereits Rost zu sehen ist, muss die obere Farb- oder Lackschicht mit Sandpapier abgetragen werden. Tiefgründige Roststellen müssen nicht entfernt werden, die meisten Zinkfarben lassen sich einfach darüber anwenden. Für nähere Informationen sollten die Angaben auf der Verpackung befolgt werden. Cola ist übrigens ein Geheimtipp, um überschüssigen Rost zu entfernen. Danach gut mit Wasser und einem Tuch abwischen.
- Die Zinkfarbe kann dann gleichmäßig aufgetragen werden. Hierfür ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da sich die Metallschutzfarbe leicht anders als herkömmliche Farbe verstreichen lässt. Eine gewisse Schnelligkeit und Präzision sind gefragt, um eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen. Ist eine Stelle bereits getrocknet, sollte diese vorerst nicht noch einmal überstrichen werden, ansonsten entstehen unschöne Flecken.
- Die Trocknungszeit unterscheidet sich je nach Hersteller und ist auf der Verpackung angegeben. Im Durchschnitt dauert es rund drei bis vier Stunden. Die Farbe sollte man in dieser Zeit nicht anfassen, da sonst Flecken entstehen. Mindestens 12 Stunden sind empfohlen, wenn ein zweiter Anstrich erfolgen soll. Dieser bietet die Möglichkeit, eine dichtere Farbgebung zu erlangen. Eine komplette Aushärtung ist aber erst nach sieben Tagen gegeben.
- Die metallene Oberfläche kann später auch mit Lackversiegelung nachbearbeitet werden, für einen noch besseren Rundumschutz. Somit ist das Material auch vor Kratzern geschützt. Bei Autos lohnt sich eine Behandlung mit Wachs, um die Farbe auch glänzen zu lassen.
Wo kann man Zinkfarbe kaufen?
Zinkfarbe lässt sich einfach im lokalen Baumarkt oder in Online-Shops kaufen. Wichtig ist, die richtige Anwendung zu bedenken, da die Farbe nicht mit der Haut in Berührung kommen darf. Zinkfarbe ist oftmals unter dem Namen Metallschutzfarbe angegeben. In einigen Fällen wird die Farbe auch nur als Lack verkauft. Produkte unterscheiden sich je nach Hitzebeständigkeit und Zinkanteil. Bei Fragen gibt es vor Ort immer Ansprechpartner, die das richtige Produkt auswählen.
Fazit
Zinkfarbe schützt Metall vor Rost und Korrosion. Ein einfacher Anstrich hilft bereits, die Oxidation für mehrere Jahre fernzuhalten. Dabei wird das Eindringen von Wasser und Sauerstoff durch die in der Farbe enthaltenen Zinkpartikel verhindert. Anwendungsbereiche sind vielfältig, von Autokarosserien, über Werkzeuge bis hin zu Gartenmöbeln aus Metall. Die Anwendung ist einfach, es sollten aber die vorgegebenen Sicherheitsbedingungen eingehalten werden.