Viele Mieter und Eigentümer legen großen Wert auf einen Balkon, der an den eigenen vier Wänden angebracht ist und schnell zu einer kleinen Oase der Ruhe wird. Und tatsächlich: Ein Balkon ist vielseitig einsetzbar.
Er kann als Ort der Entspannung oder auch wahlweise als Gartenersatz genutzt werden. Da die Ansprüche, die an dieses besondere Areal gestellt werden, oft vergleichsweise hoch sind, müssen Design und Funktionalität ineinander übergehen. Die Wahl des richtigen Bodenbelags stellt – im wahrsten Sinne des Wortes – die Basis für eine ansprechende Gestaltung dar.
Eine Frage, die in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle spielt: „Welches Material eignet sich als Balkon Bodenbelag?“. Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Jede Variante zeichnet sich durch Vor- und Nachteile aus. Vor der letztendlichen Entscheidung sollte daher abgewogen werden.
Die klassische Variante: der Fliesenboden
Fliesen gelten im Bereich der Bodenbeläge für Balkone als echte Klassiker. Und tatsächlich bieten sie viele Vorteile. Besonders überzeugend ist unter anderem die große Farbauswahl. Zudem kann der Fliesenboden nach Verlegung meist ganz leicht gereinigt werden und stellt in diesem Zusammenhang keine hohen Ansprüche. Dies erweist sich vor allem dann als besonders praktisch, wenn viele Beete auf die betreffende Fläche integriert wurden. Zu guter Letzt wirkt der Fliesenboden auch immer modern und stilsicher.
Diese Variante bringt jedoch auch Nachteile mit sich. So können Fliesen beispielsweise nur mit Hilfe von Mörtel oder Fliesenkleber verlegt werden. Diese Materialen sind zwar frostbeständig, doch hin und wieder können kleine Risse entstehen. Im Laufe der Zeit kann das Material spröde werden und brechen. Es spielt dabei meist keine Rolle, wie gut die Fliesen ursprünglich verlegt wurden.
Die gute Nachricht: Mit Hilfe von Stelzlagern lässt sich dieses Problem oft vermeiden.
Fliesen zeichnen sich zudem durch den Nachteil aus, dass sie schnell abkühlen. Wer barfuß den Balkon betritt, bekommt dementsprechend schnell kalte Füße. Dunkle Fliesen können sich wiederum in der Mittagssonne enorm aufheizen und zum gegenteiligen Effekt führen.
Die naturbezogene Variante: Holzboden
Holzböden für den Balkon erfreuen sich großer Beliebtheit. Holz ist ein natürliches Material, das eine optische Wärme ausstrahlt. Im Winter bietet ein Holzboden auf dem Balkon den Vorteil, dass er sich nicht so stark abkühlt, wie der Fliesenboden. Dadurch kann der entsprechende Bereich auch in der kalten Jahreszeit ganz komfortabel barfuß betreten werden.
Wer genau die Variante finden möchte, die am besten zum persönlichen Geschmack passt, sollte sich mit seinen Möglichkeiten vertraut machen.
Eine beliebte Holzart, die im Zusammenhang mit dem Bodenbelag auf Balkonen immer wieder zum Einsatz kommt, ist die Lärche. Sie ist nicht nur robust, sondern auch resistent gegen Feuchtigkeit, und Verzug. Zudem setzt sie sich meist auch wirksam gegen Schädlinge und Pilze zur Wehr.
Wer sich dazu entschließt, das verwendete Holz thermisch zu behandeln, kann die Widerstandsfähigkeit der betreffenden Oberfläche noch weiter steigern.
Grundsätzlich gilt jedoch: Ein Holzfußboden braucht eine regelmäßige Pflege, damit er optimal in Erscheinung treten kann. Wer hier Kompromisse eingeht bzw. zu nachlässig ist, riskiert, dass sich Splitter sich aus dem Holz lösen, die dann wiederrum zu Verletzungen führen können.
Die robuste Variante: Natursteinboden
Naturstein fügt sich auf angenehmen Weise in einen modernen Baustil ein. In der richtigen Kombination kann ein Natursteinboden enorm stillvoll wirken. Das Material ist in unterschiedlichen Farben erhältlich. Wer möchte, kann hier auf ansprechende Weise Akzente setzen.
Ein klassischer Nachteil, der bei einem Natursteinboden so gut wie immer zum Tragen kommt, ist die aufwendige Verlegung. Meistens muss ein Kiesbett oder ähnliches angelegt werden, damit eine lange Haltbarkeit gewährleistet werden kann und keine Staunässe entsteht.
Der Vorteil ist jedoch: nach der Verlegung hält der Balkonboden meist jahrelang ohne Probleme stellt auch in Bezug auf die Reinigung keine hohen Ansprüche.
Die preisgünstige Variante: Kunstrasen
Kunstrasen stellt vor allem im Zusammenhang mit Mietwohnungen eine kostengünstige und einfache Variante dar, den Balkon aufzuhübschen. Dieser Bodenbelag kann nicht nur einfach, sondern auch sehr preisgünstig verlegt werden.
Hier wird keinerlei besonderes Werkzeug oder handwerkliche Vorkenntnisse benötigt. Vor einem etwaigen Auszug kann Kunstrasen einfach entfernt werden. Wer hier ein wenig Umsicht walten lässt, kann diesen Bodenbelag dann sogar auch im neuen Heim verwenden.
Dennoch hat auch der Kunstrasen einige Nachteile. Im Gegensatz zu den anderen Materialien trocknet er wesentlich schlechter. Daher ist er auch empfänglicher für Staunässe. Diese kann wiederum die Entstehung von Schimmel begünstigen.
Die etwas unbekanntere Variante: WPC-Böden
Hinter der Abkürzung WPC steckt der Begriff „Wood Plastic Composite“. Dieses Material besteht aus einem Mix aus Holzfasern und Kunststoffanteilen. Durch ein bestimmtes Verfahren werden die beiden Materialien miteinander verbunden und zum modernen WPC Boden verarbeitet. Optisch erinnert das Material an einen einfachen Holzfußboden. Eine Besonderheit stellt jedoch die Tatsache dar, dass diese Bodenart wesentlich robuster und wetterbeständiger ist. Auch für die Pflege muss kein größerer Aufwand in Kauf genommen werden. Wer sich auf der Suche nach individuellen Designs befindet, ist hier ebenfalls richtig.
Einen Nachteil gibt es dennoch: Wird das Material nicht gepflegt (wie gesagt: der Aufwand ist vergleichsweise gering), kann das Material schneller brüchig werden als die Holzvariante.
Fazit
Die Möglichkeiten, die sich im Zusammenhang mit dem „perfekten“ Bodenbelag für den Balkon ergeben, sind vielseitiger als es im ersten Moment den Anschein haben mag. Genau deswegen ist es jedoch wichtig, gegebenenfalls zweimal hinzusehen und mehrere Varianten gegeneinander abzuwägen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass es sich bei dem gewählten Boden um eine langfristige Investition handelt, die die eigenen Ansprüche komplett erfüllt.